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"Ich... ich... ähh...", stotterte ich unsicher und erwischte mich dabei, wie ich nervös auf meiner Unterlippe herum kaute.

Plötzlich sprang von hinten etwas an Louis hoch und ich sah Clifford, der aufgeregt an ihm hoch sprang. Auch Gemma kam nun ins Wohnzimmer und guckte fragend in den Raum. "Ich hab versucht, ihn fest zu halten, aber er hört nicht auf mich. Louis es tut mir leid, hab keine Angst, er tut dir bestimmt nichts."

"Nein, das wird er sicher nicht", lächelte dieser, hockte sich hin und strubbelte Clifford liebevoll durch das weiche Fell. "Danke, dass du auf meinen Hund aufgepasst hast, Harry."

Jetzt sah auch meine Schwester verwundert zwischen Louis und mir hin und her und blickte dann in die, immer noch leicht geschockten Gesichter unserer Eltern.

"Hinsetzen. Erklären", sagte mein Dad nun an mich gewandt und deutete auf die leeren Stühle.

Nervös nahm ich Platz und fühlte mich direkt sicherer, als Louis sich auf den Stuhl neben mir setzte und seine Hand sanft unter dem Tisch auf meinen Oberschenkel legte. Auch Gemma setzte sich nun zurück auf ihren Platz und Clifford legte sich zu Louis' Füßen auf den Boden.

"Das heißt, wenn dir der Hund gehört, bist du der Kerl, der Harry sehr wichtig ist und wegen dem er vorhin geweint hat?", fasste Gemma die Situation zusammen und betrachtete Louis kritisch.

"Gem", zischte ich leise. Dass ich wegen ihm geweint hatte, musste Louis, der mir jetzt einen besorgten Blick zuwarf, doch nicht wissen.

"Hat Harry dich genötigt?", fragte mein Dad, der natürlich über Louis' Vorgeschichte Bescheid wusste, vorsichtig.

"Dad!", rief ich aufgebracht.

"Gott, nein!", entgegnete nun auch Louis und schüttelte verstört den Kopf.

"Es war nur ein Gedanke...", brummelte mein Dad nun und hob entschuldigend die Hände, "Harry ist schließlich um einiges älter, als du, Louis."

"Mister Styles", ergriff nun Louis das Wort, "Wenn Sie Ihren Sohn gut genug kennen würden, wüssten Sie, dass er niemals auch nur einer Fliege etwas zu Leide tun könnte."

"Desmond, bitte nenn mich Desmond, Louis", murmelte mein Dad nun aus verletzten Augen, "Wir sind jetzt eine Familie, Louis und..."

"Nein!", rief Louis aufgebracht und sprang vom Tisch auf, "Nein, das sind wir eben nicht und das werden wir auch niemals sein. Mein Dad sitzt im Gefängnis und meine Mum ist tot, versteht ihr das? Und ihr könnt sie nicht ersetzen, niemals, also hört auf, so auf Happy-Family zu spielen. Wenn ich achtzehn bin, bin ich hier weg, ist das klar?"

Und damit stürmte er aus dem Zimmer und wenig später die Treppe hoch. Als die Zimmertür laut knallte, zuckte ich kurz zusammen und sah dann in die Runde. Ich konnte sehen, dass meine Mum den Tränen nah war und auch mein Vater sah ziemlich verletzt aus.

"Irgendwie war er mir lieber, als er noch nicht geredet hatte", hauchte Gemma tonlos.

"Mum, das hat er nicht so gemeint", flüsterte ich leise und hielt ihr meine Hand über den Tisch hin, die sie mit zitternden Fingern griff. "Das ist schwer für ihn, versuch dich mal in seine Lage zu versetzen. Gib ihm Zeit."

Zaghaft nickte meine Mum nun und zwang sich zu einem Lächeln, bevor sie meine Hand noch einmal drückte und dann losließ.

"Vielleicht sollte jemand bei ihm sein, bevor er noch die Fenster einschlägt", lächelte sie dann und sah mir direkt in die Augen, "Jemand, dem er vertraut."

Zögerlich nickte ich und stand dann ebenfalls auf, bevor ich den Raum verließ und die Treppe nach oben hoch ging. Ich hatte absolut keine Ahnung, was meine Eltern und Gemma von Louis und mir hielten, doch zumindest hatten sie es irgendwie akzeptiert und hatten uns nicht gleich verhört. Wobei... Das würde sicherlich noch kommen.

Vor Louis Zimmer, das übrigens mein altes war, machte ich halt und klopfte zögerlich gegen die Tür. Als keine Reaktion kam, trat ich einfach ein und schloss die Tür hinter mir. Louis lag zusammengerollt auf meinem alten Bett, die Kopfhörer seines MP3-Players in den Ohren und schluchzte leise.

Vorsichtig legte ich mich zu ihm und schlang von hinten meine Arme um seinen bebenden Körper. Als ich meinen Hoodie, den er, nach dem Geruch zu urteilen, bestimmt schon eine Weile trug, ein Stückchen runter schob, verteilte ich sanfte Küsse an seinem Nacken.

Eine Mischung aus Kichern und Schluchzen kam aus Louis Mund und kurz darauf drehte er sich zu mir um, um seine Lippen auf meine zu legen. Als wir uns voneinander lösten, kuschelte er seinen Kopf an meine Brust und ich legte liebevoll meine Arme um ihn.

"Was hörst du?", fragte ich nach einer Weile und statt einer Antwort, nahm Louis nur einen Kopfhörer aus dem Ohr und reichte ihn mir. "Guter Song", murmelte ich leise und schloss die Augen.

Als ich kurz darauf Louis' Zunge an meinen Lippen spürte, lächelte ich seelig und küsste ihn liebevoll. Ich öffnete den Mund ein winziges Stückchen und ließ Louis' Zunge Einlass. Als er sie jedoch wieder heraus zog und den Kuss unterbrach, brummte ich beleidigt und öffnete die Augen wieder.

"Was ist?", grummelte ich leise und sah in sein kritisches Gesicht.

"Sag mal, hast du Alkohol getrunken?", fragte Louis besorgt und als ich beschämt den Kopf sank, seufzte er leise. "Wie viel?"

"Nicht so viel."

"Jaja, schon klar", lachte Louis Kopf schüttelnd und strich mir liebevoll über die Wange, bevor er unsere Lippen erneut zu einem Kuss vereinte.


858 Wörter - Ivy

Moments - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt