23. Enttäuschungen

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P.O.V. Jack
Der erste Schlag, den ich zu spüren bekam, landete direkt in meiner Magengrube. Ich ringte schwer nach Luft, als der Schlag meinen Magen zusammen drückte. Während der eine dabei Spaß hatte mich zu verprügeln, hielt der andere mich an meinen Armen zurück. Die zwei ergötzen sich schon fast daran, mich so leiden zu sehen, denn sie wussten, dass sie eigentlich keine Chance gegen mich hätten.

Ein weiterer Schlag folgte. Dieses mal traf er mein Gesicht. Ich hörte meine Nase knacken, bis ich das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel. Mit verschwommenen Blick sah ich, wie sich der weiße Teppich unter mir rot färbe. Ich würde mich gerne währen, aber ich konnte nicht. "Jungs, hört auf? Ihr versaut mir meinen schönen Teppich", sofort ließen die beiden ab von mir und traten zur Seite, als der Teufel höchstpersönlich zu sprechen anfing. Ich hob leicht meinen Kopf, als zwei lederschwarze Business Schuhe vor meinen Augen auftauchten.

Jacob, wie er hieß, griff nach meinen Haaren und zog meinen Kopf hoch, so war ich gezwungen in sein Gesicht zu sehen. "Also Jack...weist du warum du hier bist", fragte er lächend, doch seine Augen strahlten unglaubliche Kälte aus. Ich schüttelte stumm den Kopf, obwohl ich mir denken konnte, worauf er hinaus wollte. "Jonny hat mir erzählt, dass ihr gestern beim dealen von einem jungen Mädchen erwischt wurdet", setzte er fort und lockerte die Krawatte um seinem Hals. Dieser Wichser! Wenn ich den in die Finger bekomme...Wusste ich doch, dass er sich nicht an unsere Abmachung halten würde! Scheiß Arschkriecher!

Ich blieb still und starrte zu Boden. Er war der einzige der mich einschüchterte, dem ich wie ein Schoßhündchen gehorchte. Nicht weil ich es wollte, sonder weil ich keine andere Wahl hatte. Jacob kontrollierte mich und mein Leben, ohne, dass meine Familie irgendwas mitbekam. "Hach Jack, du bist der Beste meiner Leute und hast mich wirklich nie enttäuscht", sagte Jacob, als er aufstand und auf das große Fenster zusteuerte. Ja, einige mögen denken; er machte aus einer Mücke einen Elefanten.

Aber so war Jacob nun mal, er wollte keine Risiken eingehen. Ein kleinster Fehler und man wurde bestraft. "Und jetzt frag ich mich, warum du sie nicht zum Schweigen gebracht hast", sagte der vierzig Jahre alte Mann, ohne sein Blick von dem Himmel ab zu wenden. Wir befanden uns im dreißigsten Stock eines Wolkenkratzers, man konnte perfekt über die Dächer der Stadt sehen. Panisch sah ich zu ihm auf und sagte: "Jacob, sie ist gerade mal siebzehn Jahre alt, das kannst du von mir nicht verlangen. Sie wird mich nicht bei der Polizei oder meinen Eltern verpfeiffen, dafür kann ich..."

"...ICH BIN HIER DER BOSS! Und wenn ich sage, dass Zeugen eliminiert werden, dann werden sie gefälligst eliminiert", unterbrach er mich schreiend und kam wütend auf mich zugelaufen. Im nächsten Moment, sah ich nur, wie er seine Fuß hob. Ich konnte nicht schnell genug reagieren und kippte zur Seite, als ich seinen Spitzen Schuh direkt am Auge zu spüren bekam. Es wurde für einen Moment schwarz und der Schmerz durchzog meinen gesamten Kopf, doch ich ignorierte ihn.

"Hör zu Jacob, sie ist eine Freundin von mir, ich kann und werde sie nicht umbringen! Ich bitte dich, verschone sie", bettelte ich und griff an mein, nun schmerzendes, Auge. Jacob wurde ruhig, seine Augen, welche plötzlich aufleuchteten gefielen mir allerdings überhaupt nicht. Ihm war scheinbar wieder irgendeine dämliche Idee in den Sinn gekommen.

"Na gut, wir lassen sie leben, aber dafür wird sich dein Schuldenberg bei mir um einiges erhöhen", er hockte sich zu mir runter und lächelte, "das heißt du musst mehr arbeiten!" Ich wollte Jacob nicht noch mehr verärgern, als er ohnehin schon war. Daher nickte ich gehorsam, auch wenn ich jetzt noch länger für diesen teuflisches Menschen arbeiten musste."Gut! Du kannst jetzt gehen", sagte er und wendete sich ab...

P.O.V. Camila
...Falsch herum, mit dem Kopf zum Boden und den Beinen über der Lehne , hang ich wie ein nasser Lappen auf der Couch. Es war so warm, dass man schon bei der kleinsten Bewegung ins Schwitzen kam. Der Stoff meines schulterfreien Crop Tops klebte wie Kaugummi an meiner Haut und auch die kurzen Hotpants halfen nichts bei dieser Hitze. "Camila? Könntest du bitte für mich zu den Adams rüber gehen. Ich habe mir gestern Ellys Föhn ausgeliehen, weil meiner kaputt ist. Wärst du so nett und würdest ihn für mich zurück bringen", fragte meine Tante aus Richtung Küche und brachte mich gequält zum aufstöhnen.

HateloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt