Die Einzige

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Seine einzige Frau? Wie meinte er das? War das sein Ernst?

"Wie meinst du das?" frage ich ihn verwirrt.

"So wie ich es gesagt habe. Ich brauche die anderen Frauen nicht mehr. Sie sind in letzter Zeit sowieso so gut wie nicht mehr bei mir und nachdem ich jetzt weiß, dass du ebenso empfindest wie ich, will ich meine Zeit nur noch mit dir verbringen."

Als Antwort bekam er ein Lächeln meinerseits. Es machte mich irgendwie glücklich, so etwas von ihm zu hören. Er zeigte mir gegenüber das erste mal seine Gefühle und ich verstand, dass hinter der Arschloch-Fassade ein Mann mit echten Gefühlen stand. Negan war nur so böse geworden, weil sein Herz gebrochen war und er überleben wollte. Um jeden Preis. Natürlich hasste ein Teil von mir ihn immer noch wegen meiner toten Freunde und den ganzen anderen scheiß Aktionen die er gebracht hatte. Aber ein anderer, immer größer werdender Teil von mir liebte diesen grausamen, verletzten Mann.

Wir schliefen noch eine Stunden bis zum nächsten Morgen und als ich aufwachte, lag Negan nicht mehr neben mir. Ich sah mich um und vernahm ein Geräusch aus dem Bad neben an. Wasser. Negan duschte wohl gerade. Ich stand auf und zog mich um. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich immer noch meine blutbespritzten Schlafsachen trug. Vor lauter Hektik und Angst hatte ich vollkommen vergessen mich umzuziehen. Also beschloss ich zu Negan unter die Dusche zu steigen um mir das Blut von der Haut zu waschen. Ich ging ins Bad, zog mich aus und stieg zu ihm unter die Dusche.

"Guten Morgen Püppchen, angenehme Überraschung am frühen Morgen." grinste er mich an und lies seinen Blick über meinen nackten Körper schweifen. Ich küsste ihn als Antwort und wir duschten gemeinsam. Nach einigen Minuten stiegen wir aus der Duschen und trockneten uns ab.

"Wie geht's dir denn?" fragte ich ihn und sah dabei auf seine genähte Wunde.

"Schon besser. Tut zwar noch ziemlich weh aber es ist auszuhalten."

"Was hast du denn heute vor?" wollte ich danach wissen.

"Ich werde mir überlegen, was ich mit Mark anstellen werde und danach verkünde ich meinen Noch-Ehefrauen die frohe Botschaft." er lachte leicht und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Anschließend gingen wir wieder ins Schlafzimmer und zogen uns beide um.

"Kommst du in zwei Stunden in euren Aufenthaltsraum? Ich kläre in der Zeit mit meinen Männer, was mit Mark passieren soll. Danach komme ich zu euch und rede mit den Frauen." sagte er.

"Ja okay, mach ich."

Er ging aus dem Zimmer und war kurz darauf verschwunden. Ich beschloss erstmal zu frühstücken und ging in die Küche. Ich machte mir was zu Essen und setzte mich an den Tisch. Gedankenverloren aß ich mein Brot. Ich war ein Wenig nervös, weil Negan mich zu seiner einzigen Frau machen wollte aber gleichzeitig freute ich mich auch sehr darüber. Es war ein toller Gedanken, Negan nicht mehr teilen zu müssen. Er hatte zwar ohnehin schon fast seine ganze Freizeit mit mir verbracht aber trotzdem war ich nur eine von vielen gewesen. Das würde sich nun bald ändern. Nach dem Frühstück ging ich nach draußen, einfach um etwas frische Luft und Sonne zu tranken. Ich spazierte auf dem Gelände umher und beobachtete die Arbeiter.

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Nach einer guten Stunden waren die zwei Stunden vorbei, seitdem Negan vorhin gegangen war also beschloss ich langsam in den Aufenthaltsraum seiner Frauen zu gehen. Ich betrat den Raum und wartete auf Negan, der den Raum kurze Zeit nach mir betrat. Wie üblich wollten seinen Frauen ihn begrüßen und er winkte sofort ab und bat sie, sich aufs Sofa zu setzen. Sherry, Amber und seine zwei anderen Frauen setzten sich aufs Sofa und sahen ihn erwartungsvoll an.

