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"We'll be alright" - Fine Line (Harry Styles)


Ich gähnte verschlafen, als es am nächsten Morgen leise an der Tür klopfte. Kurz darauf kam Louis mit verstrubbelten Haaren, einer gemütlichen Jogginghose und einem meiner Pullover, die er einmal von mir geklaut hatte ins Zimmer.

"Hey Lou", lächelte ich müde, als er zu mir unter die Bettdecke schlüpfte und von hinten seine Arme um meinen Oberkörper schlang.

"Hab ich dich geweckt?", fragte er schuldbewusst und küsste liebevoll meine nackte Schulter.

"Du hast geklopft", grinste ich, drehte mich zu ihm um und verwuschelte seine Haare noch ein wenig mehr als er ein dümmliches "ohh" von sich gab.

"Was machst du hier?", fragte ich dann, "Wenn dein Vater dich hier sieht schmeißt der mich doch raus. Ich sollte nicht ohne Grund im Gästezimmer schlafen."

"Warum bist du überhaupt geblieben?", stellte Louis als Gegenfrage, "Du hättest auch einfach nach Hause fahren können."

"Ich hatte Angst um dich", gab ich zu, woraufhin Louis mir als Antwort einen lieblichen Kuss auf die Lippen hauchte und ich kurz das Gesicht verzog. "Oh tut mir leid", murmelte er schuldbewusst. Tut es sehr weh?"

"Es geht"

"Das wollte er nicht, wirklich Harry", verteidigte Louis seinen Vater, "Er hat nur manchmal diese Ausraster aber eigentlich ist er ein herzensguter Mensch. Sei ihm bitte nicht böse."

"Mhm", brummte ich nur.

"Gib ihm wenigstens eine Chance", flehte Louis und ich gab mich seufzend geschlagen.

"Danke", lächelte er und gab mir einen kleinen Kuss, dieses Mal auf die Wange. "Komm, zieh dir etwas an, es gibt gleich Frühstück."

Als er von mir wegrobbte, sich aufsetzte und gerade aufstehen wollte, umarmte ich ihn von hinten und zog ihn zurück aufs Bett. Wie ein Koala klammerte ich mich an ihm fest und vergrub meinen Kopf in seinen Haaren.

"Bleib noch zwei Minuten", nuschelte ich und schloss, noch immer ein wenig müde, die Augen.

"Manchmal habe ich echt das Gefühl, ich bin der Ältere von uns beiden", lachte Louis leise, "Aber ich muss jetzt wirklich gehen, Clifford muss vor dem Frühstück noch raus."

Ein wenig Gequengel meinerseits und Überredungskünste von Louis später stand ich schließlich frisch geduscht im Gästezimmer und zog mir saubere Sachen, die ich in meiner kleinen Reisetasche dabei hatte, an, während er schon mit Clifford draußen gewesen war und Frühstück gemacht hatte.

"Guten Morgen", sagte ich gut gelaunt, als ich ins Wohnzimmer kam und Louis, sein Dad, Felicite und Daisy bereits am Tisch saßen. Phoebe lief derweilen, dicht gefolgt von Lotti, quiekend durch das Zimmer. Als sie mich sah, stoppte sie abrupt, lief auf mich zu und sprang mir in die Arme.

"Harry", rief sich fröhlich und ich fing sie lachend auf, "Du siehst aus, wie ein Pirat mit Augenklappe."

"Ach tu ich das?", schmunzelte ich belustigt und setzte sie auf dem Boden ab. "Und weißt du auch was Piraten mit kleinen frechen Mädchen machen?", fragte ich dann, hielt sie fest und kitzelte sie liebevoll durch. Phoebe quiekte immer wieder auf und versuchte verzweifelt, sich zu befreien.

"Ahhh, Piratenübergriff!", schrie Lotti plötzlich hinter mir und sprang mir auf den Rücken.

"Oh nein, sie sind in der Überzahl", grinste ich, ließ Phoebe los und kniete mich mit erhobenen Händen auf den Fußboden, "Ich ergebe mich."

"Ihr spinnt doch", hörte ich nun Louis' Stimme vom Tisch und streckte ihm noch einmal extra kindisch die Zunge raus. Als ich zu Troy sah, merkte ich, dass sogar er ein kleines Lächeln auf den Lippen hatte.

"Na kommt", meinte ich dann zu den Mädchen und setzte mich zusammen mit ihnen an den Tisch.

Als Troy mir den Korb mit den Aufbackbrötchen reichte, hielt er mit seiner Hand kurz mein Handgelenk fest und betrachtete abschätzend meine bunt lackierten Nägel. "Gott, du bist ja noch schwuler, als ich gedacht habe."

"Erstens hat das eine nichts mit dem anderen zu tun", knurrte ich genervt, "Und zweitens ja das bin ich vermutlich, haben Sie irgendein Problem damit?"

"Tut mir leid, ich... ich schätzte ich muss mich erst einmal daran gewöhnen", meinte Troy entschuldigend, "Und sag doch bitte du." Er schenkte mir ein unsicheres Lächeln, was ich zögernd erwiderte.

Plötzlich spürte ich Louis' Hand, die liebevoll unter dem Tisch über meinen Oberschenkel strich und als ich zu ihm sah, lächelte er mich dankbar an.


705 Wörter - Ivy


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