1 - Schwachstellen

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Es ist das dritte Schuljahr in Hogwarts...

POV: Hermione

"Riddikulus" schallte es durch den Raum und die gesamte Klasse schaute wie gebannt auf Lupins Lippen. Im Chor wiederholten wir motiviert den Zauberspruch, welchen ich schon seit Jahr 1 ausprobieren wollte. Immerhin handelt es sich dabei um das heraufbeschwören eines Irrwirchts, welcher die größte Angst eines Menschens verlächerlichen kann.

Innerlich hoffte ich, als Lupin uns dazu aufforderte eine Reihe zu bilden, nicht dranzukommen um meine größte Angst nicht preisgeben zu müssen. So stellte ich mich weit hinten in die Reihe und konnte dabei nur knapp Malfoys Ellenbogen ausweichen, welchen er mit verachtenden Blick auf meine Rippen gerichtet hatte.

Das Sonnenlicht, welches gebrochen durch die deckenhohen Fenster schien, verstärkte nur das eiskalte Blond von Malfoy Haar und seine kalten grauen Augen verengten sich wie die einer Katze. Unbeeindruckt dessen, stellte ich mich vor ihm in die Reihe und fokussierte mich endlich wieder auf Lupins klare Stimme, mit der er dabei war Ron zu ermutigen, sich seiner größte Angst zu stellen.

Als Lupin den Schrank öffnete erschien eine riesige schwarze Spinne mit roten Augen und angsteinflößend großen Reißzähnen. Ich wusste dass dies seit Kindheitstagen Rons allergrößte Angst war, welche er zu überwinden bis heute nicht geschafft hatte.

Vor lauter Aufregung schraken die Parvatizwillinge hektisch zurück und versperrten mir so meine Sicht auf das Geschehen, welches sich vorn abspielte und die gebannte Aufmerksamkeit aller hatte. -Aller außer die der Slytherins, welche sich abschätzig über Ron lustig machten. Mir wiederstrebte es, tatenlos mit anzuhören, wie über meine Freunde hergezogen wird. Schon der sprechende Hut überlegte damals mich aufgrund meiner Loyalität doch nach Huffelpuff zu stecken. Ich drehte mich wutentbrannt um und fauchte den Blondschopf unter ihnen an, dass dieser es gefälligst lassen sollte.

"Zu Hölle mit den Schlammblütern", murmelte Malfoy seinen Anhängern zu, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Fassungslos funkelte ich ihn an und ließ mir nicht anmerken, wie sehr mich diese Worte verletzten.

Seit ich an die Schule kam peinigten mich die Slytherins -allen voran Draco Malfoy- mit ihren Bemerkungen bezüglich meines Blutstatus, welcher ja nichts über mein eigentliches Können aussagte. Schließlich bin ich Jahrgangsbeste, was, wie ich wusste, unglaublich an seinem Ego kratzte.

Abrupt riss mich eine Berührung an meinem rechten Arm aus meinen Gedanken und ich blickte in Harrys grüne Augen, welche eindringlich in Richtung unseres Professors deuteten.
"Miss Granger, wie ich sehe sind sie unaufmerksam, weshalb ich sie bitten würde einmal ihren Irrwicht zu verwandeln."

Belustigt sah Lupin mich an und deutete mit einer Handbewegung in Richtung des bedrohlich wackelnden antiken Holzschrankes. Ich ärgerte mich über mich selbst. -Das ist eigentlich gar nicht meine Art. Wie konnte mich gerade Malfoy dazu bringen, schon am Anfang des Schuljahres negativ aufzufallen und somit meine Note zu gefährden. Ich müsste mich gleich nach der Stunde bei dem Professor entschuldigen und ihm die Situation erläutern.

Mit hochrotem Kopf ging ich nach vorn und versuchte mir alles in Erinnerung zu rufen, was ich schon über den Zauber gelesen hatte. Mir wiederstrebte es mich angreifbar zu machen, indem ich meine größte Angst der Schülerschaft offenbarte. Mit festem Griff zog ich meinen Zauberstab aus dem Umhang und konzentrierte mich. Mein Umfeld verschwamm und ich fokussierte mich mit starrem Blick auf den Schrank, welcher sich mit einem Knarren langsam öffnete.

Es lief mir eiskalt den Rücken hinunter, als ein riesiger Dementor auf mich zukam und sein gigantisches Maul aufriss. Mit erhobenen Zauberstab und wenigen Schritten griff Lupin ein und ein großer blauer Lichtschwall entbrach seinem Zauberstab und verbannte den Irrwicht zurück in den dunklen Spiegelschrank.

"Na, Angst Granger ?...", ertönte es spöttisch aus den hinteren Reihen.
"...hast als Schlammblut ja nicht die besten Voraussetzungen ein Dementor zu besiegen, wobei hier war es ja nur ein Irrwicht"
Die Menge lachte und verletzt stürmte ich aus dem Klassenzimmer. Harrys mitfühlenden Blick nahm ich nur noch aus dem Augenwinkel wahr...

𝐓𝐡𝐞 𝐍𝐞𝐰 𝐂𝐡𝐨𝐬𝐞𝐧 𝐎𝐧𝐞 (𝐃𝐫𝐚𝐦𝐢𝐨𝐧𝐞 𝐅𝐅)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt