28. Erwischt!

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Total müde schleppte ich meinen Körper Richtung Badezimmer. Ich hatte den Kater des Jahrtausend. Noch schlimmer an der ganzen Sache war das ich keine Ahnung hatte, was an dem Abend passiert ist. Ich versuchte mich zu erinnern, aber es klappte einfach nicht. Mein Blick fand den Weg nach oben in den Spiegel. Ich sah furchtbar aus. Meine Augen und Nase waren gerötet, die Lippen trocken und rissig und meine Haare glichen einem Tannenbaum. Angewidert von meinem eigenen Anblick, senkte ich den Kopf und spritzte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht, um erst einmal wach zu werde.

Vielleicht tut mir eine Dusche gut?! Dachte ich und öffnete meine Haare, bevor ich mich meinen Sachen des Vortrages entledigte und unter die Dusche stieg. Entspannt stieß ich die Luft aus, als die warmen Wassertropfen meine Haut berührten. Ich schloss die Augen und genoss das Plätschern des Wassers. Nach einer Halben Stunde drehte ich den Hahn zu und verließ die Dusche. Ich trocknete mich ab und zog meine neue rosé Farben Spitzenunterwäsche an, dann verließ ich das Badezimmer.

Mein Weg führte mich die Treppen nach unten in die Küche. Das war der richtige Zeitpunkt, denn in diesem Moment fing mein Magen an zu knurren. Kein Wunder! Dachte ich, als ich auf die Uhr an der Wand blickte. Es war spät am Mittag. Ich entschied mich dafür, etwas eine Schüssel Cornflakes zu essen. Das ging schnell und machte ich satt. Ich öffnete die weiße Tür des Hängeschranks. "Na toll", nuschelte ich genervt, als ich die bunten Packung fruit loops in der hintersten linken Ecke entdeckte. Ich stellte mich auf zehn Spitzen und streckte meinen Arm nach den Cornflakes aus.

"Ach komm schon", meinte ich genervt und versuchte die Packung, erfolglos, zu ergreifen. Ich zuckte überrascht zusammen, als etwas plötzlich meinen Rücken berührt und neben mir ein tattoowierter Arm auftauchte. Die dazugehörigen große Hand, griff mit Leichtigkeit nach der Packung fruit loops und holte sie hervor. Ich drehte mich um und riss die Augen weit auf, als Jack, keine Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, vor mir stand. Er trug nicht weiter als eine Jogginghose, die ihm leicht herunterrutschen zu schien und dafür sorgte, dass seine weiße Calvin klein Unterhose entblößt wurde.

Ich schluckte, als mir diese markanten Ardern, welche aus seiner Boxershorts hervor kamen, auffielen. "Was starrst du denn so", flüsterte Jack verführerisch und auch etwas amüsiert. Dabei streifte sein Atem mein Ohr und verursachte mir eine Gänsehaut, die sich über meinen ganzen Körper zog. Ich war wie eingefroren und starrte weiterhin auf seinen Schritt. Jack griff nach mein Kinn, drückte es nach oben, so war ich gezwungen in seine Augen zu sehen und sagte: "Prinzessin, hier oben spielt die Musik!" Ich fand den Weg in die Realität zurück, als mir das verschmitzte Lächeln meines Gegenüber auffiel.

"Halt die klappe", meinte ich und schlug seine Hand beiseite, "was machst du überhaupt hier?!" Dabei versuchte ich, mein vor Charm rot anlaufendes Gesicht, zu verstecken, indem ich meinen Kopf zur Seite drehte. Jack stellte die Packung fruit loops neben mich auf die Kückenzeile und sah mich an. "Ich passe darauf auf, dass du keine Dummheiten machst", sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. ch zog die Augenbrauen zusammen und sagte: "auf mich aufpassen? Wenn hier IRGENDWER auf IRGENDWEN aufpassen muss, dann ja wohl ich auf dich!" Bei jedem Wort tippte ich dabei auf seinem Brustkorp herum.

"Du weißt wirklich nicht was gestern passiert ist", fragte Jack mit erhobener Augenbraue nach und griff nach meinem Handgelenk. Skeptisch formte ich meine Augen zu Schlitzen, als mir sein neugieriger Blick auffiel. "Nein...was...ist denn passiert", fragte ich vorsichtig, denn ich wusste, wie komisch ich werden kann, wenn ich betrunken bin. "Tja, ich habe dich nervenaufreißend nach Hause begleiten. Du warst total besoffen", er lehnte sich zu mir vor und flüsterte, "um genauer zu sein, du hast dich total zum Ei gemacht!" Ich riss die Augen weit auf und spürte, wie sich mein Gesicht rot färbte, sein Lächeln verriet mir, dass es ihm aufgefallen war.

Jack löste sich von mir und sagte: "Ich gehe jetzt mal duschen, wenn es dir nichts aus macht!" Ohne auf eine Antwort von mir zu warten, drehte der Tattoowierte sich um und steuerte auf die Treppen zu. "Übrigens...", er stoppte und drehte sich zur Seite, "...in rosé Spitze, siehst du wirklich süß aus, das steht dir richtig!" Ach du scheiße! Dachte ich, als mir auffiel, dass ich die ganze Zeit über nur in Unterwäsche da stand. Er stieg die Treppen nach oben und winkte ab: "Zieh' dir was an, sonst werd' ich noch ganz wuschig!" Ohne ein weiteres Wort verschwand er nach oben, während ich total verwirrt über das, was eben passiert war, ihm nach sah.

Doch als ich merkte, dass er verschwunden war, erwachte ich aus meiner Starre und nahm die Beine in die Hand. So schnell wie möglich, rannte ich ebenfalls die Treppen nach oben und steuerte mein Zimmer an. So schnell wie möglich fischte ich einen Hoddie und Hotpants aus meinem Schrank und zog mich an. Oh Gott, konnte es noch schlimmer kommen? Zuerst führte ich mich wie ein Vollidiot vor Jack auf und jetzt sah er mich auch noch im Unterwäsche. Dachte ich und verließ wieder mein Zimmer. "Ach verdammt, ich könnte...", fluchte ich, doch wurde plötzlich von jemanden umgestoßen.

Ich griff die Augen zusammen und wartete darauf, dass ich mit dem Boden Bekanntschaft machte, doch es geschah nichts. Ich traute mich nicht meine Augen zu öffnen, denn es konnte ja nur eine Person sein, die mich vor dem Fall bewahrte. "Warum denn so hektisch, Kleine", fragte Jack und brachte mich somit dazu, dass mich meine Augen öffnet. Er war noch immer Oberkörperfrei, jedoch dieses mal mit einem Handtuch um der Hüfte. Seine Bauchmuskeln glänzten, durch die Nässe seines Körpers und von seine Haarspitzen tropfte das Wasser.

Der Geruch von frischen Aftershave stieg mir in den Nase. Und all das führte dazu, dass ich mich an den Abend davor, wieder klar und deutlich erinnern konnte. Daran, dass Jack meinen betrunkenen Körper, nervenaufreißend nach Hause geschleppt hat, daran, dass ich mich wie einen hilflosen Affen an ihn geklammert habe, und... "Was ist den los, Prinzessin?! Warum wirst du denn auf einmal so rot", riss mich Jack mit seiner Frage, aus meinen Gedanken und musterte mein Gesicht genau. Das führte nur dazu, dass ich ihn noch verlegener ansah.

"Ach halt doch die klappe", versuchte ich so cool wie möglich zu bleiben. Was allerdings nicht so gut klappte, wenn ich die ganze Zeit daran denken musste, wie ich mich, letzte Nacht, an Jack heran gemacht hatte. Einfach peinlich! "Du kannst dich erinnern, nicht wahr", kam Jack dahinter und legte dabei den Kopf schief. Na super! "Und du hast das wahrscheinlich auch noch ausgenutzt, hab ich recht du Perverling", zischte ich und riss mich von ihm los. Er sollte nicht merken, wie unangenehm mir die Situation war.

Aber ich glaube, ich hatte alles schlimmer gemacht, denn Jack's Augen verfinsterten sich aufeinmal. Ich stolperte zurück, als er auf mich zukam. Die kalte Wand hinter mir, brachte mich jedoch sofort zum stehen. "Du glaubst, ich habe dich ausgenutzt",  brachte er unter zusammen gebissene Zähne hervor und drückte unbewusst seinen Körper gegen meinen, "hör mal! Es mag zwar sein, dass ich in deinen Augen ein Arschloch bin, aber ich würde niemals eine Frau auf so eine Weise ausnutzen! Du warst kaum bei Sinnen und stehe nicht so auf Vergewaltigungen, weißt du!?"

Jack trat von mir weg und sah mich n, doch ich blieb stur und starrte weiterhin wütend Löcher in den Flurboden. Ein spöttisches Lachen verließ Jacks Lunge, als ich kein Wort sagte. "Ich glaube ich sollte gehen", meinte er und verschwand, wie es schien, noch einmal im Badezimmer. Es dauerte nicht lange, da kam Jack wieder zurück und stellte sich vor mich. Dieses Mal trug er seine Kleidung, nur seine nassen Haare, wiesen noch darauf hin, dass er eben duschen war. Ganze fünf Minuten stand Jack vor mir und schien darauf zu warten, dass ich irgendetwas sage. "Ich fasse es nicht", nuschelte er, mehr zu sich selbst, als zu mir, bis er sich umdrehte und mich im Flur allein ließ...

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