Mit einem erstaunten Blick sah ich das Gebäude hinauf. Er war so groß dass ich fast genauer hinschauen musste, um die Spitze zu erkennen. Neunzig Prozent der Außenwände bestand aus Glas. Ich lief zu den zwei großen gläsernen Türen, mit dem Logo des Dreizack's darüber und öffnete diese. Sofort ließ ich meinen Blick durch den großen hellen Empfangsbereich. Der Boden bestand aus hellen Marmorfliesen, an den Seiten rechts und links waren weiße Sessel aus Leder. Alles sehr modern.
"Kann ich Ihnen helfen", sprach mich eine junge Dame, am anderen Ende des Raumes, an und lächelte freundlich. "Ehh, ja", meinte ich ebenfalls freundlich und kam auf die Dame hinter dem Tresen zu, "ich suche Jack Adams!" Nickend griff die Brünettenach dem Telefon neben dem Pc-Bildschirm und tippte etwas ein, bevor sie sich den Hörer an ihr Ohr hielt. "Mister Adams? Ich habe hier eine junge Dame, die behauptet ein termit mit ihnen zu haben", meinte sie nach einiger Zeit freundlich, während ich eine Augenbraue hob.
Mister Adams?! Ich versuchte mit zu hören, scheiterte jedoch daran, die Person auf der anderen Seite zu verstehen. Es dauerte nicht lange da legte sie auch schon den Hörer zurück und zeigte mir ihre weißen Zähne mit einem Lächeln. "Mister Adams erwartet sie schon", sie wies in die Richtung des Fahrstuhles, "Etage fünfzig, Sie können mit dem Fahrstuhl fahren. Am Ende des Ganges liegt sein Büro. Zur Not ist es auch beschriftet!" Ich bedankte mich bei einem Nicken bei der Empfangsdame und begab mich zum Fahrstuhl.
Zum Glück gab es einen. Stell euch mal vor ich hätte bis nach oben laufen müssen. Ich als absoluter Sportfeind wäre sicherlich gestorben. Wobei...wer wäre das bitte nicht. Als der Fahrstuhl stoppte und die Türen sich öffneten fand ich mich in einem langen Gang wieder mit links und recht einige Türen, weißen Wänden und einem schwarzen Teppich. Wie die Empfangsdame es mir erklärt hatte, befand am Ende des Flures eine Tür aus Milchglas. Es bestätigte sich, welche Person sich dahinter befand, da in Großbuchstaben Jack Adams dran stand.
Ich klopfte kurz an, bis ich sie öffnete und in den Raum hinein blickte. Sofort stach mir Jack ins Auge, welcher mit dem Rücken zu mir stand. "Komm rein", sagte er ohne sich jedoch zu mir um zu drehen. Ich tat was er sagte, schloss hinter mir die Tür und ließ meinen Blick kurz durch den Raum schweifen. Es war eine Art Büro. In der Mitte stand ein Tisch mit einem Laptop und einigen Zetteleien, dahinter ein Bürostuhl und zwei weitere moderne Ledersessel in schwarz hinter dem Tisch. Einige große und kleine Schränke oder Regale standen an der Wand, auch hier und da eine grüne Pflanze, die den Raum nicht all zu kalt wirken ließ.
Doch das beeindruckenste von allem war das riesige Panoramafenster, was die ganze Wand, auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes, einnahm. Man konnte über die ganze Stadt blicken. Jack welcher davor stand, drehte sich nun endlich zu mir um und wow...er sah verdammt gut in diesem schwarzen Anzug aus. Ich konnte es nicht leugnen! Das Räuspern meines Gegenübers holte mich in die Realität zurück. Ich sah auf und erschreckte mich beinahe vor seinem kalten Blick.
"Es ist Samstag, Jack! Sieben Uhr Morgens! Warum alles in der Welt sollte ich her kommen...und was machst DU über hier, ich meine...", ich sprach nicht weiter, sonder wies nur auf die Inneneinrichtung dieses Büros, welches scheinbar ihm gehörte. Lässig vergrub er seine Hände in den Hosentaschen, kam um den Tisch gelaufen und lehnte sich dann gegen seinen Schreibtisch. "Wenn mein Vater auf Geschäftsreise ist, schmeiße ich ab und zu mit den Laden. Er hofft, dass ich das alles hier irgendwann mal übernehme", erklärte er mir und griff nach einem Kugelschreiber, mit dem er anfing zu spielen.
Er wies auf einer der Sessel und ich nahm das Angebot an, da ich noch immer an der Tür stand. Ich verschränkte die arme vor der Brust und konnte mir einen kleinen Witz nicht verkneifen: "Und wievielte Mädels hast du hier schon auf dem Schreibtisch beglückt?" Lachend setzte ich mich auf den Sessel, Jack hingegen fand es überhaupt nicht witzig und verdrehte nur die Augen. "Hahaha, na sag schon; warum hast du mich her bestellt", kam ich belustigt auf meine Frage zurück und lehnte mich vor.
Jack fuhr sich durch Haare und schien zu überlegen, als wüsste er nicht wie er anfangen soll. "Ich muss heute Abend auf einer dieser langweiligen Spendengala", fing er an und stieß gequält die Luft aus, als hätte er jetzt schon keine Lust darauf. "Und was hat das bitte mit mir zu tun", fragte ich skeptisch und hob abwartend eine Augenbraue. Jack bis sich auf die Unterlippe und lockerte seine Krawatte ein Stück. Bei diesem Anblick fühlte ich mich so langsam ein wenig wie in Fifty Shades of Grey, nur mit dem kleinen Unterschied, dass Jack und ich keine wilde Sexbeziehung miteinander hatten.
Ich und Jack. Dieser Gedanke versuchte bei mir unangenehme Schüttelfrost. "Mein Vater meinte, dass ich dich mitnehmen soll...ich habe leider keine andere Wahl", sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. Ich dachte kurz nach und sah aus dem Fenster. Wie kam James darauf, dass ich ja sagen würde? Vielleicht weil ich bei ihm nicht anderes als ja sagen konnte. Ich sah wieder zu Jack und fragte: "warum nimmst du nicht einer deiner tausend anderen Weiber mit?" Jack zuckte mit den Schultern und antwortete: "darf nicht! Mein Vater meinte, ich bräuchte eine Begleitung, auf die man sich verlassen kann!"
Ihm schlief sofort das Gesicht ein, als er mein verschmitztes Lächeln sah."Nehmen wir an ich will nicht, was passiert dann", fragte ich und lehnte mich mit verschränkten Armen zurück. Jack überlegte kurz. "Dann bekomm ich Stress und...dich wird mein Vater für immer hassen", antwortete er, darauf folgte ein unschuldiges Lächeln seiner Seits.
Ich verdrehte die Augen und beobachtete Jack dann dabei, wie er um den Tisch lief und sich auf den Bürostuhl setzte. "Hör zu, ich will das genauso wenig wie du, aber ich habe keine andere Wahl, also...bitte, tu mir den Gefallen", meinte er und stutzte seine Ellenbogen auf der Tischplatte ab. "aber ich habe ja noch nicht einmal ein Kleid für so einen Anlass...ich weiß noch nicht einmal ob ich überhaupt richtige Kleider besitze", ich zuckte etwas ratlos mit den Schultern und sah ihn dann an.
Jack hielt sich das Kinn und dachte kurz nach, bis er den Kopf eines Telefons, auf seinem Schreibtisch, betätigte. "Kim? Lass bitte meinen Wagen vor fahren", sprach er in den Lautsprecher. Keine Sekunde später kam auch schon die Antwort von dieser Kim: "verstanden, Mister Adams." Jack ließ von dem Knopf ab und erhob sich. "Was hast du vor", fragte ich verwirrt und sah Jack dabei zu, wie er zur Tür lief. Er griff nach meiner Hand und zog mich hoch. "Na, wir suchen dir ein ordentliches Abendkleid", meinte er lächelnd, bis wir sein Büro ohne weiteres verließen...

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Hatelove
Romantizm..."Ich hasse dich, Jack Adams! Ich hasse dich so sehr", schrie ich wütend und drampelte mit den Füßen auf dem Boden herum. Doch meine Gegenüber lachte nur amüsiert und kam mit langsamen Schritten auf mich zugelaufen. Ich ging selbst einige Schritte...