"No there's nothing you can do about it" - World Gone Mad (Bastille)
"Nein. Nein!", schrie ich verzweifelt und sank auf den kalten Fliesenboden zusammen, als ich spürte, wie meine Beine unter mir nachgaben.
Stumme Tränen der Verzweiflung liefen über mein Gesicht und wenn ich das Gefühl, das mich gerade durchfuhr beschreiben hätte sollen, hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass es sich so anfühlte, als würde einem brutal das Herz raus gerissen. Von einem Moment auf den anderen. Warum? Gestern war alles so perfekt gewesen.
"Warum?", stieß ich meinen Gedanken laut aus, "Er hält es da keine zwei Wochen aus... getrennt von seiner Familie... das ist das, was er immer verhindern wollte..."
Ich spürte, wie Liam ermutigend eine Hand auf meine Schulter legte. "Er schafft das Harry, er ist viel stärker, als du denkst."
"Was ist mit Troy? Wo ist sein Dad?", fragte ich tonlos und schlug mir die Hände vor das Gesicht, als ich spürte, wie immer mehr Tränen meine Wange herunter liefen.
"Shh Harry", flüsterte Liam leise und legte seine Arme behutsam um meinen zitternden Körper.
"Ich weiß nicht wirklich, was passiert ist, Lou hat mir nie viel über seine Familie erzählt, aber ich habe die Beamten vorhin ein wenig belauscht... Sie haben seinen Dad ins Gefängnis gebracht... weil... weil er... Sie haben gesagt, er hätte ihn vergewaltigt. Stimmt das Harry? Hat Lou mit dir darüber gesprochen? Weißt du, was passiert ist?"
"Nein!", rief ich sofort, "Das hätte er nicht getan. Das hätte er nie getan, er liebt Lou. Er hat ihn manchmal geschlagen, aber ich glaube nur, weil er psychisch nicht ganz stabil ist... Er würde ihn niemals vergewaltigen."
"Bist du dir da sicher Harry?", fragte Liam unsicher.
"Nein", gab ich schließlich zu, "Ich kenne ihn kaum... aber ich denke, Lou hätte es mir gesagt, außerdem kann ich mir das nicht vorstellen. Troy ist... in Ordnung."
"Was ist... was ist, wenn ich ihn nie wieder sehe...", dachte ich dann laut und spürte, wie ich wieder zu zittern begann. So durfte es nicht enden.
"Nein", sagte Liam bestimmend, "Wir finden ihn, das verspreche ich dir."
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Schweren Herzens schloss ich die Haustür mit dem Schlüssel, den Louis mir mit den Worten "Wenn ich mal nicht da bin" gegeben hatte und lächelte dabei unter Tränen. Er hatte immer gewusst, dass das eines Tages passieren würde, er hatte mich nur nie beunruhigen wollen.
Als ich eintrat, war alles so still und ungewohnt ruhig, dass ich am liebsten sofort wieder umgekehrt wäre. Was wollte ich hier eigentlich? Vermutlich Bestätigung, Bestätigung, dass sie wirklich weg waren... alle fünf.
Gedankenverloren ging ich die Treppe hoch und betrat Louis' Zimmer. Ohne wirklich darüber nachzudenken, warum ich es tat, öffnete ich seinen Kleiderschrank. Bis auf ein paar Sachen, war er komplett leer. Ein einzelnes T-Shirt lag in einem der Regale und als ich genauer hinsah, sah ich, dass ein kleiner Zettel darauf lag.
Do you remember our first kiss? I could never forget.
Als ich es heraus nahm und auseinander faltete, sah ich, dass es meins war. Das T-Shirt, das ich Louis gegeben hatte, als er bei mir geschlafen hatte. Da war ihm alles zu viel gewesen, das ganze Drama mit seinem Vater. War es vielleicht gut, dass er jetzt in einem Heim war? Dort müsste er nicht mehr die ganzen Hausarbeiten erledigen und sich um seine Schwestern kümmern. Der ganze Stress wäre dort weg, vielleicht könnte er endlich einmal durchatmen und sich um sich kümmern. Ohne andauernd in Angst vor seinem Vater leben zu müssen. Würde es ihm dort gut gehen? Besser als hier?
Ein kleines Schmunzeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich realisierte, dass er bestimmt vier meiner Hoodies, darunter auch mein Lieblingshoodie, mitgenommen hatte. Seufzend zog ich mir meinen Pullover aus und streifte mir stattdessen das T-Shirt über. Es roch noch nach ihm. Erneut spürte ich, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Ich sollte aufhören, so viel zu weinen.
Ein leises Wimmern riss mich aus meinen Gedanken und erschrocken zuckte ich zusammen. Außer mir war doch niemand hier oder? Mit klopfenden Herzen griff ich nach einem Besen, den ich neben dem Schrank fand und ging damit bewaffnet zu der riesigen Holztruhe, die neben Louis' Bett an der Wand stand. Ich hatte mich schon immer gefragt, was darin war.
Zögerlich öffnete ich den Deckel und schreckte zusammen, als ich Clifford sah, der auf ein paar Decken, die in der Kiste verteilt worden waren, saß und herzzerreißend jaulte.
"Hey, Großer, alles ist gut", sagte ich leise und hob ihn aus der Kiste. Ich kniete mich auf den Boden und kraulte liebevoll sein weiches Fell, woraufhin er sich hinlegte und müde den Kopf auf meinen Beinen ablegte.
An seinem Halsband sah ich einen weiteren Zettel, der mit Tesafilm befestigt worden war.
Ich weiß, dass ich ihn nicht hätte einsperren dürfen, aber ich wusste, dass du ihn da raus holst. Pass auf ihn auf, bitte Harry. Er ist alles, was ich von ihr noch habe.
Von ihr... wer war sie? Neugierig stand ich auf und lugte erneut in die Truhe. Auf dem Boden, halb verdeckt von einer alten Decke, sah ich etwas silbriges glitzern. Interessiert griff ich danach und erkannte ein altes Tagebuch mit silbernem Umschlag.
Ich setzte mich, zusammen mit Clifford, der mir nicht von der Seite wich, auf Louis' Bett und blätterte die erste Seite auf. Das Datum verriet mir, dass es ungefähr eineinhalb Jahre her sein musste. Durfte ich das lesen? Irgendwie fühlte ich mich schlecht bei dem Gedanken in Louis Privatleben einzudringen. Das hier ging eigentlich niemanden etwas an. Doch als ich es gerade zuklappen wollte, las ich eine kleine Notiz links unten in der Ecke.
Damit du dich nicht so alleine fühlst, wenn ich weg bin... Ich liebe dich, Hazza <3
933 Wörter - Ivy
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Moments - Larry Stylinson
Fanfiction"Warum nicht? Ich spüre doch, dass wir dasselbe füreinander empfinden!" "Louis, du bist noch ein Kind, ich bin viel zu alt für dich. Das würde niemals funktionieren." Harry Styles arbeitet in einem kleinen Diner. Louis, der dort jeden Tag nach der S...