"Lookin' for a better place" - lovely (Billie Eilish, Khalid)
(Louis POV)
Mit gesenktem Kopf bewegte ich meinen müden Körper in Richtung Mensa. Eine Woche und ich hatte kaum geschlafen. Ständig waren meine Gedanken bei meinen Schwestern, ihren tränenüberströmten Gesichtern, als sie uns mitgenommen hatten. Ob es ihnen gut ging?
"Hey, Kleiner, lach doch mal!", grinste Luke und legte mir brüderlich einen Arm um die Schulter.
"Mir ist nicht nach lachen", erwiderte ich und vergrub beim gehen die Hände in den Taschen meines Hoodies. Harrys Hoodies. Da ich ihn jetzt schon seit mehr als einer Woche trug, war sein lieblicher Geruch längst verflogen, doch ich wollte ihn trotzdem nicht ausziehen.
"Komm schon Louis, du siehst Henry bestimmt bald wieder", meinte er aufmunternd und piekste mir liebevoll in die Seite, wodurch meine Mundwinkel tatsächlich kurz zuckten.
"Harry. Er heißt Harry", seufzte ich.
"Ja und sein Hoodie stinkt wie eine Müllhalde, du solltest den vielleicht langsam mal ausziehen", murmelte Luke vorsichtig, doch ich schüttelte bestimmt den Kopf. Niemals.
"Louis, kann ich kurz mit dir sprechen?", löste mich plötzlich die Stimme unseres Betreuers Ashton aus meinen trüben Gedanken.
"Klar", stimmte ich monoton zu, verabschiedete mich von Luke noch kurz mit unserem Handschlag, den er sich vor ein paar Tagen ausgedacht hatte und folgte Ashton dann in sein Büro.
"Also Louis", sagte dieser, nachdem wir uns auf dem Sofa niedergelassen hatten, "Es gibt da etwas, was ich mit dir besprechen möchte."
"Ja, das sagtest du bereits", erwiderte ich und runzelte verwundert die Stirn. Er wirkte irgendwie sehr angespannt, was für ihn sehr ungewöhnlich war. Ashton war für mich in der kurzen Zeit irgendwie wie ein großer Bruder geworden. Er hatte dafür gesorgt, dass ich mich einigermaßen gut eingelebt hatte und sogar schon einen recht guten Freund, nämlich Luke, gefunden hatte.
"Du bist zwar gerade erst bei uns angekommen, aber es gibt da eine... eine Familie, deren Voraussetzungen perfekt auf dein Profil passen würden, also zumindest rein theoretisch. Und da kommt es dann irgendwie Nahe, dass..."
"Ashton, komm zum Punkt", seufzte ich genervt, weil seine Nervosität langsam begann, sich auf mich zu übertragen.
"Naja... also... okay... Ich weiß, dass du gerade beginnst, dich hier ein zu leben und auch, dass du dich mit Luke schon wirklich gut verstehst und deswegen... deswegen fällt es mir irgendwie schwer, dich hieraus zu reißen und wieder in ein neues Leben zu werfen... aber..."
"Aber?", hakte ich ungeduldig nach.
"Du wurdest adoptiert, Louis."
"Was?", entsetzt starrte ich ihn an und spürte, wie ich zu zittern begann.
"Louis, ich... das ist doch eigentlich etwas schönes. Da kannst du endlich ein neues Leben anfangen, ganz von vorne", versuchte Ashton, mich zu beruhigen.
"Nein, nein, nein", murmelte ich, stand auf und raufte mir die Haare.
"Louis..."
"Nein, bitte tu mir das nicht an", flehte ich.
"Das ist eine Chance, viele warten jahrelang darauf."
"Nein!", schrie ich aufgebracht, "Ich will nicht in irgendeine andere Familie. Ich will in meine Familie, zu meinen Schwestern und zu meinem Vater. Wenn ich in zwei Monaten achtzehn bin, kann ich doch ohnehin machen, was ich will. Wieso kann ich solange nicht hier bleiben? Bei dir und bei Luke? Bei euch fühle ich mich wohl, weil ihr nicht versucht, meine Familie zu ersetzen."
"Niemand versucht das Louis, deine Familie bleibt immer deine Familie. Aber bitte... gib diesen Leuten eine Chance, sie wollen dir schließlich eine geben."
"Wieso tust du mir das an?", fragte ich und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen.
"Louis, ich verfasse die Regeln nicht."
"Nein, aber du sollst dafür sorgen, dass es mir gut geht oder? Das ist schließlich dein Job oder? Das ist dein fookin Job, du fookin Loosah!", rief ich wütend.
"Hey, wie redest du denn mit mir?", fragte Ashton überrascht.
"Weißt du was? Du kannst mich mal! Stopf' mich doch in irgendeine beknackte Familie, dann bist du mich endlich los!"
Meinung zu Louis' Reaktion?
610 Wörter - Ivy
DU LIEST GERADE
Moments - Larry Stylinson
Fanfiction"Warum nicht? Ich spüre doch, dass wir dasselbe füreinander empfinden!" "Louis, du bist noch ein Kind, ich bin viel zu alt für dich. Das würde niemals funktionieren." Harry Styles arbeitet in einem kleinen Diner. Louis, der dort jeden Tag nach der S...