Kap. 25 Entschattung

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Eragon pov

Oromis sah uns, Arya war für dieses Gespräch zu uns herüber gekommen, fragend an. „Kennt ihr diese beiden?", wollte er in vorwurfsvollem Ton wissen? Arya zuckte mit den Schultern. „Nein, nicht wirklich, aber sie können kämpfen und scheinen bereit zu sein, es uns so gut beizubringen, wie wir brauchen", erwiderte sie.

„Sie können besser kämpfen als du, Arya?" Der alte Reiter schien es nicht so ganz glauben zu können. Genau wie wir vorher. „Wir haben zwei Übungskämpfe gemacht und die Ergebnisse haben für sich gesprochen", ersparte ich der Elfe die unangenehme Antwort.

„Und wie kommt ihr darauf, dass sie wirklich gedenken, euch zu helfen?" Das war offenbar genug Misstrauen, dass Annabeth ungeduldig mit einsprang. „Na entschuldige mal, wir folgen den beiden doch nicht für über einen Monat durchs ganze Land bis hierher, zeigen ihnen wie gut wir kämpfen können, lassen sie nach einem Sieg im Kampf unsererseits am Leben und versuchen dann, sie am Training zu hindern? Klingt das für euch sinnvoll, Oromis Elda?"

In dem Punkt war sie wohl deutlich gewesen, aber der Argwohn unseres Meisters normalen Menschen gegenüber war wohl seit dem Fall der Reiter nicht unbedingt kleiner geworden. Verständlich.

„Sie sind euch durch das ganze Land bis zu unserer Hauptstadt gefolgt, wie konntet ihr das zulassen?", wollte er nun schon etwas aufgebracht von Arya wissen. „Wir haben es nicht bemerkt. Niemand hat es bemerkt. Nicht ich, nicht Saphira, nicht Lord Däithí. Wir haben sie erst hier in der Stadt entdeckt, doch Mutter meinte, wir müssen ihnen vertrauen, sollten uns nicht mit ihnen anlegen und sie nicht herausfordern."

Und da war die nächste Stimmung in Oromis Gesicht. Überraschung. „Das hat die Königin gesagt?" Ein lautes Dröhnen überschallte ihre Antwort vollständig, als Glaedr und Saphira landeten. „Was ist hier los?", verlangte die tiefe, alte Stimme des Drachen zu wissen.

„Wir wollten uns hier ein wenig nützlich machen und Arya und euren neuen Schützling ein wenig im Schwertkampf unterrichten, aber euer Seelengefährte traut uns das offenbar nicht zu", fasste Percy das Gespräch bisher zusammen.

„Und aus welchem Grund sollte er anders annehmen, dass ein menschliches Küken, der noch keine zwanzig Sommer gesehen hat, einer hundertjährigen Elfe, die ihr Leben in der vielleicht gefährlichsten Eskorte des Landes gedient hat, noch etwas beibringen könnte? Geschweige denn mehr als ein Krieger aus den spitze-Ohren-zwei-Beine?", auch wenn er dabei deutlich sachlicher fragte, machte auch er den Eindruck, er hielte die beiden für unqualifiziert.

„Nun, Glaedr, Ältester der lebenden Drachen, die Antwort darauf dürftest hier nur du verstehen. Soweit ich weiß warst du einmal zur falschen, oder eben richtigen Zeit am falschen, oder eben richtigen Ort und hast so ein kleines Gespräch zwischen Vrael, Umaroth und einem netten, älteren Herren mitbekommen. Vielleicht erinnerst du dich auch noch an das hier", und damit schimmerte um sein uns Annabeths Gesicht herum die Luft.

Zum Vorschein kam wieder dieses komische silberne Schmuckstück, welches schon Islanzadí plötzlich überzeugt hatte. Als ich Glaedrs tiefes Knurren hörte, überlegte ich, ob es vielleicht irgendwie die Gedanken von jemandem übernahm, aber dann wäre ich definitiv vor allen anderen hier erwischt worden. Vermutlich sogar vor Orik.

Trotzdem verwirrte es mich enorm, dass der gigantische goldene Drache nun auf einmal leicht sein Haupt beugte. Soetwas hatte ich nie von ihm gesehen und auch niemals erwartet. Ich hätte gedacht, es wäre gegen seinen Stolz. „Verzeiht meinen Unglauben" war auch kein Satz, den ich je aus seinem Maul oder seinen Gedanken zu hören geglaubt hatte. Und doch kam er nun.

„Glaedr, was...", fragte Oromis völlig entgeistert. „Es tut mir leid, Oromis, mir war verboten worden, darüber zu sprechen. Selbst zu dir. Davon wissen nur eure Schmiedin, die Königin und ich in diesem Wald, keiner von uns darf jedoch darüber reden. Aber sie sagen die Wahrheit. Wenn sie gewollt hätten, hätten wir schon verloren. Wenn sie ihre Hilfe anbieten, dann sollten wir diese annehmen. Es gibt niemanden, der mehr Wert bieten könnte! Niemanden."

Die Macht ist mit mir, oder?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt