Pov - Ayoko
Also ließ ich mich von meinen ferngesteuerten Füßen willenlos in den Wald schleppen.
Der Tag war scheiße. Da konnte es ja kaum schlimmer werden.
Mittlerweile war meine Wut eher zu tonnenweise Frust angelaufen, hatte sich irgendwie gewandelt, kanalisiert und verändert. Vielleicht war es der Fakt, dass mir der Wald ein Gefühl der Unendlichkeit gab, in der ich genug Zeit hätte auch mich selbst zu kritisieren. Hoffentlich beruhte es auf etwas anderem.
Sichtlich genervt stoppte ich meine Faust vor einem der erwachsenen Bäume, lauschte dem ungleichmäßigen Rascheln der Blätter, welches der Wind hervor rief. Man konnte ihn nicht sehen und doch war er da. Man spürte ihn, konnte ihn hören, seine Wirkung wahrnehmen, die Folgen eines Sturms teils noch nicht einmal ermessen und dennoch gab es so vieles, was alleine dem tiefgründigen Verständnis entsprang.
Allerdings gab es zu viele Personen, denen der Verlauf egal war oder denen der rein egoistische Charakterzug zu sehr im Weg stand. Mann könnte letztendlich in allem etwas Gutes und Schlechtes sehen. Etwas Richtiges und Falsches, was niemand perfekt beurteilen, festlegen oder gar bestimmen könnte.Toleranz.
Das war es wohl, was den Grundbaustein für ein angemessenes Verhältnis bildete. Es gab Dinge, die man ohne weiteres zu akzeptieren hatte, eben tolerieren musste.
Doch genau das war der Knackpunkt, der in der gigantischen, endlos-langen Kette der Ereignisse des Lebens so oft schief lief.
Das alles. Herbei geführt durch ein einziges Bewusstsein, einen eigenen Verstand, eine Intelligenz.Wobei ich mir nicht sicher war, ob diese wirklich jedem zugeteilt war.
Das wäre in dem Fall nämlich der nächste Einschlag der Verknüpfungen. Ist etwas fair, oder unfair? Kann auch niemand zweifelsohne sagen, solange keine persönlichen Gründe mit von der Partie waren, welche jedoch nie ausgeschlossen werden könnten.
Wenn man es also zusammenfasste: Wir sind unabhängig, doch kann man nichts gegen eine gewisse Bindung, existierende Abhängigkeit tun. Manipulierbar durch Gefühle, die Angst gebrochen zu werden. Und dann wäre da noch die Ironie des Schicksals, auch das Leben benannt, welches uns immer und Überall einen Strich durch die Rechnung machen konnte.
Logik? -Ja, ich suche sie auch.
Stöhnend wollte ich mich gerade umentscheiden und der gemusterten Rinde doch einen neuen Abdruck verpassen, als mich einige dumpfe Aufschläge -nein, Schritte- innehalten ließen, mich von meinem Entschluss abhielten.
Schnaufend richtete ich mich wieder zu voller Größe auf, machte lustlos eine 180° Wendung, bei der mein Ziel die Sicht auf eine weitere Person bildete, welche nun gemächlich aus dem Schatten der Bäume heraustrat.
Allmählich wurde es dunkel, doch meine Sinne beeinträchtigte dieser Zustand schon lange nicht mehr, was es mir auch enorm vereinfachte, festzustellen, dass es sich ebenfalls ein weiteres menschliches Lebewesen im Geäst über mir gemütlich gemacht hatte."Vielleicht war es nicht so schlau, dich von deiner Klasse zu entfernen, Ayoko Shiba.", blitzte mir der Weiß-grauhaarige aus blutroten Augen entgegen, die eiskalte, versteifte, triste Hand nahezu perfektionistisch auf seiner Nase platziert, seine Geschwister nicht ferner. Beinahe der gesamte Körper wurde von ihnen gehalten, umgriffen. So, als ob sie ihm Stabilität zusichern könnten und auch wenn mir selbst sein dunkler, bodenlanger Mantel die Sicht auf weitere Merkmale verweigerte, war das offensichtliche Grinsen seinerseits nicht zu überhören.
"Vielleicht... Ja. Vielleicht, Tomura Shigaraki.", murrte ich ausdruckslos vor mich hin, versucht die Situation korrekt einzuschätzen. Wahrscheinlich sollte ich meine Lage etwas schneller realisieren.
"Das bist doch du, richtig?" Mit verschränkten Armen, versteifter Mimik und absoluter, äußerlicher Gelassenheit lehnte ich mich gemächlich an den -noch heilen- bräunlichen Stamm, ignorierte das flache Atmen über mir, unterbrach den Anführer der LoV stattdessen, so dass er unter meiner Genugtuung dazu gezwungen war, den Mund unnötigerweise wieder zu schließen.
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❄Cold Thunder ... Shoto | MHA🔥
FanfictionMacht zu besitzen bedeutet Verantwortung. Und wenn diese auch noch zerstörerisch ist, werden Verunsicherung und Angst zu deinen stetigen Begleitern. Ich habe akzeptieren müssen, dass die Spezialitäten ihren Träger auswählen und nicht umgekehrt. Mein...