Tris Sicht:
[...]
Mittlerweile sind sicherlich noch zwei Tage vergangen und meine Lage verschlimmert sich zunehmend. Nicht nur, dass mich mein Magen vor Hunger fast umbringt, auch mein Gesicht tut höllisch weh. Ich merke von Stunde zu Stunde, dass ich schwächer werde. Der Hunger und die Schlaflosigkeit machen mir zu schaffen. Ich weiß nicht, wie lange ich das hier noch durchhalte. Ich habe immer wieder Sekundenschläfe. Mein Körper ist einfach zu müde. Doch kaum bin ich am Einschlafen, weckt mich mein Hunger wieder auf und ich finde mich in meiner aussichtslosen Situation wieder.
Als ich gerade wieder dabei bin einzuschlafen, schrecke ich wie immer hoch und bin wieder wach. Doch diesmal nicht wegen meinem Magen, sondern weil ich Schritte höre. Allerdings sind es nicht nur Schritte von einer Person, sondern von mehreren. Außerdem kann ich Stimmen hören. Es ist also nicht der Typ, der mir hier gefangen hält, sondern jemand anders! Jetzt zählt für mich jede Sekunde. Ich muss mich irgendwie bemerkbar machen, bevor die Leute wieder gehen. Hektisch sehe ich mich um und versuche in dem dunklen Raum etwas zu erkennen. Ca drei Meter von mir steht ein Holzschrank. Ich lege mich flach auf den Boden und versuchen mich zu dem Schrank zu rollen. Es kostet mich viel Anstrengung und meine Kraft ist fast ausgeschöpft als ich schließlich endlich vor dem Schrank liege. Die Stimmen sind schon leiser geworden. Nein! Sie dürfen nicht gehen. Sie sind vielleicht meine einzige und letzte Chance gefunden zu werden und am Leben zu bleiben. Ich drehe mich auf den Rücken und ziehe die Beine an. Dann trete ich mit beiden Füßen gegen den Holzschrank. Immer und immer wieder trete ich dagegen und versuche mich bemerkbar zu machen. Sekunden fühlen sich an wie Stunden. Sie müssen mich einfach hören! Es muss funktionieren!
Und tatsächlich...! Die Schritte werden wieder lauter. Sie haben mich gehört und kommen zurück!
"Das kam doch aus diesem Raum oder? Ist da jemand drin?" fragt die eine Person die andere.
"Ja, ich habe es auch gehört. Warte, ich hab den Schlüssel. Ich schau mal nach."
Der Schlüssel wird ins Schloss gesteckt und die Tür öffnet sich. Ich schaue zur Tür und erkenne erleichtert zwei Personen. Einen Mann und eine Frau. Ich lasse meine Kopf erschöpft auf den harten Boden sinken und bekomme nur noch mit, wie sich die Frau zu mir kniet. Danach verlassen mich meine letzen Kräfte und ich werde ohnmächtig.
Negans Sicht:
Hektisch laufe ich die Treppen nach unten. Ich wurde gerade informiert, dass Tris gefunden wurde! Ich habe keine weitere Info, nur dass sie verletzt und schwach ist.
Ich komme gerade die letzten Stufen runter, als ich einen meiner Männe mir entgegen kommen sehe. Er trägt Tris wie eine Braut in seinen Armen. Sie sieht aus als wäre sie tot! Ist sie tot?! Sie darf nicht tot sein!
"Was ist los mir ihr?!" rufe ich, als ich auf die beiden zu laufe.
"Sie ist ohnmächtig. Meine Freundin und ich haben sie unten in einem Kelleraum so aufgefunden. Sie ist schwach und verletzt aber sie lebt." antwortet mir der Mann.
Ich stehe nun vor den beiden und übernehme Tris in meine Arme. Ihr Körper wirkt so leblos und kalt, aber sie atmet. Ich bringe sie sofort auf die Krankenstation und rufe den Arzt. Dieser schickt mich, gegen meinen Willen nach draußen und bittet mich zu warten. Ich habe keine Ahnung, warum ich mich darauf einlasse aber gut, nun stehe ich hier vor der Tür und warte ungeduldig. Ich kann nur hoffen, dass ihre Verletzungen nicht all zu stark sind.
[...]
Nach einer gefühlten Ewigkeit, geht die Tür zur Krankenstation wieder auf und der Arzt bittet mich herein.
"Sie hat einige Verletzungen im Gesicht, offenbar wurde sie mehrfach geschlagen. Und außerdem ist sie total ausgehungert. Sie hat mindestens vier Tage nichts zu Essen bekommen. Ich habe sie erstmal an einen Infusion gehängt, ihre Wunden versorgt und ihr Schmerzmittel und etwas für den Kreislauf gegeben. Sie muss sich eine Weile erholen aber sie wird es überleben."
Ich nicke nur und blicke zu meiner Frau. Sie sieht schlimm aus. Sie muss die letzten Tage schlimmes durchlebt haben. Ich setzt mich neben sie und nehme ihre Hand. Sie ist ganz kalt und ihr Handgelenk ziert ein Verband. Offenbar war sie gefesselt und Dr. Carsten hat ihre wunden Stellen verbunden. Mein Blick wandert zu ihrem Gesicht. Zwei kleine Stellen wurden genäht. Ich merke wie Erleichterung in mir aufsteigt. Sie lebt und ist wieder bei mir. Offenbar ist sie mir doch wichtiger, als ich bisher dachte. Ich habe mir Sorgen um sie gemacht. Aber ich kann auch die ungebremste Wut in mir nicht zurück halten. Ich muss unbedingt dieses Schwein in die Finger bekommen, der ihr das angetan hat! Er wird für seine Taten bezahlen! Niemand tut meiner Frau so etwas an und kommt ungestraft davon! Dafür werde ich sorgen!
Etwa zwei Stunden später sitze ich noch immer neben ihr, als sie endlich ihre wunderschönen Augen öffnet und mich ansieht.
"Hey du bist wach. Wie fühlst du dich?" frage ich sie besorgt.
"Ich.. ich hab so Hunger." antwortet sie schwach.
Ich lasse ihr etwas zu essen bringen, und als sie noch etwas zu Kräften gekommen ist nehme ich sie mit hoch in mein Zimmer, ich ziehe sie um und lege sie in mein Bett. Dann decke ich sie zu, ziehe meine Lederjacke aus und lege mich zu ihr. Ich nehme sie in den Arm und halte sie einfach nur nah bei mir.
Tris Sicht:
Es fühlt sich so schön an endlich wieder in einem warmen Bett zu liegen. Negan hat mich in seine Arme geschlossen und hält mich einfach nur fest. Er schweigt und lässt mir Zeit, mich erstmal wieder richtig zu fangen. Ich fühle mich schon ein klein Wenig besser und schlafe schließlich in seinen Armen ein. Ich war zwar einige Zeit ohnmächtig aber trotzdem bin ich noch schrecklich müde. Es war einfach alles zu viel für mich die letzten Tage. Meinem Körper hat es viel abverlangt, solange ohne Essen, ohne Schlaf in der Kälte auszuhalten. Aber jetzt wird alles wieder gut. Ich spüre es einfach. Negan wird nicht zulassen, dass mir das erneut geschieht. Da bin ich mir ganz sicher.
Ich vertraue ihm.
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Property of Negan (Negan FF #1)
Fanfiction🦋Es gibt einen zweiten Teil der FF.🦋 Er steht in der Mitte des Platzes und schleudert seinen Schläger ins Leere, sodass mir Glenns Blut ins Gesicht spritzt. Dadurch fällt seine Aufmerksamkeit auf mich. Seine weißen Zähne blitzen durch seinen grau...