Pov - Ayoko
"Stopp!", war das einzige, dass ich bellend von mir gab. Doch es wirkte, um mir einen weiteren Hieb einzufangen.
"Du hättest die Schurken töten sollen! Das hat später noch seine Konsequenzen!" Sein Tonfall wurde schneidend, hatte sich erhoben und egal, ob ich wollte oder nicht, die Panik schwappte wie eine Welle über mich, der ich beim besten Willen nicht ausweichen könnte.
Mir war bewusst, dass Shoto mich beobachtete, ratlos, wie er mir helfen könnte, doch tat er bereits alles möglich. Er mischte sich nicht ein, gab meinem Vater nicht noch mehr Gründe, um auszurasten, meine 'Strafe' zu erhöhen.
Seelisch bereitete ich mich längst auf einen weiteren Kontakt mit der geballten Faust vor, als sein Arm mitten in der Bewegung weggezerrt wurde. Ein stabiles, graues Band hatte sich mühelos um das Gelenk meines Vaters gebunden, zerknitterte seinen penibel-gepflegten Anzug. Jeder -selbst er- wusste, von wem es stammte."Niemand sollte hier irgendjemanden umbringen, Jinya!", warf plötzlich eine kratzige Stimme in das Durcheinander. Der blonde Ex-Hero war es, welcher sich nun beschützend vor mich stellte, eine Hand auf meiner Schulter platzierte und den schwarzhaarigen Mann geradewegs in die Augen sah.
Eine Sache für sich... Dabei hatte ich Dad noch nie beim Namen genannt.
"Toshinori. Wir waren uns noch nie einer Meinung, selbst damals. Als du meine Tochter trainieren solltest. Ich denke, es ist an mir zu bestimmen, wie ich sie erziehe."
Erschrocken stellte ich fest, wie sich langsam aber sicher weitere Schritte von hinten näherten. Wenn sie noch ein paar Meter näher kämen, würden sie alles mithören können. Und das lag nicht in meinem Interesse."Das ist aber keine Erziehung, alter Freund, das ist ein verflixtes Puppenspiel. Du kannst anderen Leuten nicht einfach das befehlen, was du gerne hättest. So läuft das nicht!", gab der Blonde zurück und drohte im nächsten Augenblick zur Seite gestoßen zu werden, hätte ich ihn nicht reflexartig mit mir nach hinten gezogen.
"Ich sehe schon. Diese Klasse ist kein guter Umgang für sie und du erst recht nicht, All Might." So verachtend, wie er die letzten beiden Worte ausgesprochen hatte, verdiente er eine kleine demonstrative Moralpredigt, allerdings hielt mich Toshi zurück, bevor ich mich überhaupt in Bewegung setzten konnte.
Lange würde ich hier nicht mehr still rumstehen.
Mit einem Sichtwechsel über die Schulter, erkannte ich nun auch Midnight, wie sie versuchte meine Klasse hinter sich zu halten, deren Aufmerksamkeit unzufriedener Maßen auf meinem Vater lag.
Hierzu hätte es niemals kommen dürfen.Ich weiß nicht, wie er es geschaffte hatte, aber Aizawas Seil war zurückgeschnellt, mein Kopf tat das gleiche und mein Vater setzte erneut an, auf meine Freunde zuzugehen. Zu seinem Pech jedoch, war ich deutlich schneller und stand bereits in der nächsten Sekunde unmittelbar vor seiner Nase, meinen Körper gehalten, in der Angriffs- und Abwehrposition, die mir hier gelehrt wurde.
"Wag' es ja nicht, meiner Klasse zu nahe zu kommen!!", knurrte ich dem deutlich Größeren klar verständlich entgegen und vermutlich fiel einem erst jetzt richtig auf, dass ich tatsächlich die leibliche Tochter dieses brutalen Mannes war.
Meine Kiefer schabten übereinander, die Stimme gedämpft, schneidend, eiskalt, meine Tonlage nicht über der Zimmerlautstärke, doch dröhnte sie bedrohlich laut in eines jeden Kopfes wieder und erst recht die violetten Augen sprühten momentan auf die selbe Weise, wie die meines Vaters.
Nun waren diese beiden Auren exakt gegeneinander ausgerichtet."Ab morgen gehst du nicht meh-!"
"Wenn du mich jetzt von der Schule nimmst, gibst du öffentlich zu, dass meine Kraft nicht ausreicht, um an der UA unterrichtet werden zu dürfen! Tust du es doch, wirkt das auch auf dich zurück! Nirgendwo sonst könnte ich lernen ein besserer Held zu werden! Ist es nicht das, was du willst?!
Aber meinetwegen... Ändere deine Prioritäten!!"
Ich spürte den geballten Zorn, der gerade auf mich fokussiert wurde, jedoch erreichte sein Knie meinen Magen nicht mehr, da ich es mit einem blitzenden Arm aufgehalten hatte, direkt vor mir.
Sein anderer Fuß allerdings verfehlte sein Ziel nicht.Ohne meine Quirk wäre ich die fünf Meter, welche er mich nach hinten getreten hatte -die Schuhkante an meinem Schädel- nicht so glimpflich davon gekommen. Und hätte meine oder irgendeine Spezialität überhaupt Einfluss auf diesen Menschen, stände er jetzt nicht mehr auf seinen Beinen.
Gerade wollte ich meine Wut an ihm abbauen und auf den Schwarzhaarigen -meinen Dad- zustürmen, als sich dieser die dreckigen Handschuhe ab streifte und mich wieder vollends monoton bedachte."Du siehst aus, wie deine Mutter." Wie, als hätte er mir den härtesten Schlag verpasst, den es überhaupt gab, taumelte ich zurück.
Ich kannte diese Frau nicht!
"Nun gut. Ich sehe keinen Grund, das hier fortzuführen. Wir sehen uns Zuhause, Ayoko.", meinen Namen betonte er dabei besonders... belustigt... als würde er sich schon auf das baldige Wiedersehen freuen. Was ich nicht teilen konnte. In mir staute sich die Panik.
Nur weil ich ein paar seiner Angriffe abwehren konnte, hieß das noch lange nicht, ich könnte ihn besiegen. Davon lag ich noch weit entfernt.Perplex, irritiert, versteift und fürs Erste komplett verstummt, sah ich zu, wie sich der teure Wagen aus meinem Sichtfeld verabschiedete, ein kaltes Andenken in meiner Brust zurück ließ. Mir wurde schlecht, bei den Gedanken, an die Szenerie, welche sich heute Abend abspielen könnte.
Shouta Aizawa hatte sich gerade Toshi vorgeknöpft, vermutlich für Erklärungen, Midnight sah nicht von ihrem Job ab und vermutlich wäre ich auf der Stelle zusammengebrochen, würden sich nicht in dem Moment zwei Arme um meinen Körper legen, mich umdrehen und bestimmend an die heftig pochende Brust des Jungen drücken.
Keinen Wimpernschlag hatte es gebraucht, da waren meine wirren Vorstellungen vorerst ruhig gestellt, kreisten nur noch um den Weiß-rothaarigen -Shoto Todoroki-, dessen feste Umarmung ganz andere Gefühle in mir aufkeimen ließ als die, die mich zuvor noch dominiert hatten.Wie konnte ich mich von einer einzelne Person nur so verzaubern lassen?
"Warum durfte ich nicht einfach meine Macke auf ihn anwenden?", brach die blauhaarige Lehrerin das allgemeine Schweigen unserer Klasse, dessen Blicke sorgend auf mir ruhten.
Zwar kannte ich die Wirkung ihrer Quirk, jedoch gefiel es mir dennoch nicht, dass man meinen Vater einfach mit einer Spezialität überwältigen wollte. Ich hasste ihn für das, was er tat, aber gleichzeitig war und blieb er mein Dad.
Und somit die einzige Familie, die ich noch hatte."Weil das nichts gebracht hätte. Er ist immun gegen ausnahmslos jede Quirk. Selbst mein 'One for All' würde bei ihm nicht wirken.", gab ihr Toshi mit einem Seitenblick zu mir zu verstehen, bevor er meine jetzige Situation, in den Armen des Sohnes von Endeavour, belächelte.
Interessieren tat mich der absolut bescheuert aussehende Gesichtsausdruck von ihm momentan aber nicht."So etwas gibt es?" Ihr skeptischer Gesichtsausdruck wurde bloß von einem zweiseitigen Nicken bestätigt, ehe ich dem autoritären Gespräch der Lehrkräfte kein Gehör mehr schenkte.
Unsere Klasse hatte den restlichen Tag frei bekommen. Für mich fiel das Ganze allerdings etwas anders aus, da ich wohl oder Übel ein paar Fragen notdürftig aufklären musste.
Des Weiteren trat rasch eine erdrückende Dämmerung aus und gegen Sonnenuntergang erwartete Tokyo ein Sturm, dessen Ursprung meine Strafe sein sollte..
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Hey-Ho! ;)
Ich scheitere kläglich dabei, zu glauben, es sei in ein paar Tagen wieder Dezember... Irgendwie bin ich null in Weihnachtsstimmung -hust Corona hust- und die Klausurphase hilft mir da derzeitig auch nicht weiter.
Naja, ich wünsche ein schönes 'Rest'-Wochenende!
Bye~
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❄Cold Thunder ... Shoto | MHA🔥
FanficMacht zu besitzen bedeutet Verantwortung. Und wenn diese auch noch zerstörerisch ist, werden Verunsicherung und Angst zu deinen stetigen Begleitern. Ich habe akzeptieren müssen, dass die Spezialitäten ihren Träger auswählen und nicht umgekehrt. Mein...