Secrets of the Force - Tano Chronicles Part 1

Kapitel 25 - Annäherung

Langsam näherte Ahsoka sich ihrer Tochter.
Diese war gerade dabei, nach Hause zu gehen, als sie von Katooni entlassen wurde.
Die Tholotianerin sah Ahsoka schon von weitem, daher war ihre Aufgabe als Aufpasserin beendet. Und darüber hinaus wollte sie den beiden nicht im Wege stehen.
Mit einem Kloß im Hals tippte Ahsoka ihrer Tochter leicht auf den Rücken.

Diese drehte sich sofort schreckhaft um und sah mit entgeisterten Augen in Ahsokas Gesicht.
Die eine Hand an ihrem Lichtschwert, die andere schützend von sich gestreckt, schubste sie beinahe ihre eigene Mutter von sich.
“D-du bist es”, keuchte sie kurz darauf, als sie realisierte, dass sie sicher war.
Ahsoka sah den Schock in ihrer Tochter.
Sie sollte zwar eine Hüterin werden, aber wie erklärte man einem Kind, welches noch nicht einmal alt genug war, um ein Padawan zu werden, was zuvor passiert war?

Es war ihre erste Auseinandersetzung, welche sie miterleben musste. Zudem wurde sie darüber hinaus auch noch bedroht.
Ahsoka wunderte sich nicht, in welchem Zustand ihre Tochter war.
Ohne ihr eine völlig überflüssige Frage zu stellen, zog sie ihre Tochter zu sich und umarmte sie fest.
Nach einer kurzen Weile tat es Kyra ihr gleich, und so verbanden sie sich zu einem dichten Knäuel, welches niemand in der nahenden Dunkelheit der Nacht und dem schummrigen Licht der Laternen auseinanderhalten konnte.
Wenn Ahsoka aufsah, meinte sie des Öfteren, Anakin zu sehen, wie er um die Häuser zog, stets darauf achtend, ihr nicht unter die Augen zu treten und so viel Abstand wie möglich zu halten.

“D-danke”, murmelte Kyra in Ahsokas Brust, woraufhin diese sich wieder ihrer Tochter widmete.
Ahsoka nahm sie und brachte sie in ihr Haus.
Während sie gingen, achtete Ahsoka immer darauf, ihre Tochter so nah wie möglich bei sich zu haben.
Zu sehr hatte der Tag auch sie traumatisiert.
In ihrer Unterkunft angekommen, setzte sie Kyra auf ihr eigenes Bett.

Kyra sollte heute nicht alleine bleiben, und im Geheimen wollte Ahsoka selber auch nicht einsam in ihrem großen Bett liegen.
Eine seltsame Ruhe überkam beide, als sie sich nebeneinander auf die weiche Decke niederließen.
Ahsoka griff in die Kiste neben ihrem Schlafplatz und zog einen Energieriegel heraus. Ein Laster, welches sie seit den Klonkriegen mit sich herumtrug und nie ablegen konnte.
Durch ihre Athletik fiel es der Macht sei gedankt aber nie auf, wenn sie eine ihrer Heißhungerattacken hatte.
Schwach lächelnd griff Kyra nach dem Riegel und so teilten sie sich diesen.

“Also”, sagte Ahsoka beinahe flüsternd. “Wir haben alle Zeit der Welt. Und ich möchte, dass du mir jede Frage stellen kannst, welche dir in den Sinn kommt.”
Sie strich sanft über das Haar ihrer Tochter. Es wurde Zeit, dass sie ihr nun voll vertraute.
“Ich glaube, wir sind an dem Punkt angekommen, wo ich dich nicht mehr behüten kann”, fuhr sie fort und sah die stetig steigende Verwunderung in Kyras Augen.
“Du wirst eines Tages selber auf dich aufpassen müssen. Und bis dahin werde ich dir alles beibringen, was ich weiß, damit du dann darüber hinauswachsen kannst.”

“O-okay …”, stammelte Kyra, und Ahsoka spürte, wie sie allmählich aufhörte zu zittern.
Sie versuchte, ihrer Tochter sämtliche Wärme über ihr familiäres Band zu geben, was ihr scheinbar auch gelang.
“Zu allererst: Wer ist diese Ventress-Furie?”
Ahsoka lachte herzhaft, zum ersten Mal seit langem.
Kyra stimmte in das Gelächter ein, weswegen sie sich so sehr hochschaukelten, bis sie beide sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischen mussten.
Sie vergaß die Probleme mit Anakin in diesem Moment vollkommen.

“Sie ist eine ehemalige Gegenspielerin. Sie war eine Attentäterin und Schülerin von dem Sith-Lord Count Dooku. Du hast in den Archiven bestimmt schon von ihm gelesen?”
Kyra nickte und legte ihren Kopf in den Schoß ihrer Mutter, nachdem sie ihren Teil des Riegels in Rekordzeit verputzt hatte.
Ganz eine junge Tano eben.
“Sie hatte mir jedoch damals geholfen, als ich angeklagt und verdächtigt wurde.”
Ahsoka nahm sich die Zeit und erzählte ihrer Tochter die Geschichte ihres mittlerweile vorerst letzten Zusammentreffens.
Auch über ihre erste Konfrontation wollte sie sprechen.