36 - zwei bewusstlose Patienten

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Als wir eintraten, drehte sich Madam Pomfrey augenblicklich mit einem besorgen Blick zu uns um. Als ich diesen sah, stieg sofort Sorge in mir auf. Denn in den letzten Monaten während meines Praktikums hatte ich gelernt, dass sie eigentlich immer sehr zuversichtlich war und wenig Emotionen, wie auch Sorge, zeigte.

Dass sie es jetzt tat, konnte also nichts Gutes bedeuten und Besorgnis, so schlimm wie ich sie noch nie erlebt hatte, kam in mir auf.

Madame Pomfrey erteilte mir, direkt nach dem sie mich erblickt hatte, einige Aufgaben und Snape legte der weilen den Jungen aus seinen Armen in eines der frischbezogenen Betten.

Als ich schließlich ein paar kleine Aufgaben erfüllt hatte, welche vor allem das Ordnung schaffen beinhaltet hatten, würde ich nun der Krankenschwester helfen, unsere Patienten zu versorgen.

Mit einem schimmernden Trank in der Hand, welcher sich in einer leicht gewölbten Flasche aus dunkelbraunen Glas befand, begab ich mich nun auf den Weg zu einem der Betten.

Dort lag ein bewusstloser Malfoy und mir schoss erneut durch den Kopf, was wohl passiert war. Die Neugierde schien mich von innen aufzufressen und ich kam nicht umhin, zuzugeben, dass ein kleiner Funke von Besorgnis um den Slytherin in mir aufstieg, sodass ich ihm so sorgfältig wie möglich den Trank einflößte.

Nach einigen kurzen Momenten fiel mir jedoch wieder ein, was ich vor einiger Zeit zwischen ihm und Snape beobachtet hatte und ich war froh, so schnell wie möglich weggehen zu können. Denn ich musste zugeben, dass mir durchaus der Gedanke durch den Kopf schoss, dass der Zustand meines Freundes seine Schuld war und sich im Labyrinth etwas furchtbares zwischen den beiden ereignet hatte.

Was, wenn er es gewesen war, der Harry dies angetan hatte? Traute ich ihm das wirklich zu? Ich wusste einfach nicht, ob ich ihn als schuldig sah. Doch niemand würde mir und allen anderen sagen können, was genau passiert war, da beide Beteiligten gerade stumm in weiße Betttücher gehüllt in Krankenbetten lagen und nicht ansprechbar waren.

So kehrte ich Malfoy den Rücken zu, um nach meinem Freund zu sehen.

Besorgt stellte ich fest, dass sich alle Anwesenden um Harrys Bett versammelt hatten und sich in leisem Ton und mit besorgten Mienen unterhielten. Als ich zu ihnen stieß, verstummten alle Gespräche augenblicklich und jegliche Hoffnungen, die ich hegte, schienen zu verpuffen, wie ein Luftballon, in den jemand eine Nadel gestochen hatte.

Ich versuchte jedoch, mich nur auf Harry zu konzentrieren und musste mich zusammenreißen, nicht jeden Augenblick anzufangen zu weinen. Denn tatsächlich war meine Sorge mittlerweile so groß, dass ich schon gar nicht mehr beschreiben konnte, was ich eigentlich fühlte. Mein Blick wanderte über das Gesicht meines Freundes, welches etwas blass und mitgenommen aussah und mir fiel auf, dass ich nach äußerlichen Verletzungen Ausschau hielt.

„Miss Granger, ich denke, sie haben für heute genug getan. Ich danke ihnen für ihre Hilfe, jedoch kann ich sie aktuell nicht zu ihrem Freund lassen, da sein Zustand noch ungeklärt ist. Ich werde sie natürlich informieren, sobald es etwas Neues gibt, muss sie aber nun bitten, zu gehen." unterbrach Madam Pomfrey meine Musterung.

„Aber..." versuchte ich zu widersprechen.

„Ich kann leider keine Ausnahme machen. Unser Patient hier braucht Ruhe und auch ihnen würde eine Pause sicherlich guttun. Sie können gerne morgen früh wiederkommen." beschloss sie die Sache endgültig.

Mit einem letzten Blick auf Harry drehte ich mich um und verließ den Krankenflügel, wo ich meinen Tränen freien Lauf ließ....

𝐓𝐡𝐞 𝐍𝐞𝐰 𝐂𝐡𝐨𝐬𝐞𝐧 𝐎𝐧𝐞 (𝐃𝐫𝐚𝐦𝐢𝐨𝐧𝐞 𝐅𝐅)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt