Property of Negan (Negan FF #1)

Willkommen im Sanctuary

[...]

Mit Kabelbindern gefesselten Händen sitzen Daryl und ich in einem Truck der Saviors.
Es ist dunkel, verdammt dunkel.

Ich höre zwischen den ganzen Motorgeräuschen Daryls Atmen. Er atmet schnell und oberflächlich. Er steht unter Schock.
Genau wie ich, wie wir alle.
Glenn und Abraham sind tot. Wir werden unsere Freunde nie wieder sehen. Und das nur wegen diesem ekelhaften, arroganten Arschloch Negan. Er hat ihnen einfach den Kopf zertrümmert und hatte auch noch Spaß dabei.

Ich will.. nein, ich werde ihn töten, sollte ich die Gelegenheit dazu bekommen. Das schwörte ich mir während ich versuchte, das Erlebte irgendwie zu realisieren und zu verdauen.

[...]

Der Truck wurde langsamer und blieb schließlich stehen. Ich höre wie die beiden vorderen Türen erst auf und dann wieder zugeschlagen werden. Kurz darauf sticht mir die Helle der Sonne in die Augen. Es schmerzt, da meine Augen die Dunkelheit gewöhnt waren.
Ich musste einige Male blinzeln um überhaupt etwas erkennen zu können.
Daryl ging es genau so, er zwickte seine Augen genau so zusammen wie ich und versuchte sich zu orientieren.

"Holt sie da raus!" ertönte diese raue Stimme, die ich so sehr hasste.

Zwei Saviors ziehen uns unsanft aus dem Truck und halten uns fest.

Wir stehen vor einem riesigen Gebäude, sieht aus wie eine Art Fabrikgelände. Überall Schrott und rundherum ein Zaun, an dem Beisser festgemacht waren. Einer fiel gerade auseinander und nur noch sein Oberkörper blieb am Zaun hängen.

Schließlich wird meine Aufmerksamkeit von dem Beisser abgelenkt. Negan kommt auf uns beide zugeschlendert, breitet die Arme aus und grinst uns an.

"Willkommen im Sanctuary!"

Wir sehen ihn beide nur verbittert an.

"Na na, nicht gleich so viel Begeisterung auf einmal." setzt er nach und wartet auf eine Reaktion unsererseits.

Er seufzt.

"Scheiße verdammt dann eben nicht! Bringt dieses Arschloch in eine Zelle und die Lady in meinen Konverenzraum!" mit einer befehlenden Handbewegung dreht er sich um und läuft Richtung Eingang.

Ein blonder Typ, Dwight glaube ich, bringt Daryl weg. Ein anderer, Simon, bringt mich nach drinnen in einen Raum mit einem großen Tisch und vielen Stühlen.

"Setz dich." werde ich von ihm angegrummelt.
Ich folge seiner Anweisung und setze mich auf einen der Stühle.
Tja und dann.. dann warteten wir.
Irgendwann höre ich nur noch das Ticken einer Uhr an der Wand. Tick-tack. Tick-tack.

Eine gefühlte halbe Stunde verging, bis sich die Tür öffnete und ich eine Melodie vernehmen konnte. Ein Pfeifen.
Negan kommt pfeifend in den Raum, schlägt mit Lucille mehrfach leicht auf den Tisch während er zu einem Stuhl auf der anderen Seite des Tisches schlendert und sich schließlich hinsetzt. Er schlägt ein Bein über das andere und grinst mich an.

Wieder dieses abscheuliche Grinsen.
Wieder dieses abscheuliche Gefühl in meinem Magen.

Was er wohl jetzt von mir will?

Seine durchdringende Stimme unterbricht meine Gedanken: "Na Püppchen. Wie gefällt es dir in meinem zu Hause?"

"Was willst du von mir?" ungewollt platzt die Neugier aus mir heraus.

"Oh du kommst also gerne gleich zur Sache, hm?" sagte er grinsend.

Dann fährt er fort: "Gut, kurz und schmerzlos ist dein Ding? Kannst du haben. Ich will, dass du meine Frau wirst."

Ich fange an zu lachen, doch sein ernster Gesichtsausdruck lässt mich ziemlich schnell wieder damit aufhören.

"Das meinst du doch nicht ernst?" hakte ich ungläubig nach.

"Sehe ich aus, als würde ich Scherze machen?" antwortet er, jetzt schon deutlich genervter.

Ich weiß nicht was ich darauf antworten soll. Er will, dass ich seine Frau werde?

Er merkte wohl, dass es mir die Sprache verschlagen hatte und redete deshalb weiter: "Ich will, dass du für meine Unterhaltung sorgst. Ich will, dass du hübsch aussiehst. Ich will, dass du meinen Feierabend mit mir verbringst und ich will, dass du mit mir schläfst. Im Gegenzug dafür bekommst du Essen, warmes Wasser, ein Zimmer mit richtigem Bett und Schutz vor allem, was dir gefährlich werden könnte. Also? Was sagst du?"

Dann habe ich die Chance, ihn zu töten. Das war mein einziger Gedanke in diesem Moment.

"Ja..." willige ich schließlich ein.