Wenn Blicke töten könnten, wäre er jetzt sicher schon zwei mal unter der Erde. Jack blieb jedoch vollkommen entspannt, stellte seinen schwarze Rucksack an die Seite und setzte sich auf den eigentlich rechtmäßigen Platz von Noah...neben mich. Im Augenwinkel erkannte ich, wie er sich zurück lehnte und sein Blick auf mich richtete. Einfach nicht beachten, Camila!
Ich schloss meine Augen und betete leise zu Gott, dass Jack mich nicht anspricht. "Ach hierher bist du also verschwunden, in die Großstadt! Ich habe mich schon gewundert, warum es in meinem Umfeld plötzlich so still wurde. Du warst aufeinmal wie vom Erdboden verschluckt", sprach er mit einem leicht arroganten Unterton und lehnte sich zu mir rüber.
Ich schmunzelte ihn zuckersüße an und sagte: "ja, ich habe es in deiner Gegenwart einfach nicht mehr ausgehalten. Du hast mich wohl vermisst oder was" Und schon ging es wieder los; das gegenseitige necken. Ich hatte es schon fast vermisst. Sein tiefes Lachen riss mich aus meinen Gedanken: "hahaha, immernoch die kleine Zicke von damals!" Dabei ignorierte er meine Frage gekonnt.
Ich schnaufte genervt und pustete eine einzelne Strähne, welche in meinem Blickfeld lag, zurück. Noch immer hatte er diese arrogant Matchoart trauf, wie von vor zwei Jahren. Jack sah gut aus und dass wusste er einzusetzen. Mit seinem verführerischen Blick und seinem charmanten, strahlenden Lächeln, brachte er sicher jedes Mädchen zum schmelzen.
Die Weiber lagen ihm wortwörtlich zu Füßen. Ich verabscheute ihn jedoch nur. Wir hassten uns in der Kindheit schon. Da war nichts mit ab und zu mal Streit in einer Freundschaft. Zu unserm Glück waren meine Familie, mit seinen Eltern befreundet, was bedeutete, dass wir uns fast jeden Tag sehen musste.
Immerwieder versuchten wir ihnen zu erklären, dass wir nicht miteinander klarkommen, doch sie glaubten uns nicht...oder wollten es nicht. Es gab keine Sekunde in der wir uns nicht angifteten. Und bis heute kann ich nicht sagen, warum wir uns so hassten.
Wahrscheinlich kam Jack nicht damit klar, dass ich nicht, wie die anderen Weiber, schwach in seiner Nähe werde. So etwas kratzt an seinem Ego. Doch ich ließ mich weder, von seinem Aftershave benebeln, noch von seinem strahlend weißen Lächeln täuschen. Tja und bei mir? Bei mir war es wohl sein...arrogantes Playboy-Getue.
"Wirklich erstaunlich, dass Noah es neben dir so aushält! Dafür bekommt er den größten Respekt von mir", riss Jack mich aus meinen Gedanken und schnappte sich einer meiner dunklen Strähnen, um daran zu ziehen. Ich verdrehte unberührt die Augen und antwortete: "soll ich dich ein zweites Mal überraschen; ich bin seine beste Freundin!"
Jack ließ von meinen Haaren ab und legte geschickt sein Hände ins Gesicht. "Nein, wirklich?! Der Arme", sagte er und schüttelte verständnislos den Kopf, "dass hätte ich von ihm echt nicht erwartet." Ich rümpfte die Nase und versuchte mir dabei nicht anmerken zu lassen, wie sehr er mich eigentlich auf die Palme brachte.
Um ihn nicht weiter Beachtung zu schenken, schnappte ich mir meinen Bleistift und kritzelte weiter an meiner Zeichnung herum. Ich musste wirklich zugeben, dass ich ein Händchen dafür hatte. Allerdings würde ich mich dennoch nicht als Leonardo da Vinci bezeichnen. Ich tat es halt einfach ab und zu, wenn ich Zeit und Lust dazu hatte. Nichts besonderes.
"Sag mal, das ist doch Noah", stellte Jack fest, welcher sich über meine Schulter gelehnt hatte und das Bild begutachtete. Noch bevor ich reagieren konnte, griff er nach der Zeichnung und riss sie mir unter dem Stift weg. "Hey", meinte ich aufgebracht und versuchte das weiße Blatt zurück zu erlangen, "Gib das sofort zurück!"
Doch Jack hielt es von seinem Körper weg und verhinderte somit, dass ich an meine Zeichnung heran kam. "Ist dass der kleinen Camila etwa peinlich? Bist du in Noah verliebt", fragte er und grinste spitzbübisch, dabei kamen seine perfekten weißen Zähne zum vorschein. Fassungslos, über seine zusammenhanglose Feststellung, zog ich die Augenbrauen zusammen und verharrte in meiner Bewegung.
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Hatelove
Romansa..."Ich hasse dich, Jack Adams! Ich hasse dich so sehr", schrie ich wütend und drampelte mit den Füßen auf dem Boden herum. Doch meine Gegenüber lachte nur amüsiert und kam mit langsamen Schritten auf mich zugelaufen. Ich ging selbst einige Schritte...