"Should be laughing, but there's something wrong" - Miss You (Louis Tomlinson)
"Sir geht es Ihnen gut?", fragte die Frau besorgt, als ich immer noch nichts geantwortet hatte und einfach nur belämmert grinsend nach vorne starrte. Ich hatte sie gefunden.
"Ja, ja es geht mir gut", lächelte ich, "Kann ich zu ihnen? Bitte, ich bin ein Freund der Familie."
"Das muss ich eben nachfragen gehen, Entschuldigen Sie mich kurz", erwiderte die Frau und ging in den langen, weiß gestrichenen Flur, bevor sie hinter einer Tür verschwand.
Ich hatte sie gefunden. Ich hatte die Mädchen gefunden. Am liebsten wäre mir, wenn Louis auch dabei gewesen wäre, aber er hatte mir schließlich oft genug erklärt, dass sie getrennt werden würden. Mit so etwas hatte ich also gerechnet und trotzdem tat es irgendwo weh. Es tat weh, nicht zu wissen, wo er war, ihn nicht erreichen zu können und dieses Ungewissen, ob es ihm gut ging. Ich würde gerade alles dafür geben, nur fünf Minuten mit ihm reden zu können, ihn in meinen Armen zu halten und seine weichen Lippen auf meinen spüren zu können. Shit, ich vermisste ihn so sehr.
Und augenblicklich war meine eben noch so gute Laune irgendwie ins Erdgeschoss gewandert.
"Hallo, Sir, ich bin Taylor, ich kann Sie zu den Mädchen bringen, wenn sie möchten", riss mich die Stimme einer Blondine, die mit der jungen Frau zurück kam, aus den Gedanken.
"Harry", erwiderte ich, schüttelte ihre Hand und zwang mich zu einem Lächeln.
"Wollen Sie Ihren Hund nicht lieber draußen anbinden? Er könnte..."
"Der Hund ist in Ordnung, wir haben das bereits geklärt", unterbrach die junge Frau sie und schenkte mir ein entschuldigendes Lächeln.
"Na schön", murmelte Taylor und beäugte Clifford kritisch, "Kommen Sie mit, die Kinder essen gerade in der Kantine, aber ich habe ohnehin noch ein paar Fragen an Sie."
Ich pfiff kurz durch die Zähne und Clifford, der schon halb eingeschlafen war, stand nun auf und trottete mir und Taylor brav hinterher. Wir gingen durch eine Tür im Flur und kamen, nachdem wir ein paar Treppen hoch gegangen waren an eine weitere Tür, dieses Mal allerdings aus Glas.
"Eleanor hat gesagt, sie wären ein Freund der Familie? Wie genau darf ich das verstehen? Wissen Sie, außerhalb der Besuchstage lassen wir eigentlich keine Bekannten zu den Kindern, weil diese hier ein sehr routiniertes Tagesprogramm haben, damit sie sich möglichst gut einleben können. Außerdem lassen wir auch nicht jeden zu Ihnen, vor allem nicht, wenn sie noch nicht so lange hier sind", erklärte Taylor.
"Das tut mir leid... Ich wusste nichts, dass sie... dass sie Besuchszeiten haben...", nuschelte ich ein wenig schüchtern, "Ich war mit ihrem Bruder zusammen und habe dort eine Zeit lang so gut wie gewohnt. Sie kennen ja sicherlich ihre Vorgeschichte... und ich war halt oft da und habe ihnen essen gekocht oder mit ihnen gespielt."
"Ja der Bruder...", meinte Taylor gedankenverloren, "Schreckliche Geschichte, es ist furchtbar, wenn Kindern in so jungem Alter etwas so schreckliches angetan wird..."
"Louis ist stark", erwiderte ich, weil ich nicht wusste, was ich anderes hätte sagen sollen.
"Das glaube ich Ihnen", meinte Taylor, drehte sich zu mir um und ein aufmunterndes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
"Es ist echt unmöglich, dass es diese Altersbeschränkungen gibt", zischte Taylor plötzlich aufgebracht, als sie sich wieder zum Weitergehen um wandte, "Man kann Geschwister in einer solchen Situation doch nicht trennen, das geht einfach nicht. Gerade dann brauchen sie einander, um sich mental unterstützen zu können."
"Ja bescheuert", stimmte ich zu, "Wissen Sie vielleicht, wo sie in hingebracht haben? Ich würde ihn gerne besuchen."
"Aus dem Kopf nicht, aber das ist bestimmt irgendwo im Computer eingespeichert. Eleanor hilft ihnen bestimmt, wenn Sie sie beim Rausgehen noch einmal treffen", antwortete sie.
Taylor öffnete eine Tür im Flur und wir kamen in ein Zimmer mit zwei Hochbetten, einem kleinen Schreibtisch, einem großen Kleiderschrank und ein paar Spielzeugen, die wild auf dem Fußboden verteilt waren.
"Entschuldigen Sie das Chaos", lächelte Taylor verlegen, "Darüber muss ich mit den Mädchen wirklich noch einmal reden."
"Ach ich kenne das ja", erwiderte ich.
Plötzlich kam in Clifford, der die letzten Tage beängstigend ruhig gewesen ist, Bewegung und sein Schwanz begann wild zu wedeln. Interessiert reckte er die Nase in die Luft und begann dann, an sämtlichen Gegenständen im Raum zu schnüffeln.
"Da kommt ja richtig Leben in ihrem Hund", stellte Taylor überrascht fest, "Er scheint sich an die Gerüche zu erinnern. Haben Sie ihn oft zu den Tomlinsons mitgenommen?"
"Er gehört nicht...", begann ich, stoppte aber abrupt, als sich auf einmal die Zimmertür öffnete.
"Harry!", rief Phoebe und ihre Augen leuchteten mich aufgeregt an, bevor sie auf mich zu gerannt kam und mir auf den Arm sprang.
"Hey Prinzessin", murmelte ich leise in ihre dichten Haare und drückte sie ganz fest an mich.
Als ich sie wieder auf dem Boden absetzte, lief sie direkt auf Clifford zu und der aufgeregte Hund sprang fröhlich an ihr hoch, was ihr ein niedliches Kichern entlockte.
"Kann ich auch?", fragte Daisy schüchtern und sofort hob ich sie auf meinen Arm und hauchte ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Jetzt spürte ich auch Felicites zierliche Arme, die sich um meine Hüfte schlangen und ihren Kopf, den sie in meinem Pullover vergrub. Als sich die beiden Mädchen langsam wieder von mir lösten, schenkte mir auch Lotti eine lange und liebevolle Umarmung.
"Hast du etwas von Lou gehört?", fragte sie so leise, dass ich sie beinahe nicht verstanden hätte.
Als ich den Kopf schüttelte, verstärkte sie ihre Umarmung und ich glaubte sogar, sie leise schluchzen zu hören. Sanft legte ich meine Arme um ihren Körper und streichelte vorsichtig ihren Rücken.
"Ich finde ihn, versprochen", flüsterte ich leise.
Ich war noch nie in einem Kinderheim oder ähnlichem, deshalb möchte ich an dieser Stelle kurz sagen, dass es mir leid tut, wenn Dinge vielleicht unrealistisch beschrieben werden oder ähnliches. Aber letztendlich ist es ja nur eine Fiktion und ich hoffe daher, dass das nicht allzu schlimm ist :)
993 Wörter - Ivy
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Moments - Larry Stylinson
Fanfiction"Warum nicht? Ich spüre doch, dass wir dasselbe füreinander empfinden!" "Louis, du bist noch ein Kind, ich bin viel zu alt für dich. Das würde niemals funktionieren." Harry Styles arbeitet in einem kleinen Diner. Louis, der dort jeden Tag nach der S...