//Herbst 2017// Emilia// Frankfurt//
Es war ein grandioses Shooting. Nicht nur wegen der Marke die ich abgöttisch liebte und dem wunderbaren Team um mich herum, sondern auch wegen meiner (mittlerweile wieder) schon fast ekelhaft guten Laune. Denn jetzt, nach dem Fototermin, war es wirklich nicht mehr lange bis zum Konzert. Und bis ich Wincent wieder sehen würde. Bei dem Gedanken machte mein Herz einen mächtigen Sprung. Immerhin war es jetzt schon vier Wochen her, dass wir uns gesehen haben.
Nachdem wir noch auf den Erfolg angestoßen hatten, machte ich mich relativ zeitnah auf den Rückweg zum Hotel. Ich hatte noch genau zwei Stunden, bis ich mich auf den Weg zur Festhalle machen musste. Und noch drei Stunden, bis ich Wincent wieder sehen würde.
Im Hotel angekommen, nahm ich eine ausgiebige, heiße Dusche und genoss die Me-Time mit allem drum und dran. Nach dem schnellen und eher dürftigen Frühstück heute morgen, bestellte ich mir erst einmal noch einiges beim Zimmerservice.Zu allerletzt warf ich mich in mein Outfit für den Abend. Ein schwarzer Spitzenbody, darüber ein beiger Blazer und dazu eine dunkelblaue Röhrenjeans sowie meine heißgeliebten Chucks. Zufrieden musterte ich mich im Spiegel, zupfte alles ein wenig zurecht. Mein Make-Up vollendete ich mich mit einem dunkelroten Lippenstift. Und natürlich durfte mein Parfum, welches ich bei unserem Date in Lissabon getragen habe, nicht fehlen.
Glücklich aber auch aufgeregt begab ich mich endlich auf den Weg zur Festhalle. Unterwegs meldete ich mich bei Wincent, dass ich bald ankommen würde.
W: "Ich freue mich schon, dich endlich wiederzusehen. Das wird ein geiler Abend! Melde dich bitte bei Svenja von der Security, sie steht direkt beim Eingang. Bis später <3"Am Eingang angekommen erkannte ich direkt Svenja, da sie die einzige weibliche Person bei der Securtity war. "Hey, ich bin Emilia und müsste auf der Gästeliste stehen. Zumindest meinte Wincent, dass ich mich bei Svenja melden soll", fing ich an zu plappern und schaute mich dabei nochmal suchend um, auch wenn ich mir sicher war, dass Svenja bereits vor mir stand. Sie lachte kurz auf. "Hi Emilia. Ich bin Svenja. Hier hab ich die Karte und einen Pass für dich", sie reichte mir beides. Die Karte steckte ich vor erst in meine Tasche und den Pass hing ich mir um. "Perfekt, danke dir." "Gerne. Dann lass uns mal rein gehen." Ich ging hinter Svenja in die Halle rein, wohl wissend, dass zu hundert Prozent die Blicke aller draußen wartenden Mädchen auf mir hafteten. Ein solches Ausmaß an Aufmerksamkeit war ich ja normalerweise gewohnt, trotzdem entfuhr mir ein nervöses Lachen. "Alles in Ordnung?", fragte Svenja halb zu mir umgedreht. "Ja, alles gut. Ich hab nur gerade festgestellt, dass alle Mädchen da draußen wahrscheinlich gerade super neidisch auf mich sind." Svenja ließ sich zurückfallen, sodass sie jetzt genau neben mir ging. "Glaub mir, dass sind sie", sagte sie, "denn beim Auftaktkonzert bei jeder von Wincents Touren, gibt es nie Backstage-Treffen. Immer erst ab dem zweiten Konzert." Ungläubig und mit großen Augen schaute ich sie an. "E ... echt jetzt?" Svenja grinste. "Jup. Und jetzt viel Spaß."
Ich beschloss, trotz Backstage-Pass, direkt zum Wellenbrecher zu gehen, damit Wincent nicht vorher schon allzu abgelenkt sein wird. Dort traf ich auf super nette Mädels, mit denen ich mich noch unterhielt, als wäre ich eine von ihnen. Einfach ein Fan, der auf ein Konzert geht.
Das Konzert war einfach nur der Hammer! Eine wahnsinnig gute Show und ein wahnsinnig toller Typ. "Leute! Was ein hammer Abend!", Wincent war vollkommen aus der Puste, sein Shirt klebte ihm an der Brust und er strahlte übers ganze Gesicht. Natürlich hatte er mich anfangs direkt in der ersten Reihe entdeckt und immer wieder zu mir geschaut. Und auch ich konnte nicht anders, als durchgehend zu strahlen und das Konzert einfach zu genießen.
Er ging auf der Bühne auf und ab. "Bevor wir jetzt gleich zu den letzten Songs des Abends kommen, möchte ich euch einen meiner neuesten Songs vorstellen. Er ist nach ganz frisch und ich werde ihn heute zum ersten Mal für euch spielen. Ich hab ihn in den letzten Wochen als ich mich auf genau diese Tour und diesen Abend vorbereitet hab, entstanden. Für eine ganz besondere Person. Hier ist "Auf halbem Weg"." Ich wollte mich so unauffällig wie möglich verhalten, auch wenn ich genau wusste, dass Wincent mich meinte.(...)
Denn wir sind schon auf halbem Weg
Ich kann uns fast schon sehen
Komm, halt' dich an mir fest
Wenn wir jetzt von hier weiter gehen
Wir sind schon auf halbem Weg
Ich kann uns fast schon sehen
Ich will, dass nichts von dem was wir haben
Verloren geht
Auf halbem Weg(...)Während dem Lied ging er von der Bühne runter, interagierte immer wieder mit seinen Fans und irgendwann blieb er stehen. Er stand jetzt genau vor mir, nur noch der Wellenbrecher trennte uns voneinander. Wir sahen uns tief in die Augen, während er die letzten Zeile anstimmte.
"Wir sind schon auf halbem Weg
Ich kann uns fast schon sehen
Ich will, dass nichts von dem was wir haben
Verloren geht
Auf halbem Weg"Vorsichtig legte er seine Hand an meine Wange, ich griff zu dieser und strich kurz mit dem Daumen drüber. Aus dem Publikum erklangen gleichzeitig aufgeregte Schreie und "oooohhs". Ich glaube, mehr brauchte er seinen Fans dazu nicht sagen. Das Lied, die Geste und die Blicke mir gegenüber sagten schon alles, was sie wissen brauchten.
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An Wunder
FanfictionZwei Beziehungen, die zerbrechen. Zwei irgendwie ähnliche Geschichten. Sie die Betrogene, er der Verlassene. Eine schicksalhafte Begegnung für zwei jungen Menschen, die selbst noch nichts davon ahnen. Und so nimmt die Geschichte von Emilia und Win...