"Cami-lein", ich zuckte zusammen, als ich von jemanden aus dem innigen Gespräch gerissen wurde. Verwirrt drehte ich mich um, da da mein Name auf der anderen Seite des Raumes gerufen wurde. Meine Augen erfassten Lis, welche wie eine wilde mit den Armen nach mir fuchtelte. Doch ihre fröhliche Miene wurde sofort finster. "Ich geh zu meinen Jungs", sagte Edward monoton, als er sah, wie meine beste Freundin auf uns zukam. Den bösen Blick, den sie dabei trug, galt sichtlich ihm. Lis konnte meinen Freund von Anfang an nicht leiden.
Ich konnte nicht wirklich nachvollziehen wieso, immerhin versuchte er immer freundlich zu ihr zu sein. Edward hob mein Kinn an und drückte mir einen dominanten Kuss auf die Lippen, bis er sich umdrehte und zu seinen Kumpels lief. "Ich kann echt nicht verstehen, was du an diesem Typen so toll findest", meinte Lis verständnislos, als sie bei mir ankam. Ich folgte ihrem bösen Blick, welcher noch immer Edward galt. Er stand zu uns gedreht, schien uns jedoch nich zu bemerken, da er in einem Gespräch mit seinem Kumpel verwickelt war.
"Was stört dich denn an ihm", fragte ich irritiert und verschr abwartend die Arme vor der Brust. Meine Freundin hob die Augenbraue und sah mich diesem altbekannten Ist-das-dein-ernst-Blick an. "Cam, ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis und auch wenn er immer auf nett macht, wirkt er nach außen für mich sehr böse! Ich meine warum nimmst du dir nicht so einen wie...Jack zum Beispiel", war ihr Vorschlag und wies auf den Casanova, der einige Meter von uns entfernt, am Stammtisch der Basketballmanschaft saß. Hatte sie zu wenig Schlaf, oder warum redete sie so viel Unsinn?
"Er ist doch genau dein typ", stellte Lis fest, als sie meinen verständnislosen blick sah. Ich riss die Augen weit auf und spürte wie meine Wangen anfingen zu glühen, jedoch wusste ich nicht mal warum. Vermutlich die Tatsache, dass sie recht hatte. Dunkle Haare, helle Augen, viele Tattoos, einen breit gebauten Körper...eben gut aussehend. "Ha, dein rotes Gesicht hat sich verraten", riss mich Lis aus meinen Gedanken und wackelte alles sagend mit den Augenbrauen.
"Pff...diesen arroganten, selbstverliebten Vollidiot, würde ich nicht mal nehmen, wenn er der letzte Mann auf diesem Planeten wäre", widersprach ich ihr und verzog angewidert das Gesicht, um es ihr entgültig klar zu machen. Doch Lis wirkte nicht gerade von mir überzeugt. "Jaja und ich bin der Weihnachtsmann", scherzte sie und lehnte sich plötzlich zu mir vor, "Ist dir schon mal aufgefallen, dass er die ganze Zeit zu und rüber starrt!" Ich folgte ihrem Blick, der unauffällig Jack galt.
Er sah tatsächlich zu uns, allerdings wirkte seine Miene nicht gerade glücklich. Ganz im Gegenteil, Jacks Blick war böse. Das verärgerte mich selber, denn eigentlich müsste ich die jenige sein, die ihn so ansieht, als würde ich jeden Moment mit einem Messer auf ihn zugehen. Genervt hob ich die Hand und zeigte ihm einen Mittelfinger, damit er endlich den Blick abwendete. Jack verdrehte nur die Augen und wendete sich wieder seinen Jungs zu.
"Siehst du ihr beide seid einfach goldig", scherzte Lis, während ein tiefer Seufzer ihre Lippen verließ und sie mit den Wimpern klimperte. Ein belustigt Kopfschütteln konnte ich mir nicht verkneifen, bevor mein Blick auf die riesige Uhr, über den Cafeteriatüren, fiel. In wenigen Minuten begann der nächste Block und ich hatte davor noch etwas zu erledigen. "Hey, ich muss noch mal in die Bibliothek", erklärte ich meiner Freundin und schloss sie in eine Umarmung, "wir sehen uns später ja!"
Ich drücke ihr zum Abschied einen kleinen Kuss auf die Wange, bis ich mich umdrehte und mich schnellen Schritten die Cafeteria verließ. Zum Glück war nicht so viel auf den Gängen los, so musste ich auch nicht unbedingt Rücksicht auf andere nehmen. Nur vereinzelte Schüler schwirrten an mir vorbei oder standen an den Spinden und unterhielten sich. Ich lief die Treppe hinunter, die mich ins Erdgeschoss führten.
Ein Test in Physik, einer meiner Hassfächer, stand bevor, weswegen ich nach einem Buch über Atom-und Kernphysik suchte. Leider konnte ich mir eine weiter Fünf nicht leisten, deshalb nahm ich das ganze sehr ernst. Gerade wollte ich in die Bibliothek abbiegen, da wurde ich am Arm gepackt und in den naheliegenden Raum gezogen. Die Person schloss die Tür, drückte mich gegen diese und hielt mir den Mund mit der Hand zu, als ich versuchte nach Hilfe zu schreien.
