Zurück?

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Pov Liam

Ich war gerade dabei Harrys und meine Sachen zu packen. Wir werden heute zurück nach London fliegen. Ich habe vor ein paar Tagen mit Mama telefoniert, und sie meinte, dass sie morgen aus der Klinik kommt. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass Harry das ganze gut aufgenommen hätte. Er hat die letzten paar Tage so viel wie schon lange nicht mehr geweint. Ich habe ihn jetzt erstmal versichert, dass wir eine Lösung für alles finden werden, auch wenn ich selber noch keine habe. Mich selber nimmt die ganze Situation extrem mit. Ich meine das hat sie schon die ganze Zeit, aber jetzt, wo sie so präsent ist, ist es nochmal was anderes. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich fühlen soll. Es ist einfach ein riesen Chaos in mir gerade.

Harry ist gerade unten bei den Jungs. Sie spielen gerade zusammen Fußball im Garten. Ich will Harry einfach nicht von ihnen wegreißen. Harry liebt die Jungs, genau so wie sie ihn. Es wäre einfach nicht fair. Aber ihn ohne Mutter aufwachsen zu lassen, wäre sicher auch nicht fair.

Ich seufzte einmal und strich mir mit der Hand durchs Gesicht. Dann konzentrierte ich mich weiter darauf die Sachen zu packen.

Als ich dann fertig war nahm ich die Koffer und brachte sie nach unten. Ich stellte diese im Flur ab und ging rüber ins Wohnzimmer. Von dort konnte ich in den Garten sehen. Harry lief gerade hinter Zayn her, der den Ball unter sein T-Shirt geklemmt hatte und jetzt vor Harry weglief. Dabei lachte Harry so laut, dass ich nicht anders konnte als zu grinsen. Darauf ging ich auch raus in den Garten und setzte mich auf die Terrasse auf einen Stuhl. Nach kurzer Zeit bemerkte mich Harry und kam zu mir rüber gelaufen. ,,Lili, Zayn versteckt den Ball vor mir!", rief er lachend. Ich musste ebenfalls lachen und nahm Harry auf meinen Schoß, als er bei mir ankam. Ich merkte wie sein kleines Herz raste und er außer Puste war. ,,Was? Das gibt es aber nicht. Soll ich mal mit Zayn schimpfen?", fragte ich grinsend. ,,Nein, das war doch nur ein Spaß Lili.", machte er darauf klar und ich musste nochmal lachen. ,,Ach na dann.", meinte ich und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. ,,Hast du schön gespielt?", fragte ich dann nach, nachdem Harry wieder etwas mehr Atem hatte. Mittlerweile hatten sich die Jungs auch zu uns gesetzt. ,,Mhm.", nickte er gegen meine Schulter. ,,Das ist gut.", sagte ich glücklich und machte dann eine kurze Pause. ,,Du Baby, wir müssen uns langsam fertig machen. Paul holt uns in einer halben Stunde ab und fährt uns zum Flughafen.", erklärte ich ruhig. Ich wartete kurz, bekam aber keine Antwort. Bevor ich nachfragen konnte, hörte ich jedoch ein leises Schniefen. ,,Hey, keine Tränen. Alles gut Baby. Hm? Wir hatten diese Woche schon genug Tränen.", sagte ich leicht verzweifelt und stand mit ihm aufm Arm auf und wippte etwas hin und her. ,,I-Ich wil-l ni-nicht we-eg. Ich ma-ag bei-i euch bleiben.", erklärte Harry dann schniefend. Mir brach das Herz und ich musste mich anstregen, dass ich nicht selber anfing zu weinen. ,,Ich weiß doch Baby. Ich weiß.", sagte ich ruhig, fast schon flüsternd und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. Da ich ihm schon die letzten Tage immer wieder erklärt habe, dass wir dann ja nicht weg sind, sondern immer da sein werden für ihn und ihn so oft es ginge besuchen würden, sah ich keinen Sinn darin es nochmal zu sagen. Meistens hat er danach sowieso immer noch mehr geweint als davor. Also wippte ich einfach etwas weiter und versuchte ihn so gut es ging zu beruhigen, was mir nach kurzer Zeit auch gelang.

Wir gingen alle dann rein und setzten uns aufs Sofa. Wir wollten einfach abwarten, bis Paul kommen würde. Harry saß jetzt bei Louis aufm Schoß. Sein Kopf lehnte einfach auf seiner Schulter, seine Augen waren geschlossen und mit seiner Hand griff er in Louis T-Shirt. Die beiden unterhielten sich gerade leise über etwas, was ich jedoch nicht ganz verstand. Hätte Harry nicht zwischendurch den Mund bewegt, oder gelächelt, hätte ich gedacht, er wäre eingeschlafen. Mit Louis hat Harry nochmal ein engeres Verhältnis über die Zeit aufgebaut, als zu Zayn und Niall. Louis ist einfach einer dieser Menschen, den Kinder immer gleich lieben.

Mein kleiner Bruder HarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt