Kapitel 21

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Jaces POV:

Während ich mir meine Schlafsachen anzog, bestehend aus einer Boxershorts und einem schlichten grauen Shirt, blickte ich immer wieder rüber zu Claire, welche auf meinem Bett lag und die Decke anstarrte. Immer, wenn sie betrunken war, war sie so anhänglich. Am liebsten hätte ich mich direkt auf sie eingelassen, aber das konnte ich nicht verantworten. Das würde sie mir nie verzeihen, sobald sie wieder nüchtern war. Andererseits hatte sie sich auch schon unten im Wohnzimmer an mich rangemacht, was aber zu dem Zeitpunkt eher aus Verzweiflung geschehen war. Vermutlich dachte sie, ich würde ihrer Mutter etwas antun, wenn sie mich gehen ließe, und deshalb hatte sie mich mit allen Mitteln davon abhalten wollen, dass ich das Haus verließ. Wie dem auch sei, jetzt wartete sie auf meinem Kingsize Bett sehnsüchtig darauf, dass ich mich zu ihr gesellte. Wäre sie nicht betrunken gewesen, hätte ich davon vermutlich nur träumen können. Im Leben hätte sie das nicht gemacht, zumindest nicht schon nach gut zwei Wochen. Eigentlich wollte ich nicht, dass sie die Nacht bei mir verbrachte, jedoch konnte ich ihrem Blick nicht widerstehen. Claire hatte mich mit großen Augen angeschaut und bettelte förmlich darum, hier bleiben zu können, also gab ich nach.

Nachdem ich mir nun die Klamotten übergeworfen habe und das Handtuch über die Heizung warf, bewegte ich mich langsam auf sie zu. Da sie meine Schritte hörte, blickte sie ruckartig zu mir hoch und lächelte mich wieder einmal an. Claire rutschte auf die eine Hälfte des Bettes, während sie die andere für mich freiließ. Ich ließ mich auf die Matratze fallen, stützte mich auf meinen Ellenbogen ab und blickte zu ihr rüber...und anschließend an ihr runter. Wie konnte sie nur so perfekt sein? Sowohl äußerlich als auch innerlich. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht wieder über sie herzufallen. Wenn sie das allerdings noch einmal im nüchternen Zustand tun würde, konnte ich nichts versprechen.

"Willst du dir nicht etwas rüber ziehen?", fragte ich sie schließlich.

"Wieso denn, ist doch ganz bequem im BH!", antwortete sie mir geschwind. Na schön, wie sie wollte, dann ließ ich sie damit in Frieden, auch wenn ich mir einen erneuten Blick nicht verkneifen konnte. Natürlich bemerkte sie dies und rutschte daraufhin wieder näher zu mir hin.

"Hattest du nicht gemeint, du würdest es für heute gut sein lassen?", neckte ich sie.

"Wieso, ich mache doch gar nichts!" Claire blickte mich mit einem unschuldigen Blick an, während sie mir nochmal ein ganzes Stückchen näher kam. "Also irgendwie ist diese Seite hier bequemer..."

"Wir können ruhig Seiten tauschen.", provozierte ich sie.

"Nein...ach was...bleib ruhig liegen!", hörte ich sie stammeln, ehe sie nur wenige Zentimeter neben mir Platz nahm und sich die Decke bis zur Brust hochzog. Eine Sekunde später hörte ich sie gähnen und ihre Augen schienen ihr fast schon zuzufallen. Es brachte jetzt eh nichts, wieder von ihr wegzurücken, also blieb ich einfach so liegen und schnappte mir ebenfalls dieselbe Decke, um mich zuzudecken. Dabei blickte ich die ganze Zeit dieses traumhafte Wesen an, das mich alleine schon mit seiner Anwesenheit bezauberte. Während Claire seitlich neben mir lag, sodass ich ihren Atem an meiner Brust spürte, lag ich auf dem Rücken und musterte sie aus meinem Augenwinkel. Erst dachte ich, sie wäre bereits eingeschlafen, da ihre Atmung einen regelmäßigen Rhythmus angenommen hatte, dann aber legte sie ihren rechten Arm und meine Brust und streichelte mit ihrem Zeigefinger behutsam Kreise auf meinem Shirt.

"Ich dachte du schläfst schon.", meinte ich leise zu ihr. Sie gab mir keine Antwort, sondern fuhr lediglich mit ihrer Geste fort. Behutsam ließ sie ihre Hand tiefer gleiten und nach einer Weile spürte ich sie auf meiner nackten Haut. Sie war unter mein Shirt gelangt, was mir eine angenehme Gänsehaut bereitete. "Nicht!", flüsterte ich ihr zu, doch sie machte keinen Anschein, damit aufzuhören. Also griff ich langsam nach ihrer rechten Hand und holte sie wieder aus meinem Shirt heraus. Nun lag ihre Hand wieder auf meinem Oberteil und meine lag auf der ihren. Meinen anderen Arm hatte ich um ihren zärtlichen Körper gelegt und streichelte auf ihrer Taille entlang. Ich bemerkte, wie sich ihre Augen schlossen und ihr Kopf auf meinem Arm ganz schwer wurde. Dieses Mal schien sie wirklich eingeschlafen zu sein und ich tat es ihr nur wenige Minuten später gleich. Langsam aber sicher fiel ich, mit einem Lächeln auf meinen Lippen, ins Land der Träume und ließ so diesen Tag ausklingen.

Das ist mal ein kürzeres Kapitel, aber ich finde den Cut hier ganz gut. Und was haltet ihr von dem einfühlsamen Jace? Oder soll er mal wieder seine andere Seite raushängen lassen? Lasst mir gerne einen Kommi da, ich bin gespannt auf eure Meinung!

You're mine - a kidnapper story ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt