24.Kapitel | Throwback

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//Throwback Jahresbeginn 2016// Emilia//

Eins war ganz sicher. Nach allem, was in den letzten Wochen geschehen war, kämpfte einer von uns beiden mehr um unsere Beziehung. Und ich war es definitiv nicht.

Nachdem wir beide die Nachricht halbwegs verdaut und angenommen hatten, rauften wir uns zusammen um gemeinsam nach vorne zuschauen. Denn bei allem was kommen würde, das kleine Würmchen würde uns immer verbinden und unsere volle Aufmerksamkeit beanspruchen. Doch genau dieser Gedanke war es, der mir auch irgendwie Unwohlsein bereitete. Für immer durch das Würmchen verbunden sein. Wollte ich das?
Alles an dieser verdammten Situation machte mir Angst, versetzte mich regelrecht in Panik.

Die meiste Zeit verbrachte ich mit Kathi. Wir redeten viel, sie versuchte mir meine Sorgen abzunehmen und dennoch war da immer wieder dieses Gefühl in mir. Aber ich konnte es nicht greifen, nicht begreifen. 
Trotz der noch sehr frühen Schwangerschaft entschieden wir uns dafür zumindest unseren Eltern schon bescheid zu geben. Natürlich freuten sich beide Seiten gleichermaßen mit und für uns. Und damit begannen auch die Fragen. Habt ihr über heiraten nachgedacht? Und über ein Eigenheim? Und und und ... 

Ich hatte mich dazu entschieden, mich vorerst von der Arbeit freistellen zulassen, um meine mentale Gesundheit in den Griff zu bekommen. Und auch Lars tat alles dafür, damit es mir und dem Baby an nichts fehlte. Er bemühte sich wirklich, das konnte ich sehen. Und trotzdem waren da immer wieder diese Gedanken. Würden wir es schaffen? Mit dem Kind, mit unserer Beziehung?

Immer wieder erwischte ich mich selbst dabei, wie ich verträumt vor dem Spiegel stehen blieb und meine Hand über den Bauch wanderte. Sah man schon etwas? Ach Blödsinn! Erst stahl sich ein Lächeln auf meinen Mund, doch ebenso schnell verschwand es wieder ... noch konnte ichh all das nicht realisieren. Und auch keine Verbindung zu dem Würmchen aufbauen. Panik. Würde ich denn je eine gute Mutter werden? 

Wieder einmal Stand ich in Gedanken versunken vor unserem Spiegel im Schlafzimmer als Lars ganz leise dazu kam. Er schlang von hinten die Arme um mich, legte seinen Kopf in meine Halsbeuge. Unsere Hände fanden von alleine zu einander. "Hey Süße, was ist los? Du bist so still in letzter Zeit", flüsterte er vorsichtig. Ich konnte nicht. Ich wusste, dass alle Dämme brechen würden, wenn ich jetzt anfing zu reden. Er drehte mich in seinem Arm um, damit wir uns direkt ansehen konnten. Lars strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, während ich bedröppelt auf den Boden sah und versuchte, meine Gedanken zu sortieren. Eine erste stille Träne suchte sich den Weg über meine Wange. "Lars, ich ...", setze ich an, noch bevor ich endgültig in Tränen ausbrach. All die Gedanken und Emotionen die sich in den letzten Tagen angestaut hatten, brachen vollkommen aus. "Hey, alles gut", er gab mir einen Kuss auf die Stirn. Wir sanken zu Boden, wo er mich einfach hielt. Ich weiß nicht wie lange wir dort so saßen. "Lars, ich habe einfach so Angst und Panik vor allem was kommt", flüsterte ich ebenso leise, wir er es getan hat. "Ich doch auch", erwiderte Lars, "aber wir schaffen das!" Sanft zog er mich zu sich hoch und küsste mich, wie er es lange nicht getan hatte. In diesem Kuss war alles drin - Liebe, Sicherheit, Halt. 

Und dann sank ich in Lars' Armen zusammen. "Mila? Mila, alles gut?" So gerne hätte ich ihm geantwortet, doch es ging nicht - alles in mit tat weh. Das war das letzte, an das ich mich von diesem Tag erinnern konnte, bevor mir schwarz vor Augen wurde ...

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