Pov Liam
Wir haben eine Woche Pause von unserer Tour, weil wir einige Interviews in L.A. machen müssen und noch andere Termine hatten. Deshalb sind wir erstmal wieder in unser Haus in L.A. für die Woche gezogen.
Ich wollte heute mal wieder bei Mama anrufen. Grundsätzlich rufe ich sie immer ein mal die Woche an. Oft möchte Harry jedoch nicht mit ihr reden. Und ich kann ihn natürlich nicht dazu zwingen. Jedoch fasst es meine Mutter zunehmend negativ auf. Anfangs hat es sie immer traurig gemacht, aber mittlerweile... Ich habe das Gefühl es macht sie leicht wütend. Ich weiß nicht, was ich ihr noch sagen soll. Ich mache es ja nicht mit Absicht und Harry macht es auch mit keiner bösen Absicht. Er ist einfach verunsichert.
Wir saßen gerade auf dem Sofa und sahen ein Fußballspiel im Fernsehen. Harry saß neben dem Sofa und spielte mit ein paar seiner Kuscheltiere. Ich sah gerade auf die Uhr, als ich merkte, dass es bereits 17:00 Uhr war. Ich musste einmal schlucken. Ich hatte Mama versprochen um die Zeit anzurufen. Bei ihr ist es gerade 9 Uhr morgens. Das heißt, dass sie gerade mit dem Frühstück fertig ist. Ich atmete noch einmal durch und stand dann auf. ,,Ich gehe eben hoch und rufe Mama an.", sagte ich zu den Anderen. Niall wand seinen Blick kurz vom Fernseher ab und nickte mir zu, während die anderen beiden einfach so nickten. Als ich mich zu Harry drehte sah dieser mich bereits mit großen Augen an. ,,Möchtest du mit Mama sprechen Honey?", fragte ich ihn und kniete mich zu ihm runter. Er schüttelte jedoch seinen Kopf und meinte einfach: ,,Ich möchte lieber weiter spielen." Und sah wieder runter zu seinen Kuscheltieren. ,,Ok Honey.", sagte ich etwas enttäuscht und strich ihm ein mal durch die Haare. Dann ging ich hoch in mein Zimmer.
Ich setzte mich auf mein Bett, zückte mein Handy und wählte den Kontakt von meiner Mama. Ich hörte mein Handy zwei mal piepen, dann hob meine Mutter ab. ,,Hallo Liam.", begrüßte sie mich glücklich. ,,Hi Mama. Wie geht es dir?" ,,Alles gut hier. Ich vermisse dich und Harry." ,,Ja, ich vermisse dich auch." Kurz war Stille auf der anderen Seite, dann fragte meine Mutter mich: ,,Wie geht es Harry?" ,,Alles gut. Er fühlt sich wohl bei uns." ,,Mhm. Wo ist er denn gerade? Kann ich mit ihm sprechen?", fragte sie mich dann. Ich musste einmal schlucken. Vor zwei Wochen konnte ich Harry dazu bringen, kurz mit Mama zu sprechen, danach hatte er jedoch Abends auch wieder einen Albtraum und hat fast die ganze Nacht durch geweint.
Ich befand mich gerade in einem Zwiespalt. Einerseits wollte ich meine Mama nicht wieder enttäuschen. Andererseits will ich Harry zu nichts zwingen, womit er sich unwohl fühlt.
,,Ähm er ist gerade unten bei den anderen Jungs und spielt mit seinen Kuscheltieren." ,,Ach super, kannst du ihn mir geben?" ,,Ähm...Also... Ich.... Er wollte nicht so gerne mit dir reden... Tut mir leid Mama. Er - er ist gerade total in das Spiel vertieft. Nächstes mal bestimmt wieder.", versuchte ich zu erklären. Die andere Seite wurde wieder stumm. Nach kurzer Zeit fragte ich nach: ,,Mama, bist du noch da?" ,,Ja... Ja bin ich... Du Liam, du kannst mir nicht einfach mein Kind wegnehmen und einfach meinen er wolle nicht mit mir sprechen. Ich kenne mein Baby. Er will immer mit mir sprechen. Hör bitte auf mich an zu lügen.", sagte sie dann deutlich genervt. Ich wusste nicht genau was ich darauf sagen soll. Glaubt sie wirklich ich würde sie anlügen? Ich versuche es einfach nur immer allen recht zu machen. ,,Mama, ich lüge dich nicht an. Wieso sollte ich das bitte tun?", fragte ich leicht verletzt und verzweifelt nach. ,,Das weiß ich doch nicht. Ich habe mir mein Leben lang den Arsch für dich aufgerissen und du lässt mich einfach hier in dieser Klinik und nimmst mein Kind mit.", sagte sie nun deutlich lauter. ,,Das ist doch nicht meine Schuld. Ich habe dich doch komplett besoffen zuhause vorgefunden. Und Harry war komplett verängstigt. Du hast ihm noch nicht mal regelmäßig was zu Essen gemacht, geschweige denn ihn gebadet. Was hätte ich denn bitte machen sollen. Ihn einfach da lassen und nichts machen?", fragte ich nach. Zum Ende hin zitterte meine Stimme immer mehr. Ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten und versuchte diese weg zu blinzeln. ,,Hör auf so einen Schwachsinn zu erzählen. Ruf mich an, wenn du bereit bist, mich nicht mehr an zu lügen.", sagte meine Mama mir dann ernst und legte auf.
Ich war mit der ganzen Situation komplett überfordert. Was hätte ich denn bitte anders machen sollen. Die ganze Zeit bemühe ich mich darum, dass es Harry gut geht, dass sich Mama keine Sorgen machen muss und das ist der Dank dafür. Ungewollt stiegen mehr Tränen in meine Augen und rollten meine Wangen runter. Jetzt erst merkte ich die ganze Last auf meinen Schultern. Es wurde mir einfach alles zu viel in dem Moment. Bin ich überhaupt schon bereit dafür mich richtig um ein kleines Kind zu kümmern? Was ist wenn es Harry doch nicht so gut bei mir geht, wie ich immer annehme? Aber wo soll er denn dann hin? Ich werde ihn auf keinen Fall zu seinem Vater bringen. Der hat es ja noch nicht mal geschafft sich zu Harrys Geburtstag zu melden.
Das letzte was ich gerade will ist, dass meine Mutter auch noch sauer auf mich ist. Ich will sie doch nur unterstützen, genau so, wie ich Harry auch nur unterstützen möchte. Aber anscheinend ist alles was ich mache falsch.
Bei den Gedanken flossen mir immer unkontrollierter die Tränen über die Wangen. Und auch meine Atmung wurde immer unruhiger.
Dann klopfte es leise an der Tür. Ich versuchte mir so schnell wie möglich die Tränen weg zu wischen und bat die Person dann hinein. Harry kam leicht unsicher ins Zimmer und blieb dann in der Tür stehen. Er musterte mich kurz. Ich versuchte derweil mir ein überzeugendes Lächeln auf zu setzten und wischte mir nochmal eine Träne weg.
,,Hey Baby. Ist alles gut?", fragte ich dann mit leicht rauer Stimme. ,,Ähm ja. Loulou fragt, wann du wieder runter kommst, weil er gleich anfängt Abendessen zu machen.", erklärte mir Harry dann unsicher. Ich wunderte mich über die Frage. Wir essen normalerweise immer erst so gegen 19 Uhr. So lange kann ich doch noch garnicht oben sein. Ich drehte mich darauf zu meinem Wecker um, der auf meinem Nachtschrank stand. Dieser zeigte mir tatsächlich 18:34 Uhr an. ,,Oh ja, tut mir leid Baby, ich habe die Zeit etwas aus den Augen verloren.", sagte ich dann. Ich blinzelte immer noch stark und versuchte so meine Tränen zurück zu halten, was jedoch nicht so gut klappte. Also senkte ich meinen Blick lieber und schaute auf meine Hände runter, damit Harry die Tränen nicht sehen konnte.
Es war kurze Zeit still in meinem Zimmer. Dann kam Harry zu mir rüber und versuchte in mein Gesicht zu schauen. ,,Wieso weinst du Lili?", fragte er mich darauf und versuchte auf meinen Schoß zu klettern. Ich half ihm zuerst dabei, wischte dann erneut meine Tränen weg und guckte dann kurz hoch an die Decke, um meine Tränen zurück zu blinzeln. Dann sah ich runter zu Harry und sagte: ,,Es ist alles gut Honey. Ich weine doch garnicht." Harry runzelte darauf leicht seine Stirn. Dann legte er seine Hände auf meine Wangen. ,,Was machst du da Baby?", fragte ich nach mit einem kleinen Lachen. ,,Ich wische deine Tränen weg, so wie du es auch immer machst.", erklärte er mir. Mir wurde dabei warm ums Herz und ich musste nur noch mehr weinen. ,,Habe ich was falsches gemacht?", fragte er dann erschrocken nach. Ich schüttelte darauf schnell meinen Kopf und sagte mit zitternder Stimme: ,,Nein Baby, ganz und garnicht. Du machst mich nur so unendlich stolz." Darauf gab ich ihm einen Kuss auf den Kopf und umarmte ihn lang und innig.
,,Wieso weinst du Lili?", fragte mich Harry dann erneut, nachdem ich mich wieder von ihm löste und meine Tränen schon deutlich besser unter Kontrolle hatte. Ich überlegte kurz, was ich ihn darauf antworten sollte. Ich wollte ihn auf keinen Fall noch schlechter auf unsere Mama stimmen. Also meinte ich: ,,Das Telefonat mit Mama hat mich eben nur etwas traurig gemacht. Aber es ist alles wieder gut." Er nickte darauf nur kurz zögernd und bevor er weiter fragen konnte fragte ich ihn: ,,Du Haz, kannst du mir bitte ehrlich sagen, ob du dich bei mir und den Jungs wohl fühlst, also so wie wir gerade leben? Oder ob dir etwas fehlt. Ich verspreche dir, ich werde immer versuchen alles möglich zu machen, damit du dich wohl fühlst."
Er sah mich auf die Frage kurz fragend an und antwortete dann: ,,Wieso sollte ich mich hier nicht wohl fühen? Ich fühle mich immer bei dir wohl." Bei der Antwort musste ich einmal schlucken und mir erneut Tränen weg blinzeln. Dann drückte ich ihn nochmal näher an mich und meinte: ,,Das ist gut Baby. Wenn sich das jemals ändern sollte oder du dich mit einer Situation nicht wohl fühlst, dann sagst du mir das bitte und wir ändern das, Ok?" Er nuschelte darauf: ,,Mhm.", gegen meine Brust und vergrub dann seinen Kopf in dieser. ,,Du weißt, dass ich dich über alles liebe, oder? Und du kommst immer an erster Stelle.", sagte ich nochmal, während ich meinen Kopf auf seinen legte. ,,Das sagte du mir doch jeden Abend, dass du mich liebst.", antwortete er dann leicht lachend. ,,Das stimmt Honey. Ich will nur sicher gehen, dass du es weißt." ,,Das weiß ich. Ich liebe dich auch ganz dolle Lili.", antwortete er darauf und zog sich näher an mich.
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Mein kleiner Bruder Harry
FanfictionLiam ist Teil der berühmtesten Boyband der Welt. Neben seinen Bandkollegen Louis, Niall und Zayn steht er fast jeden Abend auf den größtesten Bühnen der Welt. Doch wie wird sich sein Leben ändern, wenn er sich plötzlich um seinen 4 jährigen Bruder H...