ABS-Fights

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Pov - Ayoko

"Kommst du jetzt auch endlich mal?!" Es war noch immer Montag, wir hatten weiterhin frei und heute würde unser erster Abend als Klasse stattfinden. Auch wenn ich Mineta absolut nicht vertraute, was die Sache betraf, dass er direkt im Raum unter mir schlafen würde.

Das Wissen alleine war bereits gruselig.

Davon abgesehen war mir nicht klar, dass ich von den anderen anscheinend so dringendst erwartet wurde. Hätte man mir vielleicht vorher sagen sollen.
"Und wohin genau?" Augenrollend zog mich Mina von der Stemmbank herunter, wodurch ich nicht gerade sanft den Boden kennenlernte, was von der Pinkhaarigen allerdings bloß mit einem herzhaften und vielleicht etwas übertriebenem Lachen notiert wurde.

"Es wird dir gefallen!"

Ernsthaft?

"Das war nicht die Frage.", seufzte ich, rappelte meine alten Knochen hoch und verschwand im Laufschritt im Bad, wo ich gleich doppelt kontrollierte, dass die Tür auch wirklich den Schlüssel akzeptiert und abgeschlossen hatte. Bei Mina wusste man nie.

"Dann musst du dich wohl noch solange gedulden, wie du brauchst, um dich verdammt nochmal umzuziehen!", kam es halb lachend, halb vorwurfsvoll zurück. Ich konnte hören, wie dieses Mädchen anscheinend auf die Idee kam gegen meinen Boxsack zu schlagen und keine Sekunde später ein leises "Uff" zu hören war, wobei meine flache Hand mitten auf meiner verschwitzten Stirn landete.
Was mich wiederum in die Dusche trieb.

Eiskalte Tropfen durchnässten Haut und Haar, letzteres zunächst unbeabsichtigt. Ich hatte das Gummi vergessen, hackte aber nicht weiter darauf herum und beschloss kurzerhand mir doch noch den strähnigen, gräulich-glänzenden Haarschopf zu waschen. Fünf Minuten später, spülte ich den Schaum von meinem Körper, wrang die silberne Matte aus, tapste mit dem Handtuch um die Lende hinter dem Vorhang hervor und begann mir vor dem Spiegel die Haare irgendwie so hochzustecken, dass sie trockenen könnten, mir gleichzeitig jedoch nicht den gesamten Rücken durchnässten.

Ein aufwändiges Unterfangen.

"Ayoko Shib-!!!", wollte es gerade in meinem Zimmer losdonnern, als ich versehen mit schwarzer Jogginghose und bauchfreiem, weinrotem Kapuzenpulli zurückkehrte.

"-a...", beendete das Säure-Mädchen ihren Ausruf: "Was hast du denn so lange in der Dusche angestellt, deine Lippen sind ja dunkelblau!", bekam ich trotzdem die Ohren vollgeheult, ignorierte es aber gekonnt und schnappte mir noch schnell meine dunkelgraue Kuscheldecke, welche ich, wie einen Mantel um meine Schultern legte und anschließend aus dem warmen Raum in den abgekühlten Mädchenflur trat.

"Was wird das denn?", verfolgte mich ihre amüsierte Stimme, als sich der Aufzug auch schon in Bewegung setzte und wir zu meinem Glück keine Minute später im Untergeschoss ankamen. Von wessen Standpunkt aus uns keine 10 Meter mehr bis zum gemeinschaftlichen Wohnzimmer trennten.

Die Blicke, wegen meines Auftretens waren mir egal, ich zog den Stoff lediglich enger um meine Rundungen, doch als ich den Beamer in der Mitte des gebildeten Halbkreises entdeckte kräuselte sich meine Stirn zu leichten Falten. Ein Film.
Oder hatten die sich tatsächlich die Mühe gemacht und die besten, lostesten Hero-Fails zusammen geschnitten?

Wohl kaum.

"Muss ich Angst haben?", fragte ich die kleine Menge vorsichtshalber, erhielt statt einer Antwort allerdings lediglich etwas Gelächter und einen teuflischen Blick von Shoto, der mich im Übrigen auch als Erster bemerkt hatte. Was nicht wirklich schwer war. Meine Freundin textete einen schließlich 24 Stunden, 7 Tage die Woche zu.

Überwiegend schreiend.

In meinem Zimmer konnte man eigentlich gar keinen peinlichen Film von mir gefunden haben. Meine Musik würde nicht über nen Beamer laufen und generell wiesen mich bereits der abgedunkelte Raum, die bereitgestellten Kissen und greifbare Snacks darauf hin, dass es wohl oder übel bei meiner ersten Theorie bleiben sollte.
Zögernd zog ich mich neben Tenya und Fumikage vor der Aufmerksamkeit zurück. Wobei sich Letzterer plötzlich erhob und irgendeinen seiner Mitschüler fragte, ob er mit ihm Plätze tauschen könnte, damit er sich noch etwas mit Mezo unterhalten könne. Dieser war mit der Zeit wohl ein guter Freund für ihn geworden.
Störte mich nicht weiter, bis sich mein verfluchter Blick zur Seite richtete und ich angetrieben von Fumis Versuch nicht zu lachen auf den zweitbelegten Platz rechts von mir achtete.
Augenblicklich konzentrierte ich mich wieder auf die angeleuchtete Wand.

❄Cold Thunder ... Shoto | MHA🔥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt