“Also”, setzte sich Ahsoka vor die ehemalige Sith-Schülerin Dookus, also sie am Schiff der Kanzlerin ankamen. Sie ließ die Dathomirianerin nicht aus den Augen.
“Was genau weißt du über das Relikt? Und warum bist du überhaupt hier?”
Ventress lehnte sich zurück und ließ das mittlerweile gewachsene Haar nach hinten fallen.
“Wie schon gesagt, eine Erschütterung der Macht hat mich hierher geführt. Was passiert ist, kann ich nicht beantworten.”
Sie sah dabei Padmé an, welche dem Blick natürlich standhalten konnte.“Daher würde ich gerne erfahren, ob die wundervolle Neue Republik insgeheim doch noch mit den Klonern zusammenarbeitet”, erwähnte Ventress süffisant.
Kaum hatte diese ausgesprochen, was sie dachte, sprach Padmé vehement. “Nein! Unser Klonprogramm wurde direkt nach dem ersten Sturz des Imperators beendet."
Eine ungemütliche Stille breitete sich danach aus, ehe die Naboo noch einmal ihre Meinung kundtat. “Und dabei bleibt es auch.”
“Ihr sprecht die Wahrheit, das reicht mir”, sagte Ventress. Als versierte Machtnutzerin wusste sie einzuschätzen, ob jemand log oder nicht.
In diesem Fall spürte sie nur die Wahrheit.“Das erklärt aber immer noch nicht, warum du etwas über die Relikte weißt”, lenkte Ahsoka das Gespräch wieder auf den Weg, welcher sie gerade interessierte.
“Sagen wir es so”, antwortete Ventress. Für einen kurzen Moment sahen ihre Augen ausweichend zur Seite, was Ahsoka auffiel.
“Die letzten Jahre seit den Klonkriegen waren durchaus turbulent.”
Danach verstummte sie und schien in Erinnerungen zu schwelgen, ehe sie wieder Ahsoka in die Augen schaute.
“Was hier passiert ist, ist nicht normal.”
“Was genau meinst du?” Ahsoka hatte ein ungutes Magengefühl, als sie nachfragte.
“Keine Rückstände, keine für uns verwertbaren Daten. Eine gesamte Stadt in Schutt und Asche. Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass das Sprengstoff war?”Ahsoka seufzte laut auf. Nicht nur sie hatte also das Gefühl und diese Vermutung.
Diesem Ort ist etwas widerfahren, was nicht natürlich war. Sie wollte diesen Fakt nicht sehen und wusste dennoch, dass es so war.
“Die Macht …”
Ventress nickte zustimmend. “Die Macht. Hier ist etwas passiert, was wir uns nicht erklären können. Nicht, solange wir die Macht nicht mit einbeziehen.”
Alle sogen die Luft ein. Wie konnte das möglich sein?“Aber Kamino produziert nur Klone”, warf Padme ein. “Wir hatten schon seit dem Ende des Krieges nicht mehr von ihnen …”
Bei dem Gedankengang, welcher ihr gerade durch den Kopf ging, wurde sie sofort ruhig.
Ein Stein nach dem anderen fiel und bildete so ein großes Bild.
Darum war es lange Zeit so still zwischen den Kaminoanern und der Neuen Republik.
Sie waren nicht einfach nur beschäftigt mit irgendeinem Projekt, sondern mit dem Projekt aller Projekte.
“Das ist nicht möglich”, flüsterte sie und sah Ahsoka, Ventress und Sa’ul nacheinander an. “Das ist nicht möglich, oder?”
Sie hoffte darauf, dass irgendeiner von ihnen ihr zustimmte. Doch dieser Wunsch erfüllte sich ihr nicht.“Wir reden hier über Kamino”, warf der Pau’aner ein. “Wenn der Imperator auf Mustafar seinen Körper klonen konnte, warum sollte Kamino es nicht können? Das sind Meister der Genetik.”
Das war ein gänzlich unangenehmer Gedanke.
Einen, welchen niemand bislang auch nur ansatzweise bedacht hatte.
“Ich weiß nur nicht, wie sie es schaffen konnten, dass die Midi-Chlorianer ihnen gehorchten. Jeder Sith und Inquisitor nach Palpatine und auch die Jedi kannten zwar die Legende von Darth Plagueis, aber niemand hatte es für möglich gehalten”, fügte Sa’ul hinzu.
Machtsensitive Individuen, künstlich in einem Reagenzglas erzeugt.
Ahsoka schloss ermüdet die Augen und wieder meinte sie, eine Melodie in den Trümmern zu hören. Ihr Kopf drohte jedoch gerade durch die ganzen Eindrücke zu platzen.
“Können wir das irgendwie bestätigen?”Ventress schüttelte mit dem Kopf. “Ich konnte hier nichts mehr finden. Alles scheint zerstört worden zu sein.”
“Dass es zerstört zu sein scheint, heißt nicht, dass es auch so ist”, sagte eine Stimme hinter ihnen, woraufhin sich alle zu dem Ursprung umdrehten.
Rex begann zu lächeln und sah danach in die Gesichter von Padmé, Bail, Ahsoka, Sa’ul, Ventress und Kyra.
“Darf ich vorstellen? Das Bad Batch.”
Vier Klone betraten das Schiff, alle vom gleichen Spender, doch unterschiedlich wie Tag und Nacht.Ahsoka stand auf und ging auf einen der Klone zu.
Sie hatte schon viel von Anakin gehört, doch persönlich getroffen hatte sie das Team noch nie.
Bis auf einen.
“Echo?”, flüsterte sie beinahe ungläubig. Sie wusste, dass er lebte, aber irgendwie glaubte sie es erst jetzt so wirklich.
Jetzt, wo er ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.
Echo nahm seinen Helm ab und schaute in Ahsokas Gesicht.
“Hallo, Commander”, sagte er warm, was bei Ahsoka ein wohliges Kopfschütteln auslöste.Das letzte Mal sah sie ihn in der Zitadelle, als er augenscheinlich von der Droidenarmee der Separatisten getötet wurde.
Er überlebte allerdings, jedoch mit großen Opfern. Sein gesamter Unterkörper war mittlerweile künstlich.
Auch sein rechter Unterarm war eine Prothese, welche mit einem Interface-Anschluss für die Computer-Systeme verschiedenster Arten ausgestattet war.
“Euch Klone darf man einfach nicht alleine lassen”, lächelte Ahsoka, was auch bei Echo ein Lachen bewirkte.
“Es ist schön, dich endlich wiederzusehen”, fügte Ahsoka danach noch hinzu.Kurz darauf drängte sich Tech, dem die Begrüßung nun reichte, durch die beiden hindurch.
“Zurück zu den Trümmern”, redete er schnell. “Wo genau sind die Archive?”
Ventress ging mit Tech nach draußen und zeigte ihm den ungefähren Bereich.
Der Klon nickte zu Wrecker, dem größten und muskulösesten Klon des Bad Batches, welcher sich grinsend die Hände rieb.
“Endlich etwas zu tun!”, jubelte er mit seiner dröhnenden Stimme und verließ das Schiff ebenfalls.Zurück blieben nur Echo und Hunter, der Anführer der Truppe. Er war kein Machtnutzer, aber seine Auffassungsgabe war ebenfalls überdurchschnittlich.
Ähnlich wie jene von Jean aus Rex’ Klasse.
“Also”, meinte Hunter, welcher den ‘Regs’, regulären Klonen wie Rex, am ähnlichsten sah. “Dass wir uns wiedersehen, war mir klar, aber auf Kamino? Und dann in diesem Zustand?”
Er grinste dabei, als er das sagte.
“Wie du siehst, scheint dich die Zerstörung zu verfolgen”, antwortete Rex.
“Nur bin ich hierfür ausnahmsweise ja nicht zuständig gewesen”, erwiderte Hunter.Rex drehte sich wieder um und zeigte zu seiner Begleitung.
“Darf ich vorstellen: Ahsoka Tano. Eine gütigere ‘Jedi’ wirst du nicht finden. Und keine bessere Freundin.”
Er hatte Spaß daran, Ahsoka aufzuziehen. Doch dieses Mal nickte sie nur dankbar zurück.
“Dort drüben ist Sa’ul. Er war einst ein Inquisitor des Imperiums, aber er hat den Weg der hellen Seite wiedergefunden. Auch wenn ich ihm immer noch nicht vertraue”, flachste Rex.
Sa’ul neigte den Kopf nach vorn und zeigte Rex herausfordernd die spitzen Zähne.“Rechts von dir sind Senator Bail Organa und Kanzlerin Amidala. Ich denke mal, dass ich dir die beiden nicht näher vorstellen muss?”
Hunter ging zu der Kanzlerin und verbeugte sich leicht. “Gewiss’ nicht. Es ist mir eine Ehre, Kanzlerin.”
“Ganz meinerseits”, erwiderte diese.
Auch Bail Organa wurde von Hunter so begrüßt.
“Und das kleine zappelige Wesen da …” Rex zeigte auf Kyra, welche gelangweilt in der Ecke des Schiffes stand und sich kurzerhand die Bordcomputer geschnappt hatte.
“Das ist Kyra. Die Tochter von Ahsoka und Anakin.”Überrascht sah Hunter von Ahsoka zu Kyra und wieder zurück. “Tochter? Ich dachte, Jedi dürfen nicht …”
“Machthüter”, unterbrach Ahsoka ihn freundlich. “Die Jedi wurden einst allesamt vernichtet … vielmehr der größte Teil von ihnen.”
Rex stupste Hunter mit dem Ellenbogen an. “Es hat sich einiges geändert seit den Klonkriegen.”
Verwundert schaute Hunter die junge Kyra an, welche nun näher kam. “Dem scheint mir auch so.”
Dann ging er etwas in die Hocke. “Hallo Kyra. Mein Name ist Hunter.”“Pass’ auf, sie hat es faustdick hinter den Ohren”, scherzte Rex, welcher sich daraufhin einen kurzen Tritt von Ahsokas Tochter einholte.
“Keine Angst, ich habe Erfahrung”, schmunzelte Hunter. “Ich kannte mal jemanden im gleichen Alter wie Kyra …”
Er verstummte und schien in seine Erinnerungen abzudriften. Kurz vorher berührte Kyra ihn am Arm und holte ihn so wieder in die Gegenwart zurück.
“Ihr seht traurig aus.”
Hunter war einerseits überrascht, andererseits auch nicht. Er kannte Anakin Skywalker und viele seiner Art. Er wusste, wozu die Jedi fähig waren.
“Das, meine Kleine, ist eine Geschichte für ein anderes Mal”, antwortete Hunter.Dann erhob er sich wieder.
“Also, was genau ist hier vorgefallen?”
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Secrets of the Force - Tano Chronicles Part 1
Fanfiction- Alternative Universe - spielt nach der "Skywalker Academy" - Ahsoka Tano - Padawan, Ausgestoßene, Rebellin, Anführerin. Ihr Weg führte sie durch einige Täler und über hohe Berge bis zu dem Punkt, an welchem sie nun war. Über ein Jahrzehnt lang gab...