Secrets of the Force - Tano Chronicles Part 1

Kapitel 1 - Herausforderungen

Auf dem Vorsprung hielten alle die Luft an, als Kyra sich vom Boden abdrückte und auf den Akul sprang.
Doch wie ihre Mutter es ihr beigebracht hatte, so setzte das junge Mädchen die Anweisungen perfekt um.
Es landete auf dem Rücken des Tieres, ließ sich von dort aus zum Hals herabgleiten und stach den Dolch zielgenau in das Herz des Jägers.

Mit einem letzten Sprung brachte Kyra sich in Sicherheit und sah dabei zu, wie das Tier nach einem nur kurzen und hoffnungslosen Überlebenskampf zu Boden warf.
Außenstehende konnten diese Tradition kaum verstehen, immerhin traf es hier ein möglicherweise unschuldiges Tier.
Diesen Akuls jedoch konnte man nicht vertrauen, und die Togruta, welche hier lebten, hatten schon genug ihrer Leute an diese Jäger verloren.

Als Kyra sich unversehrt aufrichtete, stieß sogar die Frau leise Luft aus.
"Siehst du, Anakin, ich habe es dir ja gesagt, dass unsere Tochter bereit dafür ist."
Dieser näherte sich, und für einen kurzen Moment musste sie ein Lachen unterdrücken.
Anakin Tano, der letzte Skywalker - furchtlos, talentiert und der ehemals beste Jedi der Galaxis. Und hier hatte er Angst wie noch nie.
Aber er war ihr Mann, und genau das machte ihn für Ahsoka so liebenswert. Sie betrachtete sein Gesicht, während dieser Kyra dabei beobachtete, wie sie langsam näherkam.

Um all dies zu erreichen, mussten sie einiges durchmachen.
Zu viele Opfer waren nötig, um zu diesem Punkt zu gelangen. Dennoch: Es war richtig.
Nun waren sie beide die Anführer des neuen Ordens der Jedi. Als 'Machthüter', so nannten sie sich, hatten sie es sich zur Aufgabe gemacht, den Frieden zu bewahren. Eine Aufgabe, an welcher die Jedi einst scheiterten.
Mehrmals hatten Anakin und Ahsoka sich gegenseitig gerettet, und es war für alle nur eine Frage der Zeit, bis sie sich zusammentaten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
Dieses Ziel kam ihnen gerade in Form von Kyra näher, freudestrahlend, so wie ihre Eltern.

Mittlerweile hatten sich einige Leute den Machthütern angeschlossen, darunter auch Wesen, welche keinen Zugang zur Macht hatten. Das war Ahsokas einzige Voraussetzung, als sie den Auftrag von Meister Yoda erhalten hatte.
Sie bildeten zwar die machtsensitiven Mitglieder aus, aber sie versperrten nicht ihre Türen für andere, 'normale' Lebewesen.
Ahsoka nahm jeden auf, der ein reines Herz hatte und seine Kräfte verstehen wollte.
Und bisher hatte ihr Bauchgefühl sie nicht verlassen.

Sogar Jedi, welche die Order 66 einst überlebt hatten und seitdem im Exil lebten, kamen zu den Machthütern.
Nur wenige wandten sich danach wieder von dem Weg ab, die meisten blieben.
Und so entstand über die Jahre ein Orden aus Machtnutzern und jenen, die durch andere Talente ihren Platz verdienten.
Darüber hinaus durften auch die Eltern der Kinder anwesend sein.
Es bestand die Gefahr von Abhängigkeiten, das war Ahsoka mit Blick auf Anakin bewusst.

Doch durch ihre eigene Erfahrung und auch durch Kyra merkte sie, dass es gut war, nicht nur fremde Gesichter um sich zu haben.
Besonders bei Rückschlägen im Unterricht waren es meist die Eltern, welche den Kindern neue Motivation gaben.

"Ich hab sie!", rief Kyra freudig. Ihr ganzes Gesicht strahlte, während sie mehrere Zähne des erlegten Akuls in ihren Händen hielt.
Erleichtert legte Ahsoka ihr eine Hand auf die Schulter.
"Das hast du gut gemacht", meinte die Togruta. "Ein Akul ist ein gefährliches Wesen, aber du hast dich der Furcht gestellt."

Hinter Ahsoka und Anakin kamen mehrere Gestalten näher.
"Was hatte ich gesagt, Pinball?"
Pinball seufzte laut auf und gab seinem Wettgegner die abgemachten Credits. "Ja, Rex, du hast ja recht."
Der Pau'aner hockte sich herunter zu Kyra. Er war etwas über zwei Meter groß, Kyra reichte ihm gerade einmal bis zum Bauch.

"Was war da denn los, Sa'ul?", fragte Kyra neugierig.
Sa'ul lächelte spöttisch.
"Pinball hatte es tatsächlich gewagt, mit Rex zu wetten. Er meinte, du schaffst es nicht."
Eingeschnappt sah Kyra vorbei am Pau'aner und direkt zum Klon.
"Du hast was?"
Ahsoka beobachtete das Schauspiel von der Seite.