Hazel pov
Sie sind sooo niedlich, auch wenn weder Roran noch Katrina etwas davon hören wollen würden. Gut, möglicherweise bin ich nach Piper am einfachsten für sowas zu begeistern, aber das muss ja nichts schlechtes sein. Es war sogar erstaunlich, wie viele Parallelen es zwischen ihrer Vergangenheit und meiner gab. Wir beide hatten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, quasi nur einen Elternteil. Wir hatten beide sehr früh jemanden gefunden, mit dem wir damals geglaubt hatten, für immer zusammen zu leben, auch wenn ich dann doch Frank gefunden hatte, nachdem ich von Sammy weggezogen worden war. Wir hatten diesen Elternteil beide verloren, auch wenn Sloan noch lebte und wir waren beide an einem der dunkelsten, bekannten Orte gewesen. Ich war der Meinung, dass der Helgrind hervorragend oder eher schauderhaft mit Asphodel ähnelte, auch wenn es viele große und kleine Unterschiede gab. Natürlich war das schlimmste im mittleren Teil der Unterwelt die ewige Langeweile und streng genommen war man dafür tot, aber muss man unbedingt so genau werden? Auch der Helgrind war vermutlich im Vergleich zu Galbatorix Folterkammern noch eine wahre Blumenwiese. Der entscheidende Punkt ist, dass auch Katrina ziemlich viel durchgemacht hatte, insbesondere für einen Menschen.
Vielleicht genau aus diesem Grund, vielleicht einfach, weil ich sie ganz gerne mochte, wünschte ich ihr natürlich alles Gute in den bevorstehenden Wochen und Monaten. Ich war gerade mal wieder auf dem Weg zu deren Zelt, da ich zum einen zu viel Zeit hatte, mit der ich nichts anfangen konnte, und zum anderen es recht angenehm war, mit ihr zu sprechen. Zumal sie ziemlich aufgeweckt war. Ich war mir ziemlich sicher, dass auch sie es geschafft hätte, Roran aus dem Helgrind zu holen, wäre die Entführung umgekehrt verlaufen. Außerdem gehörte sie nicht zu denen, die sofort alles glaubten. Einige unter den Menschen sehr verbreitete Ansichten hatte sie abgelehnt, weil sie ihr nicht vernünftig erschienen.
Dazu gehörte schon der grundsätzliche Aberglaube. Möglicherweise lag es an ihrer Zeit im Helgrind, aber sie hatte mir eines Nachmittags erzählt, sie hielte die Geschichten über Teufel, die Unwetter und Krankheiten brachten und der gleichen mehr für abwegig. Wahrscheinlich lag das daran, dass sie gesehen hatte, wie wirkliche Teufel aussehen würden und dass diese sich nicht mit Unwettern aufhalten würden, sondern sich direkt an denen vergreifen würden, die sie aus dem Weg haben beziehungsweise bestrafen wollten. Das ließ sich allerdings noch schwer einschätzen, da sie bisher nur von kleineren Ausschnitten ihrer Gefangenschaft berichtet hatte und ich fand, die eigenen Gedanken seien privat und man sollte dieses Gebot nur brechen, wenn es dringend erforderlich wäre... und das war es hier eindeutig nicht. Jaja, ich schweife ab.
Noch auf dem Weg dachte ich darüber nach, was ich erwartete oder ob ich überhaupt etwas erwartete. Natürlich hatten diese Gespräche nicht das Ziel, große Veränderungen herbeizuführen. Vielleicht der anderen bei irgendwelchen kleineren Dingen helfen, aber eher so nebenbei. Eigentlich redeten wir nur so und das war ja manchmal auch genug um einerseits die Zeit totzuschlagen und zum anderen eine Art Freundschaft zu schließen.
Keine zwei Minuten später erreichte ich ihr Zelt. Da wir uns gerade im Krieg befanden und noch dazu in einer anderen Welt, in der solche typischen Dinge nach einer Hochzeit garnicht so typisch waren, gab es keine Flitterwochen oder etwas vergleichbares und so war Roran bereits wieder auf dem Übungsplatz und schlug entweder Leuten fast den Schädel ein oder hob irgendwelche Vorläufer von Hanteln hoch. Wie auch immer das aussehen würde.
Ich hatte nur damals in der zwölften Legion und auf der Argo II wirklich aktiv Sport gemacht und mich hier noch nichtmal dem Trainingsfeld genähert. Warum auch? Von einigen Übungskämpfen um in Form zu bleiben einmal abgesehen hatte ich es nunmal nicht nötig. Natürlich machte ein Kräftemessen auch manchmal Spaß, aber es gab nunmal niemanden, bei dem das Ergebnis nicht schon von vorne rein klar wäre. Unsere Stärke hing von der Kraft ab, die wir unserem Körper gaben, und da die für die meisten sehr ähnlich war, kam es am Ende nur auf Technik an.
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Die Macht ist mit mir, oder?
Fanfic*ABGESCHLOSSEN* Der Krieg - ein weiterer genau genommen, denn in seinem Leben gab es schon jetzt mehrere - scheint zu Ende zu sein, doch auf Percy wartet eine Überraschung nach der anderen. Aufgrund von einigen Verschiebungen in der Machtverteilung...