"My love, my heart is breathing for this" - Moments (One Direction)
"Fuck", seufzte Louis und schlug sich die Hand vor die Stirn, "Das habe ich dir ja gar nicht erzählt. Nach meinem ersten Tag im Heim bin ich abgehauen und wurde von den Typen überfallen, die dich damals verprügelt haben... die haben mir mein Handy geklaut, es tut mir so leid. Natürlich hätte ich mich bei dir gemeldet, oh Gott, es tut mir ja so leid."
"Hey, hey", beruhigte ich den Wuschelkopf sanft, "Alles gut, okay? Die haben dich überfallen sagst du, was genau ist passiert?"
"Naja als ich abgehauen bin, da waren die plötzlich da, es war ein wenig unheimlich, fast so, als hätten sie auf mich gewartet", erklärte Louis zögerlich, "Ich glaube, sie kennen meinen Vater, weil sie gesagt haben, er wäre ein mieser Verräter oder so etwas in der Art und dass er sich für mich schämen sollte, weil ich mich mit dir abgebe und..."
"Wer hat das gesagt?", mischte sich mein Dad nun ein und legte Louis besorgt eine Hand auf die Schulter.
"Ach nur so zwei Spinner, die nichts besseres zu tun haben, als unschuldige Leute fertig zu machen, halb so schlimm", winkte er ab, doch nun wurde auch meine Mum aufmerksam.
"Und die haben dir dein Handy geklaut?", fragte sie nun interessiert. Louis nickte stumm. "Und gesagt, dein Vater wäre ein mieser Verräter?" Erneutes nicken. "Kann es zufällig sein, dass es diese beiden waren?", fragte meine Mum und hielt Louis ein Foto auf ihrem Handy unter die Nase. Neugierig streckte ich mich ein wenig und erhaschte ebenfalls einen Blick auf den Bildschirm.
"Ja woher..."
"Das sind zwei Kleinkriminelle, die wegen mehreren Einbrüchen und dem Handel von Drogen von der Polizei gesucht werden", erklärte meine Mum, "Dein Dad, Louis, hat ihnen hinterher spioniert indem er sich privat mit ihnen angefreundet hat und gerade, als er feste Beweise gegen sie in der Hand hatte und sie verfolgt hat, kam er hinter Gitter und die zwei haben sich aus dem Staub gemacht. Dein Betreuer, Ashton hat mir deine Akte gegeben, in der war das vermerkt."
"Dad hatte von seinem jetzigen Fall gar nichts berichtet...", murmelte Louis leise.
"Dein Dad ist Polizist?", schlussfolgerte Niall fragend und Louis nickte zustimmend.
"Warte, das heißt...", grummelte Gemma plötzlich, "Dann hatten die zwei ein Motiv oder nicht? Dann hat nicht Zayn Louis verraten, sondern die zwei. Wenn Louis' Dad im Gefängnis ist und er der Hauptermittelde war, wurden die Ermittlungen sicherlich gestoppt oder nicht?"
"Ja das... das macht Sinn!", überlegte ich laut, "Oh Gott, was habe ich Zayn bloß angetan? Ich muss mich sofort bei ihm entschuldigen..."
"Ja, das solltest du wirklich", stimmte mir Gemma zu, "Und jetzt macht, dass ihr nach Hause kommt, ihr habt noch eine lange Fahrt vor euch."
Zustimmend nickte ich und machte mich mit Niall in Richtung Auto. Als ich gerade die Tür öffnen wollte, hörte ich hinter mir plötzlich schnelle, schlurfende Schritte. Als ich mich umdrehte, stand Louis in meinen alten Latschen, die ihm viel zu groß waren, vor mir und sah mich aus traurigen Augen an.
"Geh nicht Harry, bitte. Ich brauche dich, ich kenne die doch alle gar nicht", schluchzte er leise und vergrub seine Hände in den langen Ärmeln des Hoodies.
"Oh Lou", flüsterte ich und zog ihn sanft an mich.
Seine kleinen Hände krallten sich augenblicklich in mein T-Shirt und er lehnte sein Gesicht schluchzend gegen meine Brust, während sein schmaler Körper aufgrund der Abendkälte des Herbstes immer wieder leicht zitterte. "Shhh", murmelte ich leise und wiegte ihn vorsichtig hin und her.
"Ich will, dass alles wieder so ist wie früher, Harry", schniefte Louis gedämpft in mein T-Shirt, "Ich will wieder meine nervigen Schwestern um mich herum haben und mich mittags mit dir über Matheformeln aufregen. Ich will wieder mit Liam den Lehrern Streiche spielen und ich will wieder von meinem Vater umarmt werden... Ich möchte mein altes Leben zurück..."
"Lou", flüsterte ich sanft, löste mich von ihm und nahm sein Gesicht in beide Hände, bevor ich vorsichtig mit meinen Daumen über seine Wangen fuhr, "Weißt du noch, als du das erste Mal bei mir geschlafen hast? Da hast du gesagt, dass du einfach weg von Zuhause wolltest und dass du nicht wüsstest, wie lange du es dort noch aushalten würdest... Zwei Tage später sahst du aus wie eine wandernde Leiche, erschöpft und müde, weil du kaum zur Ruhe gekommen bist... und später habe ich dich kotzend über der Kloschüssel gefunden... Verstehe mich nicht falsch, ich weiß, dass du deine Familie über alles liebst, aber du solltest auch mal an dich denken. Daran, was für dich das beste ist. Ich habe deine Schwestern gefunden, es geht ihnen gut. Um sie musst du dir keine Sorgen machen und wenn du mit meinen Eltern sprichst, darfst du sie bestimmt jederzeit besuchen."
"Du... du hast sie gesehen?", fragte Louis hoffnungsvoll, "Wie hast du sie gefunden?"
"Louis", seufzte ich, "Ich habe mit Liam jedes einzelne Heim in der Umgebung nach euch abgesucht. Dachtest du, ich würde es irgendwie ohne dich aushalten, ohne zu wissen, ob es dir gut geht?"
"Dafür hattest du ja auch noch den Alkohol", schmunzelte Louis und ich war froh, dass er wieder ein wenig lächelte.
"Vergessen wir das am besten ganz schnell wieder", grinste ich, holte einen Zettel und einen Kugelschreiber aus dem Auto und schrieb Louis die Adresse von dem Heim seiner Schwestern auf, "Hier, da findest du sie, das ist von hier und knapp eine Stunde, es liegt genau zwischen uns."
"Und zu dir sind es zwei Stunden...", murmelte Louis leise.
"Hey, ich komme wieder", lächelte ich aufmunternd, "Ich komme so oft ich kann, ich verspreche es dir."
"Ich will keine Fernbeziehung Harry", quengelte der kleinere und ich sah, wie er schon wieder fast anfing zu weinen. Erneut schloss ich ihn in eine Umarmung. "Bitte wein nicht so viel Lou, du brichst mir noch das Herz", sprach ich meine Gedanken laut aus, was er mit einem niedlichen Glucksen kommentierte, "Das möchte ich natürlich nicht", grinste er, verschränkte die Hände an meinem Nacken und küsste mich lange und liebevoll.
"Ich liebe dich", murmelte er leise und lehnte seine Stirn gegen meine.
"Den tollpatschigen und schüchternen Kellner im Diner, der dich an seinem ersten Tag ununterbrochen angestarrt hat?", grinste ich belustigt und Louis stöhnte leise, bevor er sich die Hände, die fast vollständig in den Ärmel des Pullovers verschwunden waren, vor das Gesicht schlug.
"Du hast es gelesen?", fragte er peinlich berührt und linste zwischen seinen Fingern zu mir hoch, "Im Nachhinein hatte ich gehofft, dass du es vielleicht gar nicht findest."
"Ich glaube ich gehe jetzt wieder öfter ins Diner und wer weiß, vielleicht komme ich ja mit ihm ins Gespräch", zitierte ich aus seinem Tagebuch und verstellte meine Stimme dabei um zwei Oktaven höher.
"Halt die Klappe, so klinge ich gar nicht", grinste Louis gespielt beleidigt und buffte mir gegen die Schulter, "Du Idiot!"
"Dein Idiot", korrigierte ich ihn.
"Mein Idiot", lächelte nun auch Louis und küsste mich noch einmal, bevor er die Autotür öffnete und mich sanft auf den Ledersitz schubste. "Und jetzt verschwinde, bevor ich wieder anfange zu weinen."
Als ich neben mich sah, blickte ich direkt in Nialls grinsendes Gesicht. Der Vollidiot hatte uns wohl die ganze Zeit beobachtet und hatte jetzt seinen ihr-seid-so-süß-Blick aufgesetzt. Augenrollend schloss ich die Tür und fuhr die Fensterscheibe hinunter. Louis beugte sich sofort hinunter und ich strich ihm liebevoll über die Wange.
"Kann ich dich alleine lassen?", fragte ich zögerlich, "Mit den ganzen Fremden meine ich..."
Louis warf kurz einen Blick über die Schulter in Richtung Haustür, an der die ganze Bande immer noch versammelt stand und sehnlichst auf seine Rückkehr wartete. Er machte eine lässig wirkende Grimasse, doch ich wusste genau, dass es ihm deutlich schwerer fiel, als er zugab.
"Das wird schon", seufzte er, "Auch wenn es irgendwie weird ist, dass es jetzt auch meine Eltern sind, ich meine dann sind wir ja quasi Brüder oder so..."
Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Meine Eltern. Er hatte meine Eltern gesagt.
1301 Wörter - Ivy
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Moments - Larry Stylinson
Fanfiction"Warum nicht? Ich spüre doch, dass wir dasselbe füreinander empfinden!" "Louis, du bist noch ein Kind, ich bin viel zu alt für dich. Das würde niemals funktionieren." Harry Styles arbeitet in einem kleinen Diner. Louis, der dort jeden Tag nach der S...