Kap. 8 Die eine oder andere Belohnung

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Percy pov

Als ich wach wurde - ich muss nicht schlafen, aber es ist manchmal ganz schön. Vor allem in dieser Gesellschaft- war meine erste Feststellung, dass ich auf dem Boden lag. Es war ja wundervoll, wieder mit Annabeth zusammen zu sein und zusammen mit ihr den Albträumen zu entkommen, aber dass sie immer auf so effiziente Methoden zum Wecken zurückgriff, war doch eine der wenigen Nachteile dieses Umstands. Mich wortwörtlich aus dem Bett werfen und mir dann zu versprechen, dass es in wenigen Minuten essen geben würde, die zuverlässigste und vermutlich auch einzige Möglichkeit, mich morgens wach und handlungsbereit zu bekommen. Wie schon gesagt, ich brauche den Schlaf nicht. Aber wenn ich ihn doch nahm, dann kostete ich ihn auch bis zur letzten Sekunde aus. Vielleicht auch noch ein oder zwei Stunden länger.

Nachdem beim Frühstück noch ein bis zwei Pfannkuchen in Sirup ertränkt wurden, ein bis zwei Dutzend versteht sich natürlich, und ich mit Annabeth erneut eine Diskussion darüber führte, ob meine Pfannkuchen ertrinken konnten, wenn ich selbst es nicht konnte, ich verlor, deshalb habe ich den Vorgang ertränken genannt, machte ich noch ein wenig Sport. Eine weitere Sache, die ich nicht mehr tun brauchte, nachdem mein Körper sowieso nur davon abhängig war, wie ich meine Präsenz verkörperte, aber ich hatte Spaß daran, seit es nicht mehr mit meinem Leben zusammenhing. Es war ein Gebiet, in dem ich nicht weiter trainiert hatte, als mein Wissen mir bereits zeigte, aber in der Theorie war mein Körper inzwischen nur noch eine Hülle für eine konzentrierte Form meines Bewusstseins und meiner Anwesenheit.

Training erschöpfte mich auch nicht mehr und selbst wenn, würde das gegen Mathew auch keinen Unterschied machen. Ich war also nicht besonders angespannt, als ich in diesen Kampf ging, in dem ein Idiot glaubte, damit das Herz meiner Freundin erobern zu können.

Ich betrat die Arena, die theoretisch ein Nachteil für mich war, da sie weit vom Wasser entfernt lag, nicht dass es einen Unterschied machen würde, und sah den Sohn des Zeus vor mir stehen. Blitze zuckten um ihn herum und seine Augen leuchteten heller, als Jasons wenn er Sturm herauf beschwor. Den Ventus oder das Wetter? Beides. Klein Mathew hatte sich wohl Daddys Segen geholt. Vielleicht wäre das furchteinflößender gewesen, wären seine Haare nicht noch immer die eines bunten Igels. Die Tribüne war mit Leuten gefüllt, die sich diesen Kampf scheinbar nicht entgehen lassen wollten. Wie bei jeder Auseinandersetzung im Camp.

„Was musstest du Pappi versprechen, damit er dir ein solches Geschenk macht?", rief ich. Ich hatte entschieden, dass ich Fragen lieber laut stellte, statt einfach Gedanken zu lesen. Es schonte die Privatsphäre derjenigen, die es verdienten, und sorgte dafür, dass weniger Fragen aufkommen würden, woher ich etwas wusste.

„Das geht dich rein garnichts an!", antwortete er. Eigentlich stimmte das nicht. Schließlich ging mich auch zwischen offiziell alles etwas an. Aber es war an sich nicht das, wozu ich hergekommen war. Also lächelte ich ihn gemein an und fragte: „Bereit?" - „Willst du nicht dein kleines Schwert nehmen, bevor ich dich grille?", antworte er in einem abfälligen Tonfall, der mich vermutlich provozieren sollte. Tat er aber nicht. Ich hatte sehr lange an meiner Beherrschung geübt. Sehr lange. Seine erbärmlichen Versuche würden mich nicht aus der Ruhe bringen. „Das brauche ich für dich nicht!"

Nun war es ihm wohl genug. Er stieß einen Kampfschrei aus, der mich verdächtig an ein sterbendes Nilpferd erinnerte, und aus seiner Hand schoss der erste Blitz auf mich zu. Ich bog mich zur Seite, ohne dafür überhaupt meine neue Geschwindigkeit zu brauchen. Wenn man mit einer leicht reizbaren und bei Zeiten etwas sadistischen Tochter des Zeus befreundet war, bekam man sehr schnell einen schmerzhaften aber effektiven Kurs im Ausweichen. Durch den Segen der Dramaqueen kostete es ihn fast keine Kraft, die Blitze zu werfen und so tat er das, was jeder unfähige Anfänger getan hätte. Er dachte, dass viel immer besser wäre und schoss minutenlang im Schrot auf mich. Kaum jeder zehnte Blitz kam nah genug an mich heran, um eine Bewegung meinerseits zu erzwingen.

Die Macht ist mit mir, oder?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt