Nasuada pov
Es war mal wieder so weit. Wir hatten Belatona vor wenigen Tagen erreicht und am vorigen Abend waren auch die wenigen nötigen Vorbereitungen beendet worden. Es war noch recht früh, da uns die Sonne so im Rücken stehen würde. Da wir in kurzer Zeit lange Strecken zurücklegen mussten, hatten wir kaum wirkliche Kriegsmaschinen. Wie uns Leo auf überaus eindrucksvolle Weise demonstriert hatte, war ein Rammbock keines falls nötig um eine Stadt zu betreten und so hatten wir diesen nur zur Sicherheit aufgebaut. Jede Einheit stand auf Position und wartete nur noch auch meinen Befehl.
Jörmundur hatte mich überredet, fast schon gezwungen, beim ersten Ansturm nicht allen voran zu auf die Mauer zuzureiten. Ich wusste, dass das vernünftig war, aber eigentlich gefiel es mir nicht, den ganzen ersten Teil des Tages nur von hinten die Befehle zu erteilen. Es war natürlich richtig so, aber lieber hätte ich beides getan. Kämpfen und befehlen.
Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass es in wenigen Augenblicken so weit wäre. Man konnte bereits das Licht der Sonne sehen, nur der feurige Kreis selbst fehlte noch... ob es jetzt etwas göttliches wäre oder nicht. Das war ohnehin ein Thema, bei dem ich beschlossen hatte, dass es am sichersten für mich wäre, wenn ich nicht mehr darüber nachdenken würde als nötig.
Dann erschien der goldene Schein der Sonne über dem Horizont. Genau auf dieses Signal hatte ich gewartet und so rief ich: „Krieger, es ist einmal mehr so weit. Nach Belatona wird uns nur noch eine weitere Stadt im Weg stehen, ehe wir endlich für Gerechtigkeit sorgen können. Wir wissen alle, dass dieser Feldzug der Letzte sein wird, der jemals eine Chance auf Erfolg hat, deshalb kämpft. Kämpft für die Freiheit. Kämpft für den Frieden und gegen die Dunkelheit.
Wir lassen uns nicht aufhalten denn wir kämpfen nicht weil wir müssen, sondern weil wir der Grausamkeit und Ungerechtigkeit ein Ende bereiten müssen. Varden, in die Schlacht!" Dabei riss ich meinen rechten Arm mit dem Schwert in der Hand in die Luft. Ich hatte aus mehreren Quellen, abhängigen wie unabhängigen, gehört, dass diese Art Reden mehr Willen und Zusammenhalt schaffen, als irgendeine von Orrin könnte.
Besagter König tat etwas für ihn sehr untypisches. „Ihr habt sie gehört. Für Surda und für die Varden." Er stimmte mir zu. Allerdings hatte ich extra versucht, die Nennung solcher spezifischen Gruppen zu verhindern, da die Varden inzwischen von so vielen Gruppen unterstützt wurden, dass man immer jemanden vergessen und damit beleidigen würde. Es blieb dabei, der Monarch war mehr für das Labor geeignet als für den Thron... aber was sollte man machen?
Nun war jedenfalls nicht der Zeitpunkt, weiter über die Regierungsfähigkeit von Monarchen zu diskutieren sondern es ging in den Angriff. In der ersten Reihe konnte ich einwandfrei Roran sehen. Es gab nur wenige, die mit dem Hammer kämpften und noch weniger, die so viel Einsatz in der ersten Reihe zeigten. Nach seinem erfolgreichen Auftrag, dessen Ziel die Stärkung der Beziehung zu den Urgals gewesen war, hatte ich ihm sein eigenes Kommando gegeben. Er war kein Hauptmann, noch nicht, aber wenn er weiter so viel Erfolg hatte, würde das nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Nachdem er erst so kürzlich geheiratet hatte, hatte ich ihm von einem Boten ein Angebot über die Möglichkeit, bei diesem Angriff auszusetzen, zukommen lassen doch er hatte unmissverständlich klargestellt, dass für ihn die Stadt Priorität hatte. Mit seinen Worten: „Feiern können wir, sobald wir überlebt haben!"
Ich verstand diese Einstellung nur zu gut. Lieber noch einige Wochen oder Monate warten und dann feiern und das Leben genießen, statt sich jetzt eine Woche über die neue Eheschließung zu freuen und danach tot und vergraben zu sein. Nicht wirklich optimistisch, aber realistisch und sollte er doch vorher umkommen, so glaubte er wie die meisten, dass er im Nachleben für seine Taten belohnt werden würde... was, wie ich inzwischen wusste, garnicht so weit von der Wahrheit entfernt war, aber das war jetzt nebensächlich.
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Die Macht ist mit mir, oder?
Fanfiction*ABGESCHLOSSEN* Der Krieg - ein weiterer genau genommen, denn in seinem Leben gab es schon jetzt mehrere - scheint zu Ende zu sein, doch auf Percy wartet eine Überraschung nach der anderen. Aufgrund von einigen Verschiebungen in der Machtverteilung...