"Ich habe euch etwas zu sagen und ich werde es kurz und schmerzlos machen. Lange Reden waren noch nie mein Ding. Ihr wisst ja, ich komme gerne direkt zur Sache." fing er grinsend an zu erzählen. "Ich habe mich dazu entschieden, euch vier gehen zu lassen. Ich gebe euch frei. Die Einzige, die ich noch als Frau will ist Tris." sagte er immer noch grinsend und sah kurz zu mir.

"Was? Aber was wird denn dann aus uns?" fragte eine seiner mittlerweile Exfrauen.

"Ihr könnt weiter hier im Sanctuary leben. Allerdings werdet ihr in andere Zimmer umziehen und zumindest kleinere Arbeiten übernehmen, wie alle anderen Frauen hier auch. Eure Geschenke dürft ihr selbstverständlich behalten." erklärte er ihr.

"Du meinst das wirklich im Ernst? Also es hat keine Konsequenzen, wenn ich wieder mit Dwight zusammen leben?" fragte Sherry hoffnungsvoll.

"Ich mache keine Scherze Liebes, das weißt du doch. Du bist frei, du kannst auf der Stelle zu Dwight zu zurück. Ich halte dich nicht auf."

Das lies Sherry sich nicht zweimal sagen, stand auf und verlies ohne ein weiteres Wort den Raum. Sie musste sehr glücklich sein, endlich wieder mit dem Mann zusammen sein zu können, den sie wirklich liebte.

"Dann gilt das Selbe auch für mich?" fragte Amber und stand auf um Mark zu suchen.

"Nun nicht ganz Kleines. Dein Geliebter Mark hat letzte Nacht versucht mich im Schlaf zu töten und sitzt momentan in einer Zelle. Ich werde mir für ihn noch eine gerechte Strafe ausdenken müssen." hielt Negan sie auf. Amber sah ihn erschrocken an und wusste nicht, was sie sagen sollte. Er ging allerdings gar nicht weiter darauf ein und streckte seinen Arm auffordernd zu mir.

"Kommst du Püppchen?"

Ich nickte, stand auf und ging zu ihm. Er legte seinen Arm um meine Schultern und sah die anderen drei nochmal an.

"Ihr habt bis morgen um eurer Zeug zusammen zu suchen und in ein anderes Zimmer zu ziehen, Dwight wird euch welche zuteilen." mit diesen Worten drehte er sich um und wir verließen gemeinsam den Raum.

"Ich hab noch ein kleines Geschenk für dich oben in meinem Zimmer, das würde ich dir jetzt gerne geben." sagte er und ging mit mir in Richtung seines Zimmers.

"Ein Geschenk? Was denn für eins?" fragte ich neugierig.

Er lachte leicht. "Das wirst du schon gleich sehen du kleines neugieriges Ding du."

Als wir in seinem Schlafzimmer ankamen, schloss er die Tür und bat mich meine Augen zu schließen. Ich kam seiner Bitte nach und schloss meine Augen ungeduldig. Ich konnte hören, dass Negan seinen Kleiderschrank öffnete, etwas heraus nahm und ihn dann wieder schloss. Kurz darauf stand er vor mir.

"Augen auf." sagte er und als ich meine Augen erwartungsvoll öffnete sah ich was er in der Hand hielt. Eine schwarze Lederjacke für Frauen. Ich sah ihn lächelnd an.

"Darf ich?" fragte er und half mir anschließen in die Jacke.

"Ungewöhnlich, dass du mir mal was anziehst. Sonst ziehst du mich immer nur aus." sagte ich amüsiert, sah mich im Spiegel an und umarmte ihn kurz darauf.

"Wow, danke. Sie sieht wirklich toll aus." bedankte ich mich.

"Freut mich, dass sie dir gefällt. Mrs Negan." sagte er und grinste mich an.

Property of Negan (Negan FF #1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt