Einmal ist umsonst

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Mit zitternder Hand greife ich zögerlich nach der Türklinke und drücke sie nach unten. Nach kurzem Durchatmen öffne ich die Tür und setzte einen Fuß vor den anderen über die Türschwelle. Ich schließe die Tür hinter mir und drehe mich wieder in seine Richtung.
Er sitzt lässig auf einem schwarzen Ledersofa, angelehnt, ein Bein über das andere gelegt. Er trägt die selben Sachen wie immer, nur diesmal hat er lediglich ein weißes Shirt an. Die Lederjacke liegt über der Lehne des Sofas. Auf dem Tisch Lucille.

"Möchtest du da stehen bleiben oder setzt du dich endlich zu mir, Babe?"

Seine Worte lösen meine Starre und ich stachsle zum Sofa. Ich kann in diesen blöden Schuhen einfach nicht laufen.
Ein leichtes Lachen seinerseits bestätigt meine Vermutung, dass diese Tatsache auch ihm aufgefallen war.

Wortlos setze ich mich neben ihn und begutachte das Essen, das vorbereitet auf dem Tisch stand. Es sah wirklich gut aus. Und so viel Auswahl.
Wer dafür wohl sterben musste?

"Nimm dir ruhig." fordert er mich zum Essen auf.

"Danke aber ich hab keinen Hunger."
Mein knurrender Magen ließ meine Lüge auffliegen, noch bevor ich zu Ende gelogen hatte.

Sein ernster Blick reichte, um mich zum Essen zu bewegen.

Während des Essens erzählte ich ihm das nötigste von mir. Er hatte mich, wie Sherry vorausgesagt hatte, dazu aufgefordert. Ich gab mein Alter von süßen 20 Jahren preis und erzählte ihm kurz von meiner Kindheit. Die dunkle Seite meiner Kindheit, die meinen alkoholabhängigen, gewaltätigen Cousin betraf, behielt ich jedoch für mich. Das ging ihn nichts an.

[...]

Nach ca 20 Minuten haben wir beide unseren Hunger gestillt.
Es war ein komisches Gefühl, mit dem Mann, der meine Freunde getötet hatte, zusammen zu sitzen und zu essen. So, als wäre das alles nie passiert. Ich muss mich zusammen reissen, um meinen Hass zu verbergen.
Wann ich ihn wohl endlich töten konnte?
Es ist mir egal, wie viele hinter ihm stehen.
Es ist mir egal, dass sie mich dann wahrscheinlich auch töteten.
Ich wollte nur eins: meine Freunde rächen. Und dafür musste er sterben. Auch, wenn das meinen Tod bedeutete.

Plötzlich spüre ich Wärme auf meinem rechten Oberschenkel. Er hatte seine starke Hand auf mein Bein gelegt und fängt an sanft auf und ab zu streicheln.
Mein Blick liegt auf seiner Hand und ich zwinge mich, meinen Blick auch dort zu belassen. Ich sehe ihm aus gutem Grund nicht ins Gesicht, denn ich weiß, er würde mich wieder auf diese Weise angrinsen. Und wahrscheinlich über seine Unterlippe lecken.
Das löst immer ein ungutes Gefühl in meinem Magen aus. Ich kann es nicht genau deuten aber ich mag das Gefühl nicht.

Tja, doch es wäre wohl nicht Negan, wenn er mein Vorhaben nicht brechen würde.

Er nimmt mein Kinn in seine Hand und dreht meinen Kopf in seine Richtung. So musste ich ihn ansehen. Und da ist es, das Grinsen. Und seine Zunge, die über seine rosa Lippen leckte.

Seine Hand wandert von meinem Kinn an meine Wange und sein rauer Daumen fängt an diese zu streicheln.

Mir war die Situation unangenehm und die Tatsache, dass sich sein Gesicht auf meines zu bewegt, macht die Situation nicht gerade besser.

Ich kann seinen Atem an meiner Wange spüren, bevor er seine Lippen auf meine presst. Er beginnt einen Kuss, fordernd und gierig und ich erwidere ihn, ohne es zu wollen. Aber ich kann nichts dagegen tun, meine Lippen bewegen sich wie von selbst und erhalten den Kuss aufrecht.

Mit seiner noch freien Hand greift er hinter mich und beginnt den Reißverschluss von meinem Kleid zu öffnen. Seine Lippen lösen sich von meinen und grinsend streift er die Träger des Kleids von meinen Schultern. Er öffnet mit einer Hand meinen BH, den ich immernoch sehr aufreizend fand, und streift auch dessen Träger ab.
Ich sitze mit freiem Oberkörper vor ihm. Ich fühle mich unwohl. Das tat ich schon immer, wenn ich nackt war. Mein Körper gefiehl mir noch nie.

Negans Blick verriet mir, dass er das ganz und gar nicht so sah. Seine Hände hatte er mittlerweile auf meinen Brüsten plaziert und er fängt an diese zu massieren.
Aus dem Massieren wurde jedoch ziemlich schnell ein wildes Kneten. Es tat nicht weh aber angenehm war es auch bei Weitem nicht.
Trotzdem lasse ich ihn tun, was er will. Würde ich mich wehren, säße ich schneller in einer Zelle als ich schauen konnte.

Nach kurzer Zeit knetete er nur noch eine Brust. Seine jetzt freie Hand ließ er zwischen meinen Beinen unter das Kleid gleiten.
Ich bekomme Gänsehaut am ganzen Körper, was ihn nur nochmal zum grinsen bringt.

Seine Hand gleitet mein Bein entlang und als er beginnt auf meine empfindlichste Stelle Druck auszuüben kann ich nicht anders als aufzustöhnen.
Reflexartig packe ich seine Handgelenke und drücke seine Hände von meinem Körper.

"Was soll das?" knurrt er sauer.

Ich antworte ihm nicht, ich blicke nur starr auf meine Beine.

"Du willst nicht? Scheiße, dann verschwinde!"

Ich sehe ihn an. Ängstlich und fragend zugleich.
Er konnte wohl an meinem Blick sehen, dass ich darüber nachdachte, welche Folgen das wohl für mich haben wird. Oder sogar für Daryl.

"Einmal ist umsonst. Aber das nächste mal gibt es keine Ausnahmen, verstanden?" die Wut in seiner Stimme lässt sich nicht leugnen.

Ich nicke vorsichtig, ziehe mir mein Kleid wieder über die Schultern und laufe erleichtert, jedoch zugleich ängstlich zur Tür.

Ob ich meine Entscheidung das nächste Mal zu spüren bekomme?

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Huhu, das vierte Kapitel ist geschafft.
Ein paar wenige Leser hat meine FF ja schon.😍

Sagt doch mal ob sie euch bis hier hin gefällt? Oder soll ich etwas ändern?
Bin für Vorschläge gerne offen.😊

Property of Negan (Negan FF #1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt