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"I whisper soft and low: Why did you have to go?" - When The Sun Goes Down (Milow)


"Ja okay, er sieht wirklich nicht schlecht aus", hörte ich Gemma sagen, als ich das Wohnzimmer betrat und sie mit Niall, der ihr gerade auf seinem Handy etwas zeigte, neben Clifford auf der Couch saß.

"Wer, Zayn?", fragte ich grinsend und Niall lief augenblicklich rot an.

"Wo ist Louis?", fragte meine Mum nun, als ich begann, den Tisch abzudecken.

"Er duscht", murmelte ich leise und sah aus dem Augenwinkel, wie Niall mich vielsagend angrinste.

"Harry? Komm mal her", bat meine Mum und breitete ihre Arme aus. Lächelnd kam ich zu ihr und setzte mich auf ihren Schoß. Auch wenn ich inzwischen Mitte zwanzig war, tat ich das gerne, schließlich war ich für sie noch immer ihr kleiner Harry und würde es vermutlich auch immer bleiben.

"Vorhin da...", begann sie und legte ihre Hände sanft auf meinem Bauch ab, "Wenn ich ehrlich bin, war ich nicht begeistert von deinem Verhältnis zu Louis... er ist schließlich deutlich jünger als du und minderjährig und..."

"Mum bitte, das weiß ich doch", unterbrach ich sie seufzend und senkte den Blick.

"Ich war noch nicht fertig, Schatz", lächelte meine Mum nun, "Ich habe gesehen, wie er dich ansieht und du ihn und... das war das wunderschönste, was ich jemals gesehen habe. Er vertraut dir Harry und seit du in seiner Nähe bist, ist er ein völlig anderer Mensch... ich habe ihn heute das erste Mal seit Tagen lächeln sehen... und... und vorhin, als du geweint hast, wegen diesem Hund, da habe ich gedacht, wegen wem auch immer du weinst, du musst ihn wirklich lieben. Ich möchte, dass du weißt, dass ich voll und ganz hinter euch stehe. Immer."

"Danke Mum", lächelte ich und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange.

Plötzlich kam ein schüchternes "Hey" aus Richtung Tür und als ich mich umdrehte, sah ich Louis in dem Pullover von mir, den ich ihm vorhin gegeben hatte. Seine Haare waren noch leicht feucht und er wirkte ein wenig verloren, weshalb ich aufstand und zu ihm hinüber ging.

"Hey, my Boyfriend", flüsterte ich so leise, dass nur er es hören konnte und ein scheues Lächeln kam über seine Lippen.

"Hast du vielleicht Lust mir mit der Schlagsahne zu helfen, Louis?", fragte meine Mum und kam zu uns hinüber. Unsicher sah der kleinere mich an und als ich ihm aufmunternd zunickte, sprang er schließlich über seinen Schatten. "Klar, warum nicht?", nuschelte er verlegen und folgte meiner Mum in die Küche.

Während mein Dad den Tisch weiter abräumte, gesellte ich mich zu Niall, Gemma und Clifford auf die Couch und machte es mir dort bequem.

"Wehe, Gem", zischte Niall gerade und wollte meiner Schwester, die irgendetwas auf seinem Handy tippte, dann Gerät weg nehmen, doch sie riss rechtzeitig den Arm hoch und grinste siegessicher, da sie wohl gerade auf "absenden" gedrückt hatte.

"Na, mit wem schreibt unser Nialler?", schmunzelte ich und lugte meiner Schwester neugierig über die Schulter. "Uuuu, Bradford Badboy", las ich den eingespeicherten Namen vor und wippte vielsagend mit den Augenbrauen, "Mit Herzchen sogar."

"Oh mein Gott, Niall, er hat mit Herz zurück geschrieben", kreischte Gemma nun und bekam anscheinend gerade einen Fangirl-Anfall.

"Warte was?", stutzte Niall verwirrt und vergaß wohl für einen Moment seinen Ärger.

"Oh mein Gott, er ruft an! Niall, er ruft an!", quiekte meine Schwester und Niall riss ihr augenblicklich das Handy aus der Hand, bevor er damit nach draußen in den Flur verschwand. Kopfschüttelnd musste ich grinsen und klatschte mich mit Gemma, die sich kaum mehr ein kriegte vor Lachen, ab.

Beim Kaffee und Kuchen war die Stimmung insgesamt deutlich lockerer als beim Mittagessen und Niall verdrückte gleich vier seiner geliebten Erdbeertörtchen. Zu dem Gespräch mit Zayn hatte es leider keine weiteren Details gegeben, aber da er ziemlich glücklich gewirkt hatte, war es wohl nicht allzu schlecht verlaufen. Natürlich freute ich mich für meinen besten Freund aber mich ließ der Verdacht, dass Zayn Louis verraten hatte trotzdem nicht los. Am besten wäre es, wenn ich ihn am Montag noch einmal zur Rede stellen würde, dieses Mal vielleicht auch ohne Gewalt.

"Kommt gut nach Hause", lächelte Gemma, als Niall und ich gegen Abend aufbrechen wollten.

Wir umarmten und alle einmal und ich gab Louis einen langen und liebevollen Abschiedskuss, bevor ich mich auch von ihm trennen musste.

"Anne?", fragte er schüchtern, als wir gerade aus der Tür gingen, "Kann Clifford vielleicht hier bleiben? Also nur, wenn ihr kein Problem damit habt und ich kümmere mich auch um ihn, ich gehe immer mit ihm rau..."

"Natürlich bleibt er hier", lächelte mein Dad, dem das wuschelige Felltier die letzten Stunden sichtlich ans Herz gewachsen war.

"Wem kann ich denn dann Abends nur gute-Nacht-Geschichten vorlesen?", seufzte ich theatralisch und reichte Louis die Hundeleine, bevor ich Clifford noch einmal in meine Arme schloss und er mir mit seiner feuchten Nase gegen die Wange stupste. "Ich werde dich vermissen, großer."

"Hey und was ist mit mir?", protestierte Louis und ich drückte ihn sofort zum zweiten Mal fest an mich. Augenblicklich schlang er seine zierlichen Arme um meine Taille und lehnte seine Stirn gegen meine Schulter.

"Warum hast du meine Anrufe eigentlich nie angenommen Lou?", stellte ich dann die Frage, die mir schon seit Stunden auf der Zunge lag und die ich mich bisher noch nicht auszusprechen getraut hatte.


Heute Doppelupdate, weil ich gestern vergessen habe, zu updaten 😅

865 Wörter - Ivy

Moments - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt