Der Tag war schlimmer als je zuvor. Noah hatte kein einziges Wort mehr mit mir geredet. Ich bekam nicht mal die kleinste Chance ihn anzusprechen, da er nach der letzten Stunde sofort die Schule verlassen hatte. Von der einen auf die andere Sekunde, lief bei mir alles aus dem Ruder. Aber das war ja klar, dass ich wieder alles kaputt machen musste. Nun war ich selber auf den weg nach Hause und mehr als unmotiviert an dem heutigen Tag irgendwas zu machen. Zufrieden atmete ich aus, als das Haus meiner Tante in mein Blick fiel.
Ich wollte einfachen nur ins Bett, Netflix anmachen und vor mich hin faulenzen. Doch als ich an einer engen Gasse gegenüber von Jacks Zuhause vorbei lief, vernahm ich leise Stimmen. Es wunderte mich, da diese Gasse keinen nutzen hatte. Sie führte zu dem Hinterhof eines unbewohnten Grundstücks und nachts war es gefährlich, da der Weg nicht beleuchtet wurde. Als ich um die Ecke blickte erkannte ich zwei Männer. Einer der Personen war niemand Geringeres als Jack.
Der andere Mann kam mir sehr unheimlich, mit seiner dunklen Kleidung und der Kapuze über dem Kopf, rüber. Ich verstand nicht was sie sagten, dafür war ich leider zu weit entfernt. Die beiden tauschten etwas miteinander aus. Dabei reichte der mysteriöse Mann Jack eine hohe Summe Geld, während Adams ihm eines Tütchen übergab. Der Innhalt bestand aus blaue kleine Pillen. Drogen? Ich machte einen Fehler und sprach den Tattoowierten an: "Jack" Beide Männer sahen in meine Richtung.
"Cam! Was machst du denn hier", sagte Jack nervös, seine Panik hörte man genau raus. Trotz des dunklen Schattens über den Augen des gruseligen Mannes, wusste ich, dass er mich genau musterte.
"Eine Freundin von dir", fragte er nach kurzer Zeit und blickte wieder zu Jack. Ich kam näher und konnte so langsam das Gesicht des Mannes sehen. Er war vermutlich ein paar Jahre älter, aber um einiges kleiner als Jack. Dunkle Augenringe zierten sein Gesicht, die jedoch von blonden fettigen Haarsträhnen bedeckt waren."Meine Nachbarin", antwortete Jack ihm und schenkte mir einen unauffällig warnenden Blick. Scheinbar sollte ich verschwinden und die beiden in Ruhe lassen. Der Typ kam mir entgegen, lehnte sich zu mir runter und legte seine Hand an mein Kinn. Seine raue Berührungen waren mehr als unangenehm. Er drehte seinen Kopf zur Seite und erklärte Jack: "Du weißt was passiert, wenn ER erfährt, dass sie etwas mitbekommen hat!" Der Typ lächelte amüsiert, als ich seine Hand verärgert beiseite schlug.
Jack zog den Typen an seinen Schulternhin mir weg und sagte: "Ja ich weiß, ich kümmer mich darum!" Bitte was?! Dachte ich fassungslos und hob skeptisch eine Augenbraue. Der Mann lehnte sich mit den Rücken zur Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. "Jetzt verschwinde", meinte Jack leicht gereizt zu ihm und nickte in Richtung Straße. Der Typ verdrehte die Augen, tat aber was Adams ihm sagte und drückte sich von der Wand ab. Er wollte gerade die Gasse verlassen, da hielt ihn Jack am Arm zurück.
"Und noch was...du wirst IHM davon nichts erzählen, verstanden", sagte der Tattoowierte und sah den Kaputzenträger mit einen angsteinflösenden Blick an. Dieser verdrehte ein weiteres Mal die Augen und riss sich von Jack los, bis er sich zu mir umdrehte. "Ach was, ich würde doch niemals so eine süßes Ding verraten", sagte er lächelnd und strich mir über die Schulter. Wieder schlug ich gereizt seine Hand beiseite und der Typ lächelte nur, bis er die Gasse verließ und um die Ecke verschwand.
Auch Jack setzte sich in Bewegung und wollte Richtung Haus gehen, als sei nichts gewesen. "Sag mal was war das denn gerade eben", konfrontiert ich ihn deshalb und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich weiß nicht was du meinst", antwortete er gelangweilt und zuckte gelassen mit den Schultern. Ohne mir Beachtung zu schenkten lief er an mir vorbei, während ich ihm fassungslos nachsah. "Wissen deine Eltern von deinen illegalen Machenschaften", fragte ich mit erhobener Augenbraue und lächelte siegessicher, da ich ihn endlich zum stehen brachte. Doch ich bereute meine Frage sofort, als Jack sich umdrehte und mir mit schnellen Schritten gefährlich nahe kam.
Bevor ich hätte richtig reagieren können, war er auch schon bei mir und drückte mich gegen die nächst gelegene Wand. Wütend schlug er mit der linken Faust gegen die Mauer, während seine rechte Hand gefährlich an meinem Hals ruhte. "Hör mal zu kleine, es geht dich nichts an, was ich in der Freizeit machen und genau so wenig geht es meine Familie etwas an", zischte er wütend und schlug gegen die Wand direkt neben mich. Sein Griff verfestigte sich um meinen Hals, da sich meine Lunge spürbar verengte.
Ich versuchte verzweifelt nach Luft zu ringen und hauchte: "Jack! Du...du tust mir weh!" Ich griff nach seine Arm und versuchte ihn von mir zu lösen, doch er bewegte sich keinen Zentimeter. Ganz im Gegenteil; ich machte es nur schlimmer, denn seine Finger drückten noch mehr zu. "Halt dich da raus und vergiss alles, was du gesehen oder gehört hast", sagte Jack böse, bis er von mir abließ. Sofort musste ich husten, als meine Lungen wieder mit Luft geflutet wurden. Ich wollte mich allerdings nicht von Jack einschüchtern lassen.
"Ich habe keine Angst vor dir", stotterte ich, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte und versuchte so selbstsicher wie möglich zu wirken. Er lachte spöttisch. "Ach nein? Solltest du aber", meinte er, mit einem bösen Lächeln auf den Lippen und strich eine Strähne, welche sich in meinem Gesicht verirrt hatte, hinter mein Ohr. Was um alles in der Welt ist nur falsch mit diesem Typen?! Dachte ich, verzog wütend das Gesicht und schlug seine Hand zur Seite.
"Naja, was auch immer", meinte er kalt und trat von mir zurück, "halt dich einfach daran!" Dann drehte Jack sich um und lief zu seinem Haus. Fassungslos ließ er ich zurück. Schon wieder!...

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Hatelove
Romance..."Ich hasse dich, Jack Adams! Ich hasse dich so sehr", schrie ich wütend und drampelte mit den Füßen auf dem Boden herum. Doch meine Gegenüber lachte nur amüsiert und kam mit langsamen Schritten auf mich zugelaufen. Ich ging selbst einige Schritte...