TW: Blut, Gewalt
Blut lief aus ihrer Nase und erst über ihre Oberlippe, dann über ihre Unterlippe. Eleanor saß in einer großen Halle auf einem Stuhl mit den Händen hinterm Rücken gefesselt. Auf dem Boden lagen hier und da Scherben und direkt vor ihr stand ein hochgewachsener schlanker Herr, der sich seinen Hemdärmel hochkrempelte. Dieser hatte sich beim Zuschlagen gelockert.
Schon seit gut einer halben Stunde saß sie hier. Er hatte immer wieder eine Frage gestellt. Wieder und wieder die gleiche. „Wie sind Sie an Natalia Romanova rangekommen und warum vertraut sie Ihnen?"
Ellie konnte nicht weiter als „wir mögen uns" oder „ich weiß es nicht" antworten.Erst hatte der Kerl sie nur geohrfeigt, dann hatte er angefangen, zu boxen und nun holte er aus und trat einmal zu. Direkt in ihrer Magengrube getroffen, fiel Eleanor mit dem Stuhl nach hinten und ihre festgebundenen Unterarme landeten in Scherben. Sie presste ihre Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien. Stattdessen ließ sie nur ein dumpfes Knurren heraus.
Um nicht auf ihren Unterarmen liegen zu bleiben, rollte sich die junge Frau mit schmerzverzogenem Gesicht auf die Seite, den Stuhl immer noch an sie gebunden.Der schlaksige, düster dreinblickende Mann trat an Ellie heran und blickte auf sie herab. Er hockte sich hin, stellte ihr wieder die gleiche Frage wie zuvor. Eleanor liefen nur noch die Tränen über die Augen. Der Typ stand wieder auf und wollte mit einem seiner langen Beine wieder ausholen, als ihr plötzlich ein Schlag von hinten auf den Kopf traf; er verdrehte die Augen und sank zusammen.
Hinter ihm kam Captain America zum Vorschein. Er hatte dem Brutalo mit seinem berühmten Schild eins übergebraten. Und so stand er also da und blickte auf sie herab in seiner Uniform, die Ellie so oft im Fernsehen gesehen hatte. Hinter Cap tauchte Iron Man auf.
"Ich kümmere mich um den da", sagte Tony und zeigte auf den niedergeschlagenen Mann auf dem Boden. Sein Helm öffnete sich, als er sprach. "Bring du sie nach Hause. Also in den Tower. Dort ist sie sicher", gab er Anweisungen. Steve nickte diese ab, steckte sein Schild auf den Rücken und kam langsam an Eleanor heran.
"Ich werd Dich jetzt losbinden, okay? Also nicht erschrecken, ich muss einmal hinter dich", erklärte er vorsichtig und zu ihr herunter gebeugt. Dann trat er um die verletzte und gefesselte Frau herum. Scharf zog er die Luft ein als er ihre blutigen Unterarme sah. Sofort band er sie los und hob sie vom Boden hoch. Mit Eleanor in seinen Armen, lief er mit gemäßigtem Schritt aus der Halle.
Nat wachte auf und blinzelte gegen das licht, das durch die Gardinen hereinfiel. Der Platz, auf dem Pepper noch gesessen hatte, als sie weggenickt war, stand nun leer. Das Geschirr war weg und die Tür stand einen Spalt weit offen. Eleanor musste wieder da sein. Pepper hätte sie nicht allein gelassen, wenn sie sie noch nicht gefunden hätten, denn sonst wäre Nat schließlich allein losgegangen.
Sofort sprang die Russin auf. Barfuß und nur mit Leggings und einem Pullover bekleidet, rannte sie den Flur hinunter, nahm dann die Treppe zur Station, auf der die Medizinische Versorgung lag, weil sie nicht auf den Fahrstuhl warten konnte und als sie durch die letzte Tür rannte, blieb sie ruckartig stehen. Vor ihr, in einem Bett, leicht blass und tief schlafend, lag Ellie. Sie hatte ein paar Kratzer hier und da, ihr Nasenknochen war bläulich angelaufen, ihre Wangenknochen sahen auch nicht unversehrt aus und ihre Arme wie auch ihre Rippen waren von Verbänden umwickelt. Neben ihr saß Wanda und hielt ihre Hand. Als sie Natasha erblickte, ließ sie vorsichtig los, stand auf und lief zu ihr.
"Hey, Natasha. Pepper musste wohin und ich wollte sie nicht allein lassen. Sie hat eine gebrochene Nase, zwei angeknackste Rippen und ihre Unterarme hatten viele kleine Schnitte. Aber die haben sie mit so viel Schmerzmitteln vollgepumpt, die wird in den nächsten Stunden rein gar nichts fühlen. Ich lass euch mal allein, okay?", die herzensgute Sokovianerin strich ihr mit der Hand über die Schulter. Dann trat sie an Nat vorbei und schloss die Tür, sodass sie und ihre Freundin allein waren.
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All die einsamen Leute
Fanfiction„Als ich dich sah, verfiel ich dir. Und du fingst an zu lächeln, weil du es wusstest." plot: Eleanor ist 21 Jahre alt und arbeitet in einem New Yorker Buchladen. Eines Tages trifft sie eine bezaubernde junge Frau, die, wie sie später erfährt, zu den...