Beobachtet

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Negans Sicht:

Sanft halte ich Tris in meinem Armen. Sie drückt ihr Gesicht gegen meine Brust und weint. Ich kann spüren wie sie am ganzen Körper zittert. Kein Wunder, dieses Arschloch wollte sich an ihr vergreifen! Es war doch eine gute Entscheidung ihr hinterher zu gehen. Eigentlich hatte ich mich nur schlafend gestellt um zu sehen was sie tut wenn sie merkt, dass das von ihr versteckte Messer weg ist. Ich hatte es gefunden, weil Fat Joe mir zum Glück gesagt hat, dass er sie aus meinem Zimmer kommen gesehen hat. Als sie das Zimmer verlassen hatte, zog ich mich schnell an um ihr zu folgen, weil ich dachte, sie besorgt sich eine neue Waffe. Und dadurch konnte ich sie vor dem Schlimmsten bewahren.
Jetzt ist dieser Pisser tot! Ich habe ihm mit meiner Lucille den Schädel zertrümmert, so wie ich es mit jedem Vergewaltiger tue! Ich dulde keine Vergewaltiger in meinem Umfeld!

Langsam streichel ich Tris vom ihrem Kopf, über ihre weichen, langen braunen Haare zu ihrem Rücken. Solange, bis sie sich etwas beruhigt hat. Sie wirkt so zerbrechlich in meinen Armen aber ich weiß, sie ist sehr mit Vorsicht zu genießen. Noch. Ich werde ihren Willen brechen. Sie wird meine brave, gehorsame Ehefrau werden.

Tris Sicht:

Negan hilft mir, mich zu beruhigen. Ich stehe immer noch total unter Schock. Dieser Mistkerl wollte mich vergewaltigen! Aber Negan hat es verhindert, zum Glück.

"Geht's wieder?" fragt Negan, nachdem ich fast aufgehört habe zu weinen.

Ich löse mich aus seiner Umarmung, wische mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht und nicke leicht.

"Gut, dann stehst du jetzt in meiner Schuld Kleines. Also bist du ab jetzt die liebe Ehefrau und hörst auf damit zu versuchen mich umzubringen."

Ich schaue Negan leicht verdutzt an. Gerade hatte er mich noch gerettet, mich in den Arm genommen und getröstet. Und jetzt kommt er mit so einer Scheiße?

"Ist das dein Ernst? Das kannst du vergessen! Ich bin dir ja echt dankbar aber ich hasse dich immer noch und das wird sich auch nie ändern!" werfe ich ihm entgegen.

"Oh doch das wird es Püppchen! Du gehörst mir! Und das wirst du schon noch einsehen. Ich werde dich brechen, was es auch kostet. Ich habe viele Mittel und Wege um dich zur Vernunft zu bringen!" knurrt Negan mich drohend an.

Mit den Worten "Versuchs doch!" gehe ich an ihm vorbei aus meinem Zimmer. Hinter mir kann ich noch hören, wie Negan zu irgendjemanden sagt, dass er die Sauerei in dem Zimmer wegmachen soll.

[...]

Am nächsten Morgen setzte ich mit den Arbeitern unten an den Tischen um zu frühstücken. Geschlafen hatte ich im Aufenthaltsraum der Ehefrauen aber mit den Weibern zusammen Essen? Danke nein. Während dem Frühstück fällt mir ein Savior auf, der mich ständig beobachtet. Er hat lange dunkelblonde Haare und ich glaube er ist einer von Negans Männern, die wöchentlich Vorräte einsammeln. Ich hab jedoch keinen blassen Schimmer wie er heißt. Immer wieder sieht er zu mir und wenn ich ihn anschaue, schaut er auf seinen Teller. Was ist denn sein Problem? Vielleicht wundert er sich nur, warum ich hier esse und nicht oben. Naja egal.

"Was ist mit deinem Gesicht passiert?" Daryls Frage holt mich aus meinen Gedanken zurück. Ich hatte mich zum Essen neben ihn gesetzt. Er tat seine aufgetragene Arbeit, um der Zelle zu entgehen aber gut ging es ihm trotzdem nicht und das weiß ich auch.

"Ein Mann hat mich geschlagen." antworte ich ihm ehrlich.

"Negan?" knurrt er.

"Nein, er hieß John. Irgendeiner von seinen Männern."

"Hieß?" hakt Daryl nach.

"..ja, Negan hat ihn getötet, weil er mir etwas zu aufdringlich wurde."

Daryl schwieg daraufhin nur. Wenn ich ihm erzählen würde, dass mich dieser Mistkerl vergewaltigen wollte, dann wäre er Negan vermutlich auch dankbar. Aber dann würde er sich nur zu große Sorgen um mich machen. Lieber soll er denken, dass Negan wieder mal überreagiert hat.
Negan hat es ja auch nicht anders verdient. Man kann ihn nur hassen. In einem Moment kann er tatsächlich nett sein und im nächsten macht er durch sein arrogantes Arschlochgehabe wieder alle zu Nichte.

Schließlich kommt Negan oben am Geländer lang geschlendert und wünscht alles Missgeburten einen guten Morgen. Wenn man vom Teufel spricht oder an ihn denkt.
Mit Lucille auf der Schuler, die mittlerweile wieder sauber war, kommt er die Treppen nach unten. Was liegt ihm nur an diesem Baseballschläger? Er kümmert sich mehr um dieses Stück Holz als um alles andere. Vielleicht gab es mal eine Lucille in seinem Leben? Eine Frau, die ihm wichtig war?
Ach was, mir auch egal. Außerdem, kann diesem Arsch überhaupt jemand wichtig sein? Der besitzt doch überhaupt keine Gefühle außer Schadenfreude, Hass und Mordlust.

Mordlust, dieses Verlangen drängt sich auch bei mir wieder in den Vordergrund, wenn ich an seine dämlichen Worte von letzter Nacht denke. Nur wie soll ich das anstellen?
Eventuell könnte ich ihm als Dank für die Rettung etwas kochen und etwas Gift als Zutat nutzen. Aber wo soll ich Gift her bekommen? Ich bin schließlich nicht Schneewittchens böse Stiefmutter. Außerdem weiß er, dass ich ihn töten will. Er würde mich zuerst probieren lassen.

Mir muss was besseres einfallen.

Property of Negan (Negan FF #1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt