Shadow hatte Shili nach einigen Stunden im Hyperraum erreicht.
Sobald er dort ankam, brauchte er keine Karte mehr. Die Macht führte ihn.
Er spürte die ungeheure Konzentration in dieser Kraft, welche ihn ohne zu fragen zu den richtigen Orten schickte.
Schon weit vor dem System merkte Shadow die Wärme, das Gefühl der Heimat in sich wachsen.Er wollte lernen, von und unter seinesgleichen.
Und er schreckte auch nicht davor zurück, alles in seiner Macht stehende zu tun, um seine Fähigkeiten angemessen gewürdigt zu wissen.
Fast schon manisch verfolgte er dieses Ziel.
Er aß nicht mehr, er trank nicht mehr, er schlief nicht mehr … bis zu dem Punkt, wo er endlich auf die Machthüter traf.
Sein Schiff stellte er etwas außerhalb von einer Siedlung ab, in welcher er die Macht besonders stark spürte.Finden konnte er aber keinen von ihnen. Die Wege waren wie leer gefegt und er kämpfte gegen die Enttäuschung an, dass diese alles umfassende Macht ihn anscheinend auf den falschen Weg geleitet hatte.
Es schien, als musste er noch mehr über diese Symbiose lernen.
Gefrustet stapfte er zurück zu seinem Schiff, als ein kleines Band der Macht ihn erreichte.
Es war wie ein Geruch, der ihm in der Nase lag.
Also drehte er wieder um und folgte diesem Band.Es wurde stärker und stärker, je weiter er die Siedlung hinter sich ließ.
Das Turu-Gras strich ihm um die Beine. Es war warm, ein milder Sommertag, der sich auf diesem Planeten wie ein Geschenk anfühlte, wenn man es mit dem Dauerregen auf Kamino verglich.
Shadow sah sich begeistert um. Wie konnte er überhaupt glauben, dass das künstliche bunte Licht in den Gängen des Wasserplaneten das Schönste in der Galaxis war?
Hier war alles um ein Vielfaches besser: Die Flüsse hatten klares Wasser, das Plätschern beruhigte und die Fische schwammen friedlich den Strom entlang.
Die Bäume bewegten sich im Wind und leuchteten in allen Farben von einem satten Dunkelgrün bis zu hellem Gelb.
Der Boden war angenehm warm, der Wind kühlte sein Gesicht und die von Wäldern umzäunten Wiesen erstreckten sich bis an den Horizont.Wenige Minuten später erspähte Shadow einen Gebäudekomplex.
Je näher er diesem kam, desto mehr verstärkte sich das Gefühl, welches er durch die Macht hatte.
Dort war es, da musste er hin.
Seine Schritte wurden größer und er wurde schneller.
Das Herz schlug ihm vor Aufregung und Vorfreude immer pochender in der Brust.Dann erreichte er den Eingang und betrat die Ebenen der Machthüter.
Kurz sah er sich um.
Kleine selbstgebaute Häuser ohne pompöse Technologie, viel Grün und in der Mitte ein größeres Hauptgebäude.
Alles wirkte so friedlich.
Dann erspähte er eine Tholotianerin, welche gerade eine kleine Gruppe von Kindern unterwies.-
“Wir haben etwas gefunden!”, rief Tech, als sie nach einer Stunde wieder das Schiff betraten.
Er hielt dabei ein Teil in die Luft, was verkohlt und völlig demoliert aussah. Zumindest für jeden außer Tech, der selbst in diesem Moment der Freude nur leicht lächelte.
“Das Ding?”, fragte Rex erstaunt und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Das sieht doch eher wie ein Haufen Müll aus.”
Sichtlich bestürzt ging Tech zu dem großen Tisch am Rande des Frachtraumes und legte das Teil vorsichtig ab.
“Tze … Müll”, flüsterte er gekränkt.Alle folgten ihm und versammelten sich um den Tisch.
“Das hier ist die Festplatte eines Überwachungsholos. Sie war es zumindest, präzise gesagt.”
Tech schob sich seine Brille höher und beugte sich über das Teil.
Er holte sein Werkzeug aus der Tasche und befreite das Bauteil von dem Metallgestell, welches es schützte.
Zum Vorschein kam ein nicht minder beschädigtes Innenleben einer Festplatte.“Sieht immer noch aus wie Müll”, grummelte Wrecker.
“Warte es doch einfach ab”, ermahnte ihn Tech.
Er verband beide Enden der Festplatte mit einem Gerät, welches er ebenfalls aus seiner Tasche hervorgeholt hatte.
“Das ist ein Rotationsregulator”, erklärte er. “Die Geschwindigkeit des Datenspeichers ist penibel genau kalkuliert worden und durch die Schäden beeinträchtigt.
Sollten wir es nicht schaffen, die Lesefunktion anzupassen, können wir keinen Zugriff auf die Datenbanken bekommen.
Denn dann kann der optische Sensor nicht schnell genug die Daten verwerten.”Jeder im Raum starrte den Klon gerade an, so als ob er kein Basic sprach, sondern etwas völlig Unverständliches.
Nur Anakin hätte vermutlich seinen Spaß gehabt.
Verwirrt sah Tech in die Gesichter der anderen. Dann seufzte er laut aus.
“Dieses Gerät ist dazu da, um die Rotationsgeschwindigkeit des Lasers so anzupassen, dass die Daten wieder lesbar sind.”
Wrecker boxte ihm auf die Schulter, weswegen sich Tech den Arm reiben musste. “Na siehst du, das ist etwas, was ich verstehe.”Tech schaltete sein Gerät ein und mit einem Rattern begann auch das einst zerstörte Speichermodul wieder zu leben.
“Nun brauche ich nur noch einen Datenstick …”, fuhr Tech fort und zog zugleich einen Stick aus seinen Multifunktionstaschen. “Und fertig.”
Kurz darauf hielt er den Speicherstick in seiner Hand.
“Jetzt können wir, oder besser gesagt Echo, den Stick über ein Terminal auslesen.”Wenig später durchsuchte Echo bereits alle Aufnahmen. Schnell fand er die letzte Aufnahme, welche er über den Holoprojektor sofort abspielen ließ.
Sie sahen eine Person, offenbar menschlich.
“Das ist die Trainingsarena”, sagte Echo, als er den Raum erkannte. Die Mitglieder des Bad Batches nickten zustimmend.
“Wenn ihr euch da sicher seid … aber was kann da passiert sein?”, fragte Ahsoka sich.Der Mensch sah etwas außerhalb des Bildes an, was erhöht stehen oder liegen musste.
“Dem Winkel nach zu urteilen schaut er in die Überwachungszentrale der Arena”, berichtete Tech.
Sie erkannten auch, dass der Gesichtsausdruck des Mannes immer finsterer wurde.
Plötzlich sprang dieser hoch und kurz darauf überzog ein Teppich aus Elektrizität den Boden.
Bevor der Mann jedoch wieder landete, aktivierte sich ein Kraftfeld um diesen. Gleichzeitig fuhren Turbolaser aus dem Boden.Obwohl es eine Aufzeichnung war, konnte Ahsoka die Wut und den Schock des Mannes so stark fühlen, als wäre es ihre eigenen Emotionen.
Er war umzingelt, geschlagen von den Wesen, welche ihn produziert hatten.
Sie beobachteten das Schauspiel noch weiter, bis die Laser das Feuer eröffneten.
Das konnte niemand überleben. Bis sie den Mann unversehrt aus der Rauchwolke heraustreten sahen.
Wenig später begann das Beben.Und nur ein paar Sekunden darauf brach alles in sich zusammen, ausgehend von dem Mann.
Die Übertragung stoppte ruckartig. Es war ruhig in dem Schiff, und keiner hatte gerade die Kraft, etwas zu sagen.
Bis Ahsoka zu Ventress sah.
“Die Macht”, sagte Ahsoka nur, woraufhin die Dathomirianerin nickte.
“Ich weiß nicht, was Kamino da produziert hat, aber sie haben scheinbar einen Weg gefunden, einen Klon mit Zugang zur Macht zu entwickeln”, antwortete Ventress.“Das würde erklären, was in den letzten Wochen auf einigen Planeten vorgefallen ist”, warf Padmé überlegend dazwischen.
“Wir bekamen Berichte, dass Aufstände, Besetzungen und ähnliches ganz ohne Waffengewalt aufgelöst wurden.”
Ahsoka sah der Kanzlerin fragend in ihr Gesicht.
“Unsere Untersuchungen ergaben, dass es nur Einschusslöcher und Spuren von den Besetzern gab, nicht jedoch von ihren Gegnern. Und so langsam vermute ich, dass dieser Klon etwas damit zu tun haben könnte”, erzählte Padmé weiter.
“Das würde bei dem, was wir gerade gesehen haben, Sinn ergeben”, fügte Rex nachdenklich hinzu. “Kamino testet gerne, und solche Einsätze wären zwar neu, aber nicht ungewöhnlich bei dieser Sache.”Ahsoka stützte sich auf den Tisch auf.
“Nur wo ist er jetzt? Hier haben wir ihn nicht gefunden.”
“Sicher ist, dass wir höchste Vorsicht walten lassen sollten”, meinte Sa’ul. “Wer weiß, in welchem Zustand der Klon ist. Wer sagt uns, dass er nicht noch in einer Vorstufe seiner mentalen Evolution ist.”
“Das ist wahr”, gab Ahsoka zu, ehe sie sich an alle Beteiligten wandte. “Ich schlage vor, dass Hunter und seine Männer sich die Orte ansehen, wo der Klon gewesen sein könnte.”
Sie sah zu Hunter, welcher sofort nickte. “Padmé soll euch die Daten geben.”
Dann drehte sie sich zu Rex und Sa’ul. “Und wir fliegen sofort zurück nach Shili. Ich glaube zwar nicht, dass er uns sucht, aber wir sollten vorbereitet sein.”“Und was ist mit mir geplant?”, warf Ventress belustigt dazwischen.
“Du bist herzlich eingeladen, uns zu begleiten”, gab Ahsoka schnippisch zurück.
Sofort verließ das Bad Batch das Schiff und bestieg dessen eigenen Transporter.
Ahsoka, Sa’ul, Rex, Kyra und Ventress hingegen machten sich zusammen mit Padmé und Bail auf den Weg nach Shili.
Wer konnte wissen, wohin es den Klon als nächstes trieb.
Und Ahsoka wollte nicht tatenlos dabei zusehen, wie ein instabiler Klon ihre Heimat bedrohte.
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Secrets of the Force - Tano Chronicles Part 1
Fanfiction- Alternative Universe - spielt nach der "Skywalker Academy" - Ahsoka Tano - Padawan, Ausgestoßene, Rebellin, Anführerin. Ihr Weg führte sie durch einige Täler und über hohe Berge bis zu dem Punkt, an welchem sie nun war. Über ein Jahrzehnt lang gab...