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"You're not just a pretty face with a pretty smile. You're my type of girl, so please stay for a while" - this is what having a crush feels like (Marina Lin)


"Harry!", hörte ich Louis'fröhliche Stimme, als er durch die Tür des Diners trat.

Verlegen fuhr ich mir durch die kurzen Haare und ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich ihn betrachtete. Seine Schultasche hing lässig über einer Schulter und er hatte sich sein Longboard unter den Arm geklemmt. Heute trug er ein gestreiftes T-Shirt zu einer roten Jeans.

"Hey, Sonnenschein", lächelte ich, als er sich auf einem der Hocker vor dem Tresen niederließ. "Wie war die Schule heute?"

"Anstrengend, wir haben in Mathe einen Test geschrieben, als kleine Vorübung für die Arbeit, und ich glaube, ich habe richtig verkackt", seufzte er, "Machst du mir einen Kaffee?"

"Du weißt, dass ich es nicht gut finde, wenn du immer so viel Koffein zu dir nimmst", meinte ich wieder willig.

"Ich bin siebzehn, da kann ich das wohl schon sehr gut selbst beurteilen", grinste Louis und seine blauen Augen funkelten mich angriffslustig an. "Aber wenn du so darauf bestehst, nehme ich halt eine heiße Schokolade."

Ich nickte und drehte mich um, um seinem Wunsch nachzukommen. Als die heiße Schokolade fertig war, schob ich ihm den Becher herüber und er lächelte dankbar.

"Wieso hast du Mathe denn so verkackt, hast du etwa nicht gelernt?", fragte ich interessiert.

Er seufzte und stützte den Kopf auf seinem Arm ab, während er mit der anderen Hand gedankenverloren den Löffel in seinem Becher herum rührte. Er sah dabei so verdammt niedlich aus, dass ich wieder dieses prickelnde Gefühl überall auf meiner Haut spürte und mein Bauch zu kribbeln begann.

"Ich hatte die letzte Woche einfach nicht die Zeit zu lernen. Ich musste meinen Schwestern noch mit den Hausaufgaben helfen und außerdem hatte ich Liam versprochen gehabt, mal wieder etwas mit ihm zu unternehmen. Im Übrigen verstehe ich das Thema sowieso nicht. Wann braucht man in seinem späteren Leben bitte nochmal Parabeln?", fragte Louis und rollte genervt mit den Augen.

"Ich kann dir gerne beim Lernen helfen", bot ich an, "In Mathe war ich früher gar nicht mal so schlecht."

Ein liebliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Das würdest du für mich tun? Bist du nicht viel zu beschäftigt? Mit den ganzen Kunden und so meine ich..."

"Naja ob wir uns jetzt über deinen Schultag oder über Parabeln unterhalten macht eigentlich nicht so einen großen Unterschied", grinste ich und Louis nickte zustimmend.

"Danke", seufzte er und kramte in seiner Schultasche herum, die er neben sich auf den Boden gestellt hatte.

Er holte ein dickes Buch heraus und blätterte darin herum, während ich ein Tablett belud und es zu einem jungen Paar an Tisch drei brachte. Als ich zurück kam, hatte Louis eine Seite aufgeschlagen und auch sein Schreibheft aufgeschlagen daneben auf den Tresen gelegt.

"Das sind die Hausaufgaben, die wir heute auf bekommen haben", sagte er und deutete auf einen Block mit Aufgaben.

Ich nahm mir das Buch und las mich noch einmal kurz in das Thema ein, schließlich war es bei mir schon eine ganze Weile her, als ich zum letzten Mal eine Schule besucht hatte. Doch in dem Thema war ich glücklicherweise immer sehr gut gewesen und so hatte ich es schnell wieder drauf und konnte Louis bei seinen Problemen helfen. Ich erklärte ihm die Grundlagen und er schien alles in sich auf zu saugen, was ich sagte. Dann lösten wir die Aufgaben gemeinsam, während ich immer wieder ein paar Kunden bediente. Nach einer halben Stunde waren wir endlich fertig und ich ließ meinen Blick noch einmal über die letzten Aufgaben schweifen, die Louis sogar ganz alleine gelöst hatte.

"Danke, Harry, wirklich", lächelte Louis, während er seine Sachen wieder zusammen packte, "Wenn ich wegen dir in der Arbeit eine gute Note schreibe, dann hast du mein Zeugnis gerettet."

"Ist doch selbstverständlich", winkte ich ab.

Um ehrlich zu sein, würde ich alles für ihn tun, um ihn glücklich zu sehen. Ich wusste nicht genau was es war, aber irgendetwas an ihm hatte mich in seinen Bann gezogen. Er kam jeden Tag nach der Schule für eine Dreiviertelstunde hierher, auch wenn er manchmal nur ein Glas Wasser bestellte. Dabei erzählte er mir von seinem Schultag, von seinen Freunden, von seiner Familie oder davon, was er am Wochenende erlebt hatte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er nicht wegen des Diners hier her kam, sondern um sich mit mir zu unterhalten. Manchmal fragte ich mich, ob er sich mit meinen Kollegen auch so unterhalten würde, wenn ich hier nicht arbeiten würde.

Zu gerne würde ich auch mal außerhalb des Diners etwas mit ihm unternehmen. Ich würde gerne seine Freunde oder seine Schwestern, von denen er so oft sprach kennenlernen und ich würde ihn zur Begrüßung gerne Umarmen und ihm sagen, dass er mir jeden Tag aufs Neue ein Lächeln ins Gesicht zauberte, doch das würde wahrscheinlich komisch herüberkommen. Ich war der Kerl, der ihm sein Essen und seine Getränke gab. Ich war viel älter als er und manchmal fühlte ich mich meilenweit von ihm entfernt, auch wenn er direkt vor mir saß.

"Ich muss jetzt los", sagte Louis entschuldigend und reichte mir das Geld für die heiße Schokolade, "Ich muss meine Schwestern noch von der Schule abholen."

Er warf sich den Rucksack wieder über die Schulter, schnappte sich sein Longboard und ging in Richtung Tür.

"Louis!", rief ich, als er schon die Klinke in der Hand hatte, "Schaff dir mal einen Helm an, das kann man ja nicht mit ansehen. Irgendwann fällst du richtig auf die Schnauze und dann bereust du es."

"Machst du dir etwa Sorgen um mich?", fragte er und sah mich frech an.

Ich spürte, wie ich rot anlief und senkte verlegen den Blick, doch Louis war zum Glück schon nach draußen gegangen. Durch die Fenster sah ich, wie er sich auf das Longboard stellte, sich mit dem Fuß abstieß und dann die Straße hinunter rollte.


Hey :)

Ich werde am Anfang eines Kapitels jetzt immer ein oder zwei Zeilen aus einem Song aufschreiben, den ich zum Schreiben gehört habe :)

Ich habe heute eine mündliche Prüfung in Musik -.-

991 Wörter - Ivy

Moments - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt