Arya pov
Das Lager der verbündeten Truppen von Alagaësia - dazu zählten inzwischen Menschen, Zwerge, Urgals, Elfen und Götter - war fast aus der selben Distanz wie Urû'baen zu erkennen. Es erstreckte sich über riesige Flächen und die brennenden Feuer, die den menschlichen Wachen das Sehen in der Finsternis gestatteten, machten es unverkennbar.
Von dem Moment an, in dem wir es sahen, entsprang eine etwas hitzige Diskussion darüber, wie man nun am besten vorgehen würde. Gemäß dem Glauben der meisten dort unten war Saphira noch immer schlafend irgendwo im Lager und wenn wir nun einfach dazustoßen würden, würden das garantiert einige sehen und es würden sich unerwünschte Gerüchte ausbreiten.
Schlussendlich war eine Landung hinter dem nächsten Hügel das vielversprechendste, worauf wir uns einigen konnten. Dort wären wir im Sichtschutz und die Illusion könnte dorthin fliegen, während wir unsichtbar warteten. Erst wenn das Trugbild vor den Blicken jedes neugierigen Beobachters versteckt wäre, würden wir unsere Tarnung, ebenfalls dort im Sichtschutz, auflösen und so zurück fliegen.
In etwa zu dem Zeitpunkt, in dem diese Idee aufkam, bemerkten wir auch, dass es besser wäre, Saphira und auch uns selbst unsichtbar zu machen. Zum Glück wurde dieser Plan von den Eldunarí sofort unterstützt und so wirkte Eragon den Zauber für uns alle zusammen, ohne damit überhaupt selbst schwächer zu werden. Etwas, wovon ich auch schon immer mal geträumt hatte. Was für Wunder man wohl verbringen könnte, wenn die Magie keine Kraft brauchen würde. Leider ein Wunschtraum. „Wer weiß?", hörte ich plötzlich eine Stimme in meinen Gedanken. Eine Stimme, die ganz eindeutig zu Percy gehörte. Mir fiel keine angemessene Reaktion ein, deshalb schwieg ich. Trotzdem faszinierte und motivierte mich diese Vorstellung. Was er gerade angedeutet hatte, wäre selbst für wenige Minuten bestimmt ein unbeschreibliches Gefühl.
Während wir dem Lager immer näher kamen, kam Eragon plötzlich noch eine Idee. „Wer von unseren Verbündeten hat das Recht, davon zu erfahren?", wollte er wissen, ehe er noch rasch im Anschluss erklärte: „Ich weiß, dass die Eldunarí das best gehütetste Geheimnis der Drachen sind, aber wir sind im Krieg und wenn man bestimmte Taktiken planen will, dann ist es doch bestimmt von Vorteil, wenn einige wichtige Entscheidungsträger über die wirkliche Situation Bescheid wissen. Selbstverständlich unter dem Schwur, dass kein Wort davon nach außen dringt."
Die erste Frage löste sofort Empörung von den uralten Seelen aus, weshalb diese Erläuterungen wohl eine gute Idee gewesen war. So dachten sie zumindest ernsthaft darüber nach. Als ihr Vermittler teilte Umaroth uns schließlich mit: „Es gefällt keinem von uns, aber wir sehen ein, dass es seine Vorteile hat. Wir sind deshalb bereit, einer kleinen Gruppe, bestehend aus den wichtigsten Autoritäten unserer Verbündeten, das Geheimnis anzuvertrauen. Wir verlassen uns dabei auf euer Urteilsvermögen. Wir haben zwar in euren Gedanken gesehen, wer diese Leute vielleicht sind, aber wir haben kein Gefühl für ihr Verhalten und einen guten Überblick erstrecht nicht."
Eragon und ich nickten nahezu synchron, beide kurzzeitig vergessend, dass die Eldunarí keine Augen besaßen. „Wie Ihr wünscht, Umaroth Elda." Und natürlich ließen wir keine Zeit vergehen, um darüber nachzudenken. Einige standen von Anfang an fest. Islanzadí, Oromis, Glaedr, Orik und Jörmundur als Oberhäupter oder Anführer der klassischen Völker und Schlüsselfiguren unseres Landes. Wir wussten zu unserem Pech nicht, was sich seit unserer Abreise vielleicht getan hätte, aber mir kamen noch zwei in den Sinn. Zum einen Orrin, König von Surda. Auch wenn er nicht das Oberhaupt war, war er durchaus wichtig und, auch wenn mir das nicht gefiel, einflussreich. Zum anderen erinnerte ich mich, dass Eragon zwar zum Nachfolger von Nasuada auserkoren war, aber den Oberbefehl damals abgelehnt hatte, mit der Begründung, er sei zu wenig auf dem Schlachtfeld.
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Die Macht ist mit mir, oder?
Fanfiction*ABGESCHLOSSEN* Der Krieg - ein weiterer genau genommen, denn in seinem Leben gab es schon jetzt mehrere - scheint zu Ende zu sein, doch auf Percy wartet eine Überraschung nach der anderen. Aufgrund von einigen Verschiebungen in der Machtverteilung...