Da ich nicht einmal die Hand vor Augen sah, konnte ich in diesem Moment auch nicht meinen Entführer identifizieren. Ich bekam Panik, denn er hatte ich fest im Griff. Doch als meine Augen sich so langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten und ich die vielen Tattoos wahr nahm, wurde ich wütend. Ich drückte Jack von mir weg und zischte: "sag mal hast du den Verstand verloren?!" Er jetzt fiel mir auf, dass wir uns in der Abstellkammer standen.
"Ich? Du fragst mich, ob ich den Verstand verloren habe? Du bist doch die, die sich scheinbar wieder mit diesem Typen einlässt", meinte er spöttisch und warf dabei seine Arme in die Luft. Ich blinzelte verwirrt. War das etwas der Grund, warum er mich vorhin mit seinem Blick fast gekillt hat? Klar, ich hatte ihm seit einer Woche verschwiegen, dass ich mit Edward zusammen war, aber das gab ihm trotzdem nicht das Recht über mich zu urteilen.
"Was geht dich das bitte an?! Außerdem hat Edward sich geändert", zischte ich wütend und lehnte mich mit verschränkten Armen an die Tür hinter mir. Jack hob eine Augenbraue, er schien mir nicht glauben zu wollen was ich das von mir gab. Nach allem was ich ihm über Edward erzählt hatte, misstraut Jack ihm voll und ganz. Adams riss mich aus meinen Gedanken, da ich im Augenwinkel sah, wie er sich wieder auf mich zu bewegte.
Seine plötzliche ruhige Art verwirrte mich ein wenig und ich war gespannt was er wohl als nächstes machen würde. Es fasziniert mich, wie er es schaffte, von der einen auf die andere Sekunde einfach seine Mimik zu ändern. Vor mir stoppte der Tattoowierte und legte sanft seine Hand an meine Wagen, als sei ich Porzellan und drohte jeden Moment zu brechen. Ich legte meine Hand auf seine Brust, um zu verhindern, dass er noch näher kommen konnte, dabei fühlte ich seinen beruhigenden Herzschlag. Trotz der Dunkelheit, leuchteden seine hellen Augen auf und fesselten mich.
Seine andere Hand verweilte an dem Stoff meines Hoddies. Seine Augen fesselten mich so sehr, dass ich erst gar nicht wahrnahm, wie er mein Oberteil hoch zog. "Aha, und woher kommen die hier", sagte er und blickte auf meinen entblößten Bauch. Es dauerte eine Weile, bis ich verstand, was hier gerade passierte. Ich blickte an mir herunter und musterte die vielen dunklen Hämatome, welche meinen Bauch zierten. Mit einen wütenden Blick, sah ich wieder zu meinem Gegenüber auf.
"Tu' nicht so, als würdest du dir Sorgen um mich machen", wütete ich und stieß ihn ein weiteres mal von mir weg. Jack fuhr sich überfordert durch die Haare und lief stumm in der kleinen Kammer auf und ab. Einige Sekunden vergingen, in der ich ihn nur dabei beobachtete, bis er wieder auf mich zukam. "Cat, sei doch vernünftig! Du rennt sonnst in dein Verderben", sagte Jack, dabei rüttelte er mich leicht an meinen Schultern. Ich wurde einfach nicht schlau aus diesem Mann. Erst ist Jack kalt und abweisend zu mir, aber in einem anderen Moment, denkt er, er wüsste, was gut für mich ist.
"Das bin ich doch schon! Und zwar von dem Moment an, als du mich geküsst hast", zischte ich kalt und drückte dabei seine Hände von meinen Schultern. Jack wurde still und sah mich einfach nur mit matten Augen an. Sofort bereute ich das, was ich von mir gegeben hatte, als er niedergeschlagen durch mich hindurch blickte. Warum konnte ich nicht einmal nachdenken, bevor ich meinen Mund auf mache. Eine gewisse Zeit verging, in der wir uns nur dämliche anstarrten, bis Jack sich plötzlich wieder auf mich zu bewegte.
Doch statt, wie erwartet, das er mich wieder gegen die Tür drückte, schob er mich grob zur Seite und öffnete sie. Jack verließ den Raum und ich sah ihm verwirrt hinterher, als er auf die großen Eingangstüren des Schulgebäude zulief. "Wo willst du hin", rief ich ihm laut nach, doch er ignorierte mich gekonnt...
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Hatelove
Romance..."Ich hasse dich, Jack Adams! Ich hasse dich so sehr", schrie ich wütend und drampelte mit den Füßen auf dem Boden herum. Doch meine Gegenüber lachte nur amüsiert und kam mit langsamen Schritten auf mich zugelaufen. Ich ging selbst einige Schritte...