Heilige Biosalami, einhundert. Einhundert Kapitel mit einer Länge von meistens über dreitausend Worten. Man merkt wirklich erst, wie groß das alles geworden ist, wenn man sich diese Zahlen vor Augen führt. Ich wünsche euch jeden falls viel Spaß bei diesem etwas längeren Jubiläumskapitel.
Annabeth pov
Gewitter mochten etwas gefährliches und furchterregendes sein, aber ich hatte nie wirklich Angst vor ihnen gehabt. Natürlich, in den Fällen, wo sie von Zeus Wut verursacht worden waren, aber da war die eigentliche Angst die vor Zeus Unbesonnenheit, nicht vor dem Unwetter.
Jetzt brauchten wir diese Angst nicht mehr zu haben und konnten frei diese wunderhafte Welt beobachten. Mal flogen wir in dem klaren Streifen unterhalb der Wolken, wo die Elemente tobten, mal flogen wir durch die Wolken in der Nähe unserer Schützlinge, mal glitten wir hoch über dem Meer aus grauen Sturmwolken in der am Anfang von weit oben noch beobachtbaren, untergehenden Sonne.
Einmal, als Eragon gerade seinen augenöffnenden Moment weit oberhalb der Wolken hatte, bemerkte ich zu spät, wie Percy über mich flog, seine Flügel um mich schlug und mich darin so einwickelte, dass ich mit meinem Schnabel direkt an seinem war. Da nun keiner von uns mehr mit den Flügeln schlug und keiner Lust hatte, auf magische Weise einen Sturz zu verhindern, begannen wir im nächsten Augenblick einen bogenförmigen Sturz, wurden immer schneller, noch verstärkt durch einen Fallwind, in dem wir uns gerade befanden, und schossen so durch die Wolken.
Mit einem Schnabel zu Lächeln ist wirklich nicht gut möglich, aber Schneeeulen haben große Augen und können darüber ihre Freude ausdrücken. Percy tat das selbe, doch er verspannte sein Gesicht irgendwie komisch, was mich sofort davon ausgehen ließ, dass er versuchte, trotz Schnabel zu lächeln.
Hoffnungslos, im positiven Sinne. Genau mit solchen Dingen hatte er sich seinen Spitznamen verdient, aber wen störte das schon? Mich jedenfalls nicht. Ich legte einfach meinen Schnabel an seinen, das war als Geste deutlich praktikabler und hatte eigentlich die selbe Bedeutung.
Und dann schossen wir kopfüber durch die Wolken, eindeutig weit über der erlaubten Geschwindigkeit. Wir wurden natürlich sofort geblitzt, aber der Betrag für den Strafzettel hätte wohl nicht auf ein Blatt gepasst, so hoch lagen wir darüber. Percy ließ mich für den Augenblick frei, wenn auch nicht wegen dem Blitzer, und wir schlugen beide getrennt von einander in die riesigen Wellenberge ein.
Sobald ich im Wasser war, breitete ich meine Flügel wieder auf eine Weise aus, die mich zuerst einen Bogen rückwärts von ihm weg machen ließ, mich jedoch am Ende davon in seine Richtung blickend zu ihm trieb. Unser Schwung reichte für uns beide haargenau so weit, bis wir wieder genau vor einander schwammen. Die Macht des Unterbewusstseins sorgte wirklich für einige magische Momente, die man sich sonst nicht erträumen lassen würde.
Er war bei seinem Aufschlag ins Wasser scheinbar ein wenig geschrumpft, denn als wir nun unsere Krallen ineinander verhakten, befanden wir uns wieder genau auf Augenhöhe. In dem Moment, als wir beide noch einmal mit den Flügeln rückwärts schlugen und wir wieder mit den Schnäbeln zusammenstießen, genoss ich diese leichte Abwandlung unseres ersten Kusses durch unsere gegenwärtige Spezies trotzdem so sehr, dass mir erst im Nachhinein auffiel, dass der Raum zwischen uns genau die Form eines Herzens gehabt haben dürfte. Ein hübsches, kleines Detail, für dass ich wieder meinem Allmächtigen, Unbewussten Teil danken durfte.
Wir verwandelten uns zurück in unsere menschliche Form, wenn auch mit den riesigen Schwingen, die wir nun herbeizaubern konnten. Jetzt war es noch mehr wie damals im Kanusee. Nur dass wenn man nach oben schaute, dort nicht strahlende Abendsonne über den seichten Wellen waren, die wir beim reinfallen verursacht hatten, sondern ein gigantisches Gewitter und Brecher, die Höhen von fast fünfzehn Metern erreichten. Der weiße Schaum auf der Oberfläche ließ auch, anders als man erwarten würde, das Ganze nicht heller sondern noch dunkler scheinen. Es war zu wenig Licht hier unten, um ihn noch strahlen zu lassen.
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Die Macht ist mit mir, oder?
Fanfic*ABGESCHLOSSEN* Der Krieg - ein weiterer genau genommen, denn in seinem Leben gab es schon jetzt mehrere - scheint zu Ende zu sein, doch auf Percy wartet eine Überraschung nach der anderen. Aufgrund von einigen Verschiebungen in der Machtverteilung...