Eragon pov
Wir kamen nach einigen Minuten wieder auf dem Schlachtfeld an. Das Plateau, auf dem Percy und ich uns eben noch befunden hatten, lag über eine Meile abseits von der eigentlichen, inzwischen zur Ruhe gekommenen Schlacht. Ich war zwar nicht besonders schwer verletzt, viele kleine und lästige Verletzungen, keine von ihnen bereitete jedoch dauerhafte Probleme. Das Problem war viel mehr, ich hatte über acht Stunden lang gekämpft und war müde. Nachdem Percy, der wieder seinen Umhang trug und sein Gesicht verhüllt hatte, dies bemerkte, fluchte leise und sagte dann: „Öffne bitte einmal kurz deinen Geist. Das würde es deutlich einfacher machen, dich wieder ordentlich auf die Beine zu bringen, und erspart dir einen Schreck, wenn du auf einmal wieder Kraft hast, ohne dass du weißt wieso."
Ich überlegte kurz, jemandem seinen Geist öffnen ist ein großes Risiko, entschied mich dann aber, ihm zu vertrauen. Er hatte mich soeben vor Galbatorix Knechtschaft gerettet. Und ich hatte ja schon gemerkt, dass er mich sowieso auf fünf verschiedene Weisen besiegen konnte, wenn er wollte. Wenn er mir schaden wollen würde, hätte er das längst getan. Er hätte es schon hunderte oder tausende Male tun können. Es gab keinen Grund, warum es jetzt anders sein sollte. Also nickte ich und ich spürte ganz leicht, wie Percy meinen Geist berührte und mir Kraft gab.
Ich fand allerdings, dass er es etwas übertrieb. Nachdem mich die Kraft durchströmt hatte, fühlte ich mich wieder munter wie in den ersten Minuten der Schlacht, als der Rausch gerade einsetzte und ich noch volle Reserven hatte. Wenn irgendjemand anderes mir die Kraft gegeben hätte, hätte ich bei Anzeichen für Erschöpfung in seinem Gesicht gesucht. Die Kraft musste ja von irgendwo kommen. Ich wusste allerdings, dass ich bei ihm sowieso nichts finden würde.
Wir gingen durch das Lager und langsam stießen Percys Freunde zu uns. Alle hatten die Kapuzen ihrer schwarzen Umhänge so tief in die Stirn gezogen, dass man ihr Gesicht nur erahnen konnte. Wir waren noch einige hundert Meter von unserem Ziel, dem Pavillon, in dem ich Nasuada erwartete, entfernt, als ich spürte, dass hinter der nächsten Ecke jemand stand, der ziemlich wütend auf mich zu sein schien. Ehe ich mein Schwert ziehen konnte, bemerkte ich, dass es sich um Roran handelte. Percy und seine Freunde schienen es ebenfalls bemerkt zu haben, denn sie blieben einige Schritte zurück während ich weiter lief. Jetzt standen sie da wie irgendein dunkler Orden, von dem niemand wusste, was er im Schilde führte.
Ganz leise hörte ich aber noch einen Wortwechsel. „Sind alle versorgt, Will?" - „Jede normale Wunde, Krankheit oder Verletzung in einem Radius von ein paar Kilometern wird heilen, bei solchen, die an der Kante zum Tod standen...", danach war es zu leise, um weiter mitzuhören. es war aber mal typisch, dass solche Gespräche bei ihnen völlig locker geführt wurden.
Als ich fast an der Ecke angekommen war, versperrte mir tatsächlich mein Cousin den Weg. Er hatte einen Schnitt an der rechten Wange, was in Kombination mit seinem zottigen Haar und seinem Bart ziemlich wild aussah. „Jetzt bist du mir einige Erklärungen schuldig, Eragon! Und dieses Mal kommst du nicht mit Ausflüchten davon."
„Eine Ausflucht muss noch sein. Ich muss zuerst noch einige Dinge hier klären, danach werde ich meinetwegen fast alle Fragen von dir beantworten. Wenn du willst, kannst du mitkommen. Einverstanden?" Er sah mich an, als wolle er ablehnen, seufzte dann aber und meinte: „Wenn es sein muss. Also los. Ich lasse dich nicht alleine, bis du alles beantwortet hast!" Sturkopf. Liegt wohl in der Familie.
Percy und seine Freunde schlossen jetzt wieder zu uns auf und ich sah, wie mein Cousin die Augenbrauen zusammenzog und sie misstrauisch ansah. Ich gab ihm mit einem Zeichen zu verstehen, dass kein Grund zur Sorge bestand, und als sein Blick erneut Zweifel daran äußerte, meinte ich nur kurz angebunden: „Das erklärt sich gleich. Nasuada wird sicher genauso wenig verstehen wie du und ich würde es gerne nur ein Mal erklären."
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Die Macht ist mit mir, oder?
Fanfic*ABGESCHLOSSEN* Der Krieg - ein weiterer genau genommen, denn in seinem Leben gab es schon jetzt mehrere - scheint zu Ende zu sein, doch auf Percy wartet eine Überraschung nach der anderen. Aufgrund von einigen Verschiebungen in der Machtverteilung...