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"I've invested too much time to give you up that easy" - We Belong (Pat Benatar)


"Harry! Harry! Kann ich auf deinen Rücken?", rief Phoebe und attackierte mich im selben Moment von hinten.

Lachend fing ich sie auf und passte darauf auf, dass sie nicht hinunter fiel. Felicite war derweilen damit beschäftigt, Clifford frisches Fressen in seinen Napf zu füllen und seinen Trinkbehälter aus zu waschen.

"Kann ich Salami auf mein Schulbrot, Harry?", fragte Lotti und wuselte um mich herum, während sie mit Daisy zusammen fangen spielte.

"Ich möchte Käse, Harry", grinste Phoebe auf meinem Rücken nun und lugte mir neugierig über die Schulter.

"Geht klar", lächelte ich und ging zum Kühlschrank.

Die Mädchen zur Schule zu bringen, verband ich damit, mit Clifford spazieren zu gehen und war kurz darauf mitsamt Hund wieder zurück. Ich ging ins Badezimmer und putzte mir die Zähne mit einer Zahnbürste, die ich gestern bereits original verpackt im kleinen Schrank unter dem Waschbecken gefunden hatte. Gerade als ich mir kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, spürte ich plötzlich zwei Hände, die mich zögerlich von hinten umarmten.

"Lou", lächelte ich, trocknete mir das Gesicht ab und wandte mich zu ihm um.

"Oh Gott, ich sehe ja aus, wie eine wandernde Leiche", stellte er plötzlich fest und warf einen Blick über meine Schulter in den Spiegel.

"Du hast aber schon deutlich mehr Farbe als gestern", lachte ich, "Wie fühlst du dich?"

"Besser, ich habe gar keine Schmerzen mehr", lächelte er und strahlte mich schüchtern aus seinen wunderschönen blauen Augen an.

Seine Hände waren nach meiner kleinen Drehung an ihrer Position verweilt und ruhten nun auf meinem Rücken. Er wirkte ein wenig verunsichert, fast so, als wüsste er nicht, ob er sie dort lassen sollte oder nicht.

"Das freut mich", erwiderte ich ehrlich, "Ich habe die Mädchen in die Schule gebracht und dich bei deinem Direktor krank gemeldet, ich hoffe, das war okay."

"Danke", murmelte er leise und sah unsicher auf den Fliesenboden.

"Lou, ich...", setzte ich an und hob mit meiner Hand sein Kinn ein wenig, damit er mich wieder ansah. "Es tut mir leid. Du hattest Recht, ich bin ein totaler Feigling... Aber ich habe begriffen, dass ich dich nicht einfach so aufgeben möchte. Dafür liebe ich dich viel zu sehr."

"Du... was...", hauchte Louis tonlos.

Doch ehe er etwas sagen konnte, legte ich meine Lippen sanft auf seine und küsste ihn vorsichtig. Als er erwiderte und seine Hände behutsam auf meine Brust legte, vertiefte ich den Kuss, kraulte liebevoll seinen Nacken. Meine andere Hand legte ich um seine Hüfte und zog ihn noch ein wenig näher an mich heran.

Als wir uns schließlich von einander löste, strahlten Louis' blaue Augen noch mehr als sonst, seine Wangen waren gerötet und seine Lippen leicht angeschwollen.

"Fuck!", fluchte er plötzlich leise und lehnte seinen Kopf gegen meine Brust.

"Was ist?", fragte ich verwundert.

"Jetzt habe ich dich doch bestimmt voll angesteckt", seufzte er und ich legte lachend meine Arme um seinen Oberkörper. "Das ist mir egal", flüsterte ich leise in seine dichten Haare und kraulte liebevoll seinen Rücken.

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"Ahh, Harry", stöhnte Louis laut, "Du bist viel zu schwer, du erdrückst mich."

Lachend rollte ich mich von ihm hinunter und wurde gleich darauf von ihm attackiert. Grinsend setzte er sich auf meinen Oberkörper, verschränkte unsere Finger miteinander und hielt meine Hände über meinem Kopf fest. Er beugte seinen Kopf zu mir hinunter, zog ihn jedoch, kurz bevor sich unsere Lippen berührten, wieder weg.

"Du Schlingel", schmunzelte ich, befreite meine Hände und zog ihn zu mir.

Ich spürte seine zarten, weichen Lippen, die sich perfekt zu meinen bewegten. Zaghaft biss Louis mir auf die Unterlippe und funkelte mich angriffslustig an. Dann drückte er mit seiner Zunge bestimmend dagegen und ich öffnete den Mund ein wenig. Als seine Zunge meinen Mund erkundete, fuhren meine Hände wie von alleine zu seinen Hüften und zogen ihn noch ein Stückchen näher an mich heran.

Plötzlich spürte ich, wie seine Hände selbstsicher unter mein T-Shirt glitten. Sie strichen zuerst liebevoll über meinen Bauch und nachdem er mein Shirt ein wenig hoch geschoben hatte, schließlich auch über meine Brust.

"Seit wann so selbstsicher, Mr. Tomlinson?", grinste ich zwischen zwei Küssen. Von dem schüchternen Jungen von vorhin war nämlich längst keine Spur mehr.

Lächelnd löste er sich von mir, verschränkte die Arme auf meiner Brust, bettete seinen Kopf darauf und sah mich nachdenklich an. Verträumt zwirbelte er eine meiner Haarsträhnen um seinen Finger und fixiere mich mit seinen so faszinierenden blauen Augen.

"Ich möchte es nur so lange genießen, wie es da ist", seufzte er schließlich.

Verwundert runzelte ich die Stirn. "Wie meinst du das?"

"Harry", lächelte er gequält, "Dass du auf mich stehst wusste ich eigentlich schon immer, das war ja kaum zu übersehen. Nur weil du das jetzt gesagt hast, ändert es nichts an unserem Alter. Du hast gesagt, wir sind zu verschieden, würden uns in völlig verschiedenen Welten befinden. Daran hat sich nichts geändert."

"Lass es uns versuchen", flüsterte ich leise, "Vielleicht funktioniert es."

"Ich habe viel darüber nachgedacht, was du gesagt hast. Was ist, wenn du ein Jobangebot kriegst? Du wirst ja wahrscheinlich irgendwann aus dem Diner weg wollen. Und dann? Dann bist du vielleicht in einer anderen Stadt und ich... ich bin dann immer noch hier. Du wirst mir das Herz brechen, Harry."

"Ich..."

"Nein, sag nichts", unterbrach Louis mich sofort, "Sag jetzt nicht, dass du das nicht tun wirst. Verspreche nichts, was du vielleicht nicht halten kannst. Bitte."

"Ich liebe dich", brachte ich meinen Satz zu Ende und spürte, wie eine einzelne Träne über mein Gesicht lief und auf das Bettlaken tropfte.

"Aber du hast Recht, Lou", seufzte ich dann.

"Ich kann dir nicht versprechen, dass das mit uns funktioniert, aber ich verspreche dir, dass ich alles dafür tun werde, dass es funktioniert. Ich möchte neben dir einschlafen, neben dir aufwachen, mit dir lachen, wenn du glücklich bist und dich trösten, wenn du traurig bist... bitte gib mir eine Chance. Gib uns eine Chance."

Als Antwort legte Louis seine Lippen liebevoll auf meine. "Das hast du schön gesagt, Harry."


Bei mir war gerade einfach ein richtig heftiges Gewitter O.o

1010 Wörter - Ivy

Moments - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt