„Habe ich euch zwei gerade bei irgendetwas gestört?", fing Alistair sofort an, mich mit Fragen zu durchlöchern. „Nein, wir haben uns nur unterhalten. Er wollte einfach wissen, wie es mir in den letzten Tagen ergangen ist.", erwiderte ich, doch mehr wollte ich dazu auch schon nicht sagen, da es mir unangenehm war mit Alistair darüber zu reden.
„Warum wolltest du mich sprechen?", wies ich ihn auf den eigentlichen Grund hin, weshalb er mich weggeholt hatte. „Während ich mich in der Gegend umgesehen habe, sind mir ein paar seltsame Dinge aufgefallen. Ich weiß, dass ihr sie nicht erkennen konntet, aber für mich waren sie klar erkennbar, da ich hier aufgewachsen bin. Es sind viel mehr Schattenwölfe unterwegs als sonst und überall hier in der Gegend liegen Kadaver von ihnen rum. Der Schattenwolf gestern war auch viel wilder und aggressiver als ich diese Tiere in Erinnerung hatte. Du musst wissen, dass alle Schattenwesen uns Prinzen untergeben sind, weshalb ich verwundert war, als er mich angegriffen hat.", gab er nachdenklich zu. „Und was bedeutet das jetzt?", wollte ich verwirrt wissen, da ich immer noch nicht wusste, worauf er hinaus wollte.
„Irgendetwas muss vorgefallen sein, seitdem ich aus dem Schloss verschwunden bin. Ich kann mir nur nicht vorstellen was... Aber für uns bedeutet es, dass wir mehr auf der Hut sein müssen, da es anscheinend immer schlimmer wird, je näher wir dem Schloss kommen. Geschweige denn, dass ich das Gefühl habe, dass sich meine Geschwister hier in der Näher herumtreiben.", gab er mir zu bedenken. Nachdenklich blickte ich mich um.... Das waren wirklich keine guten Nachrichten. „Komm... Das müssen wir den anderen erzählen.", sagte ich seufzend....
Geschockt sahen uns alle an, als Alistair endete. Wir hatten ihnen alles erzählt, damit wir uns überlegen konnten, wie wir in Zukunft fortfuhren. Immerhin war nun alles viel gefährlicher geworden, als wir gedacht hatten. „Wir wollen also in das Schloss einbrechen, um was nochmal zu bekommen?", fragte Jason in die Runde, da er versuchte, zu verstehen in welcher Situation wir waren.
„Wir wollen eine der Schriften holen!", gab Alistair zu bedenken. „Kannst du uns zum Schloss führen?", wollte Ryan von Alistair wissen und sah ihn skeptisch an. „Ich werde Leila auf ihrem Weg helfen... Ich glaube, das sollte Antwort genug sein!", erwiderte er ernst, während er Ryan mit feindseligen Blicken musterte. Auch Moon schien, die Anspannung zwischen den Beiden zu merken und schritt ein. „Wie lange werden wir bis zum Schloss brauchen?", wollte sie von Alistair wissen. Mit einem letzten niederschmetternden Blick zu Ryan wandte er sich an Moon. „Ich könnte uns in maximal zwei Tagen dorthin bringen. Doch das Problem wird sein, in das Schloss hineinzukommen. Meine Brüder werden uns bestimmt schon erwarten, also können wir mit etlichen Fallen sowie vielen Wachen rechnen.", prophezeite er uns. „Das bedeutet wohl, dass wir uns einen ausgeklügelten Plan erarbeiten müssen.", sagte ich nachdenklich. Nickend stimmten mir die anderen zu.
So verbrachten wir die nächsten Stunden uns einen Plan auszudenken. Wir entschieden uns letztendlich, dass Alistair vorangehen sollte und seine Brüder von uns ablenken sollte, während wir uns in die Bibliothek schleichen würden. Er hatte uns eine Karte gemalt, auf der alle Weg und Geheimgänge verzeichnet waren, damit wir wussten, wohin wir gingen beziehungsweise gehen sollten. Moon, Ryan und Jason waren gerade dabei etwas Feuerholz zu sammeln, als ich mich zu Alistair gesellte.
„Ich wollte dich noch etwas fragen. Ich weiß, du meinst, dass du es nicht kannst, aber ich weiß es! Ich möchte wirklich, dass du mich unterrichtest. Bitte, überleg es dir noch einmal!", sagte ich ehrlich und sah ihm bittend in die Augen. „Leila, ich weiß wirklich nicht. Was ist, wenn etwas passiert?", gab er zu bedenken. „Was sollte denn passieren? Glaub mir ich halte einiges aus... Und ich muss das lernen... Im Kampf wird meine Gegner auch keine Rücksicht auf mich nehmen, wenn ich mal einen schlechten Tag habe oder keine Lust!", begann ich zu scherzen.
Geschlagen seufzte er auf... „Aber wenn ich das wirklich mache, möchte ich, dass du nichts infrage stellst.", erwiderte er streng. Freudig riss ich meine Augen auf. Er würde mich wirklich unterrichten. „Ich werde dir aber nicht nur das Kämpfen beibringen!", sagte er mir streng. Verwirrt sah ich ihn an. „Was möchtest du mir denn noch zeigen?", fragte ich irritiert. „Um eine bessere Chance gegen deinen Feind zu haben, musst du auch viel über ihn wissen. Mit anderen Worten wird es mir eine Freude sein, dich in die Welt der Schattenwesen einzuführen. Außerdem weißt du selbst noch nicht genug über deine Kräfte, weswegen wir rausfinden werden, zu was du allem fähig bist!", erwiderte er ernst, doch man sah das Leuchten in seinen Augen, welches verriet, wie er sich darauf freute. Ohne wirklich nachzudenken, was ich da gerade tat, sprang ich auf und fiel ihm um den Hals. Ich hatte seit langem nicht mehr so viel Hoffnung verspürt. Das Alistair nun bei uns war, war mehr als nur ein Segen. Vielleicht meinte das Schicksal es doch gut mit uns!
Heute mal wieder ein etwas kürzeres Kapitel.
DU LIEST GERADE
Legende des Phönix - Herz des Verräters (Bd. 2)
FantastikEmpfehlung: Zuerst ersten Band lesen! Die Legende des Phönix - Herz des Verräters ist der zweite Band der Phönix- Reihe! Leila und ihre Freunde sind schon weit gekommen, aber sie stehen immer noch vor ihrer größten Herausforderung! Die Schattenprinz...