Arya pov
Die blauen Flammen glühten noch einige Sekunden, auch wenn das eigentliche Material schon nicht mehr da war. Ich hatte Eragon vorher geholfen, weil ich wusste, wie schlecht es wirklich um seine Kraft stand und dass er trotzdem nicht aus eigenem Antrieb nach Hilfe fragen würde. Manchmal war diese unter den meisten guten Wesen weit verbreitete Angewohnheit ziemlich nervig und führte zu Problemen, aber ich fand es besser als wenn er alle naselang nachfragen würde. Die neue Taktik hatte problemlos funktioniert, auch wenn es nicht nötig gewesen war. Es war ziemlich sicher niemand in der Nähe, der versuchen würde in unsere Gedanken einzudringen.
Die Flammen erloschen, der Staub legte sich und wir traten mit gezogenen Schwertern durch den Torbogen. Dahinter stand eine größere Anzahl Adliger, zumindest implizierte ihre Kleidung das, die jetzt, wo sie uns sahen, versuchten schnellstmöglich ihre erschrockenen und teilweise verängstigten Gesichter hinter einer grimmig dreinschauenden Maske zu verbergen... es klappte nicht so richtig. Selbst wenn die meisten ihre eben noch offen stehenden Münder geschlossen hatten, so konnte ich doch sehr deutlich sehen, was sie versteckten.
Während ich meinen Blick durch den Raum streifen ließ, stachen mir zwei Personen ins Auge. Zum einen der Fürst, welcher sich mit Gewand und Krone nicht hatte lumpen lassen, selbst wenn sie gerade angegriffen wurden, und ein Mann der einfach nicht in dieses Bild zu passen schien. Er trug als einziger eine Kapuze und auch sonst wirkte er weniger aufgebläht. Trotzdem gehörte er nicht zu den wenigen Soldaten, die links und rechts von Bradburn standen. Ein Blick auf geistiger Ebene verriet mir, dass es sich vermutlich um einen Magier handelte. Zwar hatten außer den Soldaten und Melina alle anwesenden in irgendeiner Form einen Schutz um ihr Innerstes errichtet, aber dieser war von Grund auf so aufgebaut, dass man sich dahinter nicht nur verkriechen sondern im Notfall auch zurückschlagen konnte. Stark war er trotzdem nicht, aber man sollte es im Hinterkopf behalten.
Obwohl zumindest Eragon und Luke es scheinbar erkannt hatten, versuchte der Magier sich noch immer unter die anderen Anwesenden zu mischen. Er war wohl nicht besonders helle. Melina hielt sich so weit im Hintergrund, dass sie scheinbar noch von niemandem bemerkt wurde, während wir vier so in den Raum traten, dass garantiert niemand ohne unser Einverständnis den Raum verlassen könnte. Dies geschah ohne dass wir uns vorher abgestimmt hatten, zeigte jedoch, dass wir uns bei sowas auch ohne Worte verstanden, selbst wenn ich mit Luke und Roran nicht allzu oft zu tun hatte und selbst mit Eragon regelmäßig Schwierigkeiten beim wortlosen Kommunizieren entstanden. Zumindest wenn wir gerade nicht kämpften. Da wir die selben Lehrer gehabt hatten, waren in diesem Bereich wirklich langsam keine Worte mehr nötig.
„Was wollt ihr?!" Bradburn riss mich mit seinen versucht strengen sowie inhaltlich total überflüssigen Worten aus den Gedanken. Bevor ich mir eine schlagfertige Antwort ausdenken konnte, meinte Luke: „Dich vor eine Entscheidung stellen!" - „Wie kannst du es wagen so respektlos mit mir zu sprechen? Das hier ist meine Stadt!", entrüstete er sich.
Vollkommen unerwartet brach Luke plötzlich in Gelächter aus und verstummte dann abrupt wieder. „War! Das hier ist definitiv nicht mehr deine Stadt und ich rede mit dir so, wie ich will. Zwei Drittel deiner Leute sind bereits gefallen oder haben sich ergeben. Dein feiger Plan ist fehlgeschlagen und jetzt hast du die Wahl: Befiel deinen Leuten die Kapitulation oder rechne damit, dass wir dich gefangen nehmen und alle deine Leute vor die Wahl zwischen Exekution und Kapitulation stellen. Noch Fragen?"
Bradburn spuckte aus... auf seinen eigenen Teppich, wie blöd muss man sein. „Versucht es doch!" Das war wohl so in etwa das dümmste was er hätte tun können. Luke steckte sein Schwert weg. Das hätte mich früher vielleicht überrascht, aber ich wusste, dass er es eigentlich nicht brauchte. Er lief direkt auf den Trottel auf dem Thron Hey, dieser Titel ist Zeus vorbehalten! zu, ohne Rüstung, ohne Waffe, ohne irgendein Zeichen, dass er die bewaffneten Soldaten auf seinem Weg überhaupt zur Kenntnis nahm.
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Die Macht ist mit mir, oder?
Fanfiction*ABGESCHLOSSEN* Der Krieg - ein weiterer genau genommen, denn in seinem Leben gab es schon jetzt mehrere - scheint zu Ende zu sein, doch auf Percy wartet eine Überraschung nach der anderen. Aufgrund von einigen Verschiebungen in der Machtverteilung...