Mein kleiner Bruder Harry

Ich möchte Lili

Pov Niall

Wir saßen etwa wieder seit einer Stunde im Wohnzimmer und sahen uns einen Krimi im Fernsehen an. Dann hörte ich leise Schritte auf der Treppe, die ins Wohnzimmer führten. Ich griff nach der Fernbedienung, um den Film auf Pause zu stellen und sagte dann zu Louis: ,,Ich glaube wir bekommen Besuch." Wir waren gerade dabei uns um zu drehen, um zu sehen ob Harry da stand, als Harry schniefend fragte: ,,Lou Ni, ist Lili schon zurück?" Harry stand mitten im Wohnzimmer. In einer Hand hielt er seinen einen Stoffhasen, den Liam ihm geschenkt hatte, und mit der anderen Hand versuchte er die Tränen, die aus seinen kleinen Augen flossen, weg zu wischen.

Louis und ich standen beide sofort auf und Louis nahm Harry auf den Arm. ,,Hey Love, wieso die ganzen Tränen?" ,,Hatte einen Albtraum. Ist Lili schon wieder hier?", fragte Harry dann erneut. Danach suchte sein Daumen den Weg in seinen Mund. Liam hat uns mal erzählt, dass er das manchmal machen würde, wenn er gestresst oder sehr traurig wäre.

Louis nahm Harrys Daumen vorsichtig wieder aus seinem Mund und meinte dann: ,,Erstmal lassen wir mal den Daumen aus dem Mund raus. Und nein, tut mir leid Haz, Li ist noch nicht zurück." Darauf fing Harry wieder mehr an zu weinen und Louis begann etwas hin und her zu wippen.

Ich strich in der Zeit etwas seine Tränen aus dem Gesicht und sagte dann: ,,Nicht weinen Haz. Lou und ich sind doch da. Wir können etwas zusammen kuscheln wenn du magst. Oder wir lesen dir noch was vor."

Er vergrub sein Gesicht dann in Louis Schulter und schüttelte seinen Kopf nur. ,,Nein ich mag Lili.", brach es dann schlurzend aus ihm heraus. Louis strich ihm nun die ganze Zeit durch die Haare und versuchte ihn so zu beruhigen. Zudem wippte er immernoch hin und her. ,,Schhh. Love, beruhig dich. Es ist alles gut. Wir sind doch hier, hm?", versuchte Louis ihn etwas zu beruhigen, was nicht wirklich klappte.

Dann sah Louis zu mir rüber, was so viel heißen sollte wie 'Sollen wir Liam anrufen?'. Ich schüttelte meinen Kopf und meinte dann: ,,Ich habe eine Idee." Dann verschwand ich in unseren Flur, wo unsere Schuhe standen und Jacken hangen. Ich zog mir schnell eine dicke Jacke und Schuhe an. Mir ist eingefallen, dass meine Mutter früher immer mit mir Abends raus in den Garten gegen ist, wenn ich stark geweint hatte. Die frische Luft wirkte irgendwie immer sehr beruhigend auf mich und ich dachte, es kann ja nicht schaden es mal aus zu probieren. Dann holte ich noch eine dicke, flauschige Decke aus dem Wohnzimmer, in die ich Harry einwickeln wollte, da es immer noch kalt draußen war. Louis guckte mich die ganze Zeit fragend an und ich hob nur meinen Zeigefinger zu ihm hoch, was so viel heißen sollte wie 'gib mir einfach einen Moment'.

Als ich dann wieder zurück zu den beiden kam, wickelte ich Harry gleich in die Decke ein und nahm ihn von Louis auf meinen Arm. ,,Hazzy, wollen wir bisschen draußen in den Garten gehen? Ich glaube die frische Luft könnte dir ganz gut tun.", fragte ich dann Harry, während ich auch begann, wie Louis zuvor, etwas hin und her zu wippen. Er nickte nur etwas, weinte aber immer noch weiter.

Ich ging durch die Tür in unserem Wohnzimmer raus in den Garten. Meine Jacke hatte ich bis zur Hälfte über Harry zu gemacht, damit diese ihm zusätzlich etwas wärmt. Ich begann etwas eine Melodie zu summen und strich ihm die ganze Zeit über Rücken und Kopf. Dabei ging ich im Garten auf und ab. Louis schaute derweil vom Wohnzimmer aus die ganze Zeit hoffnungsvoll zu uns rüber.

Ich konnte es nicht ganz glaube aber mit der Zeit wurde Harrys Atmung wirklich ruhiger und mit der Zeit wurde sein Weinen immer weniger. Dann merkte ich wie sein Körper sich nach und nach entspannte. Ich ging noch etwas weiter durch den Garten, bis ich Harry dann leise fragte: ,,Haz, bist du noch wach?" Da keine Antwort kam ging ich davon aus, dass er bereits eingeschlafen war. Ich ging also wieder rüber zur Terassentür, die Louis mir aufmachte.