13.Kapitel

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Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schlief Kathi immer noch tief und fest neben mir. Sie schien wirklich komplett fertig gewesen zu sein.
Ich nahm erstmal eine ausgiebige Dusche, schlüpfte in bequeme Klamotten und schlich mich runter in die Küche um uns ein Frühstück vorzubereiten. Ich bereitete auf einem Tablett Brötchen, Croissants, verschiedene Beläge und natürlich ganz viel Kaffee vor.

Langsam schlich ich mich wieder Richtung Schlafzimmer. Als ich mich dann auf die Bettkante niederließ bewegete sich Kathi langsam und wurde wach. "Hey, guten Morgen", lächelte sie schief und noch verschlafen. "Guten Morgen Schlafmütze", antwortete ich leise. "Hast du Lust auf ein tolles Frühstück?", ich deutete auf das Tablett am Fußende des Bettes. Ich ließ Kathi erstmal wach werden und einen Kaffee trinken, ehe sie mit dem Geschehenen von gestern konfrontierte.

E: "Kathi? Wie geht's dir gerade?" Verlegen zupfte Kathi ihr Croissant auseinander, dabei zitterte sie leicht, das passierte ihr immer, wenn sie aufgeregt war. Ich wartet währenddessen geduldig.

K: "Ach weißt du, ich würde dir so gerne antworten, dass es mir wirklich gut geht. Aber irgendwie ... ich weiß nicht ... überfordert mich die ganze Situation gerade ganz schön."

E: "Aber hast du denn auch schon mit Marco geredet?"

K: "Nein. Weil ich genau vor diesem Gespräch so Angst hab!" Fragend sah ich sie an.

E: "Ihr seid zwar noch nicht so lange zusammen. Aber ich denke nicht, dass du Angst haben musst. Das bekommt ihr zwei schon hin. Gerade mit Marco wirst du das alles super durchstehen." Dabei konnte ich ein flüchtiges Lächeln auf Kathis Lippen erkennen, bevor sie abermals Tränen vergoss. "Hey, nicht weinen", ich zog sie an mich ran und strich ihr sanft über ihren Rücken.

K: "Ich weiß! Aber der Punkt ist, dass ich nicht weiß, ob es überhaupt von Marco ist!"

Wow. Das kam unerwartet. Ich antwortete erst einmal nicht, war einfach für Kathi da. Den Rest würde sie gleich sowieso erzählen.

K: "Im Sommer, als du für dein Seminar in Hamburg warst, stand an einem Abend Tim vor der Tür. Er hatte schon getrunken, ich auch, und dann hat eins zum anderen geführt. Da war ich noch nicht offiziell mit Marco zusammen, deswegen hab ich das mit meinem Gewissen als Ausrutscher vereinbart. Da das aber kurz darauf mit uns offiziell wurde und wir natürlich auch miteinander schlafen, kommen halt beide in Frage." Kathi wartete ungeduldig darauf, dass ich ihr antwortete. "Mila, sag doch bitte was."

E: "Wow, dass ist gerade mehr als ich erwartet hab." Ich sortierte mich kurz. "Du musst auf jeden fall mit beiden reden und eine Einigung finden. Und wenn Marco dich wirklich liebt, und da bin ich mir übrigens zu 1000% sicher, dann steht er zu dir und dem Kind, egal von wem es sein sollte."

Kathi richtete sich auf und fiel mir einfach in die Arme. Ich konnte den Stein, der ihr vom Herzen fiel schon fast hören. Zumindest war es der erste von vermutlich vielen.

K: "Ich hab dich so verdammt lieb, Mila. Was würde ich nur ohne dich machen?"

E: "Im Chaos versinken!", lachte ich. Damit handelte ich mir einen Klaps auf den Oberarm ein. Aber endlich konnte Kathi wieder ein wenig lachen.

Mit dem Tablett bepackt machte ich mich wieder auf den Weg Richtung Küche und kümmerte mich ein bisschen um den Haushalt während Kathi sich frisch machen ging. Gerade als ich alles im Geschirrspüler verstaut hatte, schnappte ich mir mein Handy.

//Wincent//

Mittlerweile war auch ich auf dem Weg zum Flughafen. Nach Milas überstürzten Aufbruch hatte ich mich dazu entschieden den selben Flug wie das restliche Team zu nehmen. Eigentlich wären zumindest Mila und ich heute und morgen noch den ganzen Tag in Lissabon geblieben.
Gerade als ich am Flughafen angekommen war, klingelte mein Handy. Eingehender Face-Time Anruf von Mila. Auch wenn ich immer noch irgendwie enttäuscht von ihrer plötzlichen Abreise war, musste ich unwillkürlich lächeln, als ich ihren Anruf sah.

W: "Hey, alles gut bei euch?"

E: "Hey. Soweit so gut. Ist alles gerade ein wenig schwierig bei Kathi. Ich hoffe du bist nicht mehr allzu sauer wegen gestern?" Sie sah auf jeden fall besorgt aus.

W: "Hmm ... vielleicht ein bisschen, weil ich eigentlich noch zwei volle Tage hier mit einer schönen Frau an meiner Seite verbringen würde. Das Problem ist, dass mir die Frau abgehauen ist."

E: "Uhhh ... das klingt gar nicht gut. Aber weißt du was? Ich glaube, genau diese Frau möchte dich heute Abend auf ein Bier am Strand einladen. Was sagst du dazu?" Mila brachte mich um den Verstand.

W: "Ich glaube, das Angebot klingt super gut! Ich erwarte dich um, sagen wir 20 Uhr bei mir zu Hause!"

E: "Geht klar! Dann bis später und guten Flug!" Durch die Kamera warf sie mir noch eine Kusshand zu.

Nachdem wir aufgelegt hatten, musste ich erst mal meine Gedanken sortieren, ließ mein Handy in meine Hosentasche sinken und fuhr mir durch meine Haare. Kurz darauf wurde auch schon mein Flug aufgerufen.




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