Schon wieder einmal habe ich es geschafft. Ich habe einfach grandios verpennt. Gut ist heute Sonntag. Naja, jedes andere Mädchen wäre wohl von ihren Eltern geweckt worden, doch meine Mutter ist abgehauen, als ich gerade mal 7 war, und mein Vater arbeitet im Städtischen Krankenhaus als Oberarzt und Chirurg und ist deshalb selten zu Hause.
Er reisst sich den Arsch auf für mich, um mir das bestmögliche Leben zu bieten, ich hätte aber lieber, wenn er öfters zuhause wäre. Das Haus, in dem wir wohnen, ist alleine einfach zu gross. Es liegt in einer Strasse oben am Hügel, eingerahmt von einem riesen Grundstück. Rundherum ein wunderschöner Garten, umrahmt wird das ganze mit einer hohen Hecke mit schönen Bäumen.
Meine Nachbarn kenne ich nur flüchtig, ein altes Pärchen, die einen ekelhaft kläffenden Bodenwischer als Hund haben. Das Grundstück auf der anderen Seite steht leer, es gehört einer Frau namens Katsuki, gesehen habe ich sie glaub noch nie. Sie soll in der Stadt wohnen.
Andere Kinder gibt es in der ganzen Strasse nicht, und auch sonst habe ich keine Freundinnen. Aber das brauche ich auch nicht. Ich habe die Musik, das tanzen.
Als ich mit 5 Jahren mit Ballett angefangen habe, hat mein Vater ein Zimmer für mich einrichten lassen, in dem ich nun ständig trainiere.
Wieder einmal schaue ich in den Spiegel und betrachte meinen viel zu klein geratenen Körper. Ich habe hüftlange, schwarze Haare, deren Spitzen ich Feuerrot färbe. Von meiner schwedischen Mutter habe ich blaue Augen, dazu noch meine Schneeweisse Haut geerbt, was zugegebenermassen einen ziemlich krassen Kontrast zu meinen Haaren gibt.
Ich finde mein Aussehen nicht besonders, und ich falle auch nicht besonders auf. Das will ich auch nicht. In meiner Schule haben wir viele Mädchen, die viel besser aussehen als ich, und die nicht so schüchtern sind wie ich.
Apropos Schule, die geht morgen wieder los, wir hatten Herbstferien, und die Qual geht weiter. Ich gehe auf die Yuai, eine Eliteschule, in der nur die besten hingehen können. Ja, ich schreibe immer gute Noten, schliesslich erwarten alle irgendwie, dass ich die Nachfolge von meinem genialen Vater werde. Also gebe ich mir Mühe und strenge mich an.
Laut seufze ich, ich habe gerade keine Lust mehr aufs Tanzen. Der Gedanke an die Schule morgen hat mir die Laune vermiest. Doch ich weiss, ich muss meinen Körper auslaugen, um zufrieden zu sein, und so beschliesse ich, etwas laufen zu gehen.
Schnell habe ich meine Laufschuhe angezogen, mir meine momentane Lieblings Musik in die Ohren gesteckt, und bin runter auf die Strasse gelaufen. Soll ich nach rechts oder nach links gehen? Nach kurzem überlegen wende ich mich nach rechts, dann muss ich nicht an der kläffenden Ratte vorbei. Tief durchatmen, dann laufe ich los. Den Weg runter, durch den Wald, der unter unserer Strasse ist, bis hinunter zum Strand.
Um diese Zeit ist immer viel los am Strand, auch wenn es bereits wieder etwas kühler geworden ist. Besonders viele Spaziergänger mit Hunden sind unterwegs. Ich hasse Hunde. Daher mache ich mich wieder auf den Rückweg und renne den Hügel wieder hoch. Kurz vor meinem Haus fährt eine Limo an mir vorbei. Die Fenster sind abgedunkelt, ich sehe nicht, wer da drin ist. Komisch, ein Kennzeichen aus Tokio. Wer das wohl ist?
Und schon ist die Limo weg. Ich habe nicht mehr weit und setze zum Sprint an. Die letzten 200 Meter bringe ich auch noch hinter mich und komme schwer atmend an.
*Huuup*
Erschrocken springe ich gefühlt zwei Meter in die Luft und drehe mich um, nur um in das breite Grinsen meines Vaters zu gucken. Er fährt gerade neben mich, sein Angeber Auto hält neben mir. Ich ziehe den Kopfhörer von meinen Ohren.
"Hallo meine Süsse, willst du den restlichen Weg noch mit mir hochfahren?", fragt er mich. "Als ob ich die letzten 100 Meter nicht mehr schaffe!", entgegne ich.
"Na schön, dann wer zuerst oben ist!", neckt er mich. Oh na warte, ich habe keine Chance gegen ein Auto!Oder etwas doch?
"Der Verlierer macht Abendessen!", schlage ich frech vor und laufe los. Sofort setzt er sich wieder an das Lenkrad und will losfahren. Aber nicht mit mir!
Ich laufe direkt vor das Auto, sodass er mich nicht überholen kann. Dann drehe ich mich provokant um, jogge langsam rückwärts und strecke Ihm provokant die Zunge raus!Er reisst die Augen und den Mund in Erstaunen auf, kann aber nichts machen, die Einfahrt ist nicht so breit, und überfahren wird er mich nicht. Aber wenn ich es mir recht überlege... ich beginne noch langsamer zu laufen, bis ich stehen bleibe, mitten auf dem Weg. Mein Dad fährt weiter, bis sein Wagen zwei Zentimeter vor meinen Beinen zu stehen kommt.
Nun grinse ich wiederum, drehe mich um und sitze einfach auf die Motorhaube, strecke meinen Arm nach vorne aus und rufe überdreht: "Hüah, meine Pferdchen! Auf dass mich die Kutsche nach Hause bringen werde!"
Hinter mir höre ich meinen Dad lachen, dann dreht er einige male das Gas laut auf und fährt dann vorsichtig vor das Haus.
Ich kann mir das Lachen fast nicht verkneifen, und so kommen wir zusammen an.
Er schaltet den Motor aus, und ich steige von der Motorhaube. Künstlich besorgt rennt er zu mir: "Oh, mein Armes Ding! Hoffentlich hat Sie dich nicht verletzt!" Und damit dreht er sich zu seinem Auto um und begutachtet theatralisch den Ort, wo ich eben noch gesessen habe.Na schön, dieses Spiel können auch zwei spielen, ich verziehe meine Lippen zu einem Schmollmund.
"Und um mich machst du dir keine Sorgen, schliesslich bist du in mich reingefahren!"
Der Schock in seinem Gesicht ist nun echt: "Fuuu, sag nicht, dass ich... ich dachte, ich habe vor dir angehalten!! MAUS DAS TUT MIR SO...!"
Nun kann ich mich definitiv nicht mehr zurückhalten und breche in lautes Lachen aus.
"Bwahahahaha, Dad, du solltest mal dein Gesicht sehen! Hahaha!"
Er kommt auf mich zu, nimmt mich unter den Arm und verwuschelt meine Haare, während ich kaum noch Luft bekomme vor lachen, und mir bereits die Tränen kommen.
"Du fieser kleiner Dämon, wie kannst du es nur wagen! Dafür musst du nun Abendessen machen!"
"NEE", presse ich hervor: "ich war zuerst hier, ich habe gewonnen!"Scherzend gehen wir ins Haus und beschliessen, das Essen gemeinsam zu machen. Ich geniesse es sehr, mal wieder Zeit mit meinem Dad zu verbringen, und so geniessen ich den Abend in vollen Zügen.
***Autors Notice: Ich habe vor, dieses Buch in einem mir neuen Stil zu schreiben. Daher wird jedes Kapitel zwei POVs haben, einmal von der HP aus, einmal von Bakugou. