Hatelove

10. eingefleischter Lustmolch

"Noah? Meintest du nicht zu mir, die Schule würde den Aufenthalt bezahlen", fragte ich verwundert und lehnte mich ein Stück weiter zu Noah, um ein besseren Blick auf unsere Unterkunft zu erlangen. Wir hatten seit einer dreiviertel Stunde Los Angeles durchquert und waren nun in Meeresnähe. Um genauer zu sein in Malibu.

"Ja", antwortete er knapp, ein Lächeln zierte seine Lippen. Thomas vor uns lenkten gerade den Sechs-Sitzer in die Einfahrt ein, was Jack ihm gleich machte. Mittlerweile hatten meine Sitznachbarn den Platz getauscht, nun war Jack der Fahrer. "Woher haben die das Geld bitte her",fragte ich ungläubig, während ich das riesig wirkende Strandhaus mit den Augen bewunderte.

"Ist doch egal! Hauptsache die zahlen es", meinte Jonas und tippte mir auf die Schulter, "immerhin GEWINNEN wir dafür!" Jack hielt den den Wagen vor einen weißen Garagentor. "WENN ihr gewinnt", ärgerte ich sie und steckte über den Rückspiegel Jonas die Zunge heraus. "Wir WERDE gewinnen", erwiderte Noah überzeugt, bis er die Autotür öffnete und ausstieg.

Ich verdrehte überdramatisiert die Augen. "Passt auf, dass ihr nicht ins offene Messer rennt", warnte ich ihn, sprach jedoch damit die ganze Mannschaft an. Dieses mal war Noah der jenige, welcher die Augen verdrehte. "Cam, jetzt entspann' dich Mal, wir kriegen das schon hin", meine Jonas selbstsicher, welcher neben Noah aufgetaucht war und mir seine Hand hin hielt.

Mit Ice im Arm, ergriff ich diese und ließ mich von dem Lockenkopf aus dem Auto ziehen. "Naja, wenn ihr denkt", sagte ich nur und zuckte etwas desinteressiert mit den Schultern. Ich griff nach meinen zwei Taschen, die Trainer Thomas gerade aus den Wagen geholt hatte und gesellte mich mit zu der Gruppe aus Jungs.

"Ey Cam, Bock ein Zimmer zu teilen", flüsterte Jonas neben mir. Er zwinkerte und lächelte mich unschuldig an, als ich skeptisch eine Augenbraue hob. "Wovon träumst du Nachts", zischte sein Trainer wütend und verpasste Jonas einen leichten Schlag gegen den Hinterkopf, "Camila bekommt ein eigenes Zimmer! Ihr werdet euch für die nächsten Tage welche teilen!"

Ich erntete neidische Blicke von den Jungs und gequältes Ausatmen. "Das war doch nur Spaß Coach", meinte Jonas, während er sich mit einem schmerzverzerrten Gesicht seinen Hinterkopf rieb. "Jaja, euren spaß kenn ich nur zu gut", antwortete der grauhaarige Mann und hob warnend einen Zeigefinger.

Lachend schüttelte ich den Kopf und drückte mich an der Horde aus Jungs vorbei und betrat das Haus. Ich staunte nicht schlecht, als mein Blick den Innenraum abscannte. Ein großes Wohnzimmer mit offener Küche, modern in schwarz-weiß. Sofort stach mir das riesige Panoramafenster auf der anderen Seite des Raumes ins Auge.

Man konnte direkt auf das türkise Meer hinaus blicken. "Der Strand da unten gehört für ein paar Tage uns ganz allein", klärte Noah mich auf und grinste gelassen, "cool oder!" Allerdings! Ein ganzer Strand für uns allein? Mehr Luxus ging doch gar nicht mehr.

"Es gibt zwei Schlafzimmer im Erdgeschoss, die restlichen sechs Zimmer sind oben. Leider gibt es nur zwei Bäder; ein hier unten und eins oben", erklärte Thomas, der sein Handy in der Hand hielt und sich die Informationen durchlas, bis er sich mir zuwande, "Camila, du suchst dir zuerst ein Zimmer aus."

Eine riesige Diskussion brach in der Gruppe aus, warum ich mir auch noch ein Zimmer aussuchen durfte. "Kommt schon Jungs, immerhin muss ich mich für fast eine Woche um 12 keine Kinder kümmer", meinte ich lachend und zwinkerte den Jungs zu. Schmunzelnd drehte ich mich um, als ich böse Blicke von den Basketballspielern erntete und betrat die Treppe nach oben.

Der Gang war lang. Links und Recht helle Türen oder weiße Wände mit modernen Gemälden. Ich spürte Fußbodenheizung unter meinen Solen. Unnötig, wenn man bedenkt, dass es über dreißig Grad waren. Mit schnellen Schritten steuerte ich auf das hinterste Zimmer zu, so könnte ich mir wenigsten sicher sein, dass ich morgen nicht von allen Seiten durch Gebrüll geweckt werde.