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„Dinah!" rief meine Mutter von unten "Beeil dich wir warten schon alle!" Ich lief die Treppen hinunter, meinen Koffer zog ich hinter mir her.

Heute war es soweit, ich würde endlich in die Wüste von Al-Ain reisen und den Stamm der Saad näher kennenlernen. Die Menschen dort lebten unter den strengen Regeln des Stammesführers. Sie waren reich, gebildet und sehr mächtig, ihre Regeln, Traditionen und Gebräuche wurden jedoch sehr streng verfolgt und ausgeübt. Die Menschen dieses Stammes lebten zwischen Wüste und Großstadt. Sie leiteten sämtliche Hotels, Handelsketten und Restaurants in al-Ain, auch im Ölhandel waren sie sehr mächtig. Genau mit diesen Menschen würde ich die nächsten Monate, meine gesamte Zeit verbringen. Ich würde als Journalistin, Ausschnitte Ihres Lebens aufnehmen.

"Und sicher, dass du auch alles eingepackt hast?" fragte meine Mutter auf dem Weg zum Flughafen. "Ja Mama, mach dir keine Sorgen, es ist nur ein Monat, was kann da schon schief gehen."

"Du musst aufpassen mein Kind, diese Menschen haben Ihre eigenen Regeln", sagte meine Mutter und mein Vater folgte ihr daraufhin mit weitern Vorsichtsmaßnahmen, "Bitte Dinah, pass auf was du sagst und tust, es kann immer etwas passieren, du kennst diese Menschen nicht."

"Ja, das werde ich tun, ihr passt mir bitte nur auf Idris auf", ich schaute zu meinem Bruder Idris, welchen ich mit meiner Aussage ein wenig ärgern wollte. "Idris ist alt genug, er kommt alleine klar, ich mache mir nur Sorgen um dich." fügte mein Vater hinzu.

"Dinah...du solltest das, was Papa und Mama sagen, ernst nehmen und auf dich aufpassen."

"Ich bekomme das schon hin, immerhin ist das nicht das erste mal, dass ich in ein fremdes Land reise um eine Reportage zu drehen. Ich weiß es zu schätzen, dass ihr euch Sorgen um mich." Das Gespräch war beendet und im Auto kehrte wieder Stille ein.

Meine Familie war von Anfang an sehr skeptisch und ich hatte auch Verständnis dafür, immerhin werde ich ganz allein in einem mir fremden Land umgeben von fremden Menschen sein. Natürlich fürchteten Sie sich. 

Nach einer Stunde waren wir endlich am Flughafen angekommen und meine Vorfreude war riesig.

Mein Bruder nahm meinen Koffer aus dem Kofferraum und schaute mir tief in die Augen. „Pass auf dich auf, bei Problemen rufst du mich sofort an, hast du verstanden?" Er war immer so herrisch, und das nur, weil er älter als ich war. Ich hasste diese Eigenschaft und gab ihm einen genervten Blick. Er griff nach meinem Arm und mein Vater kam dazwischen. „Du musst dich nicht mit deiner Schwester streiten, es ist nicht der richtige Zeitpunkt Idris!"

"Genau, deine Schwester geht jetzt, also nimm sie in den Arm und verabschiede dich richtig", fügte meine Mutter hinzu.

Er schaute zu mir, kam mir näher und drückte mich fest an sich, etwas zu fest. Er flüsterte in mein Ohr. "Ich hoffe du hast verstanden, was ich gesagt habe." Er ließ von mir ab und stieg ins Auto. Ich verabschiedete mich noch von meinen Eltern und betrat den Flughafen. Ich ging durch die verschiedenen Sicherheitskontrollen und schon saß ich im Flugzeug.

DinahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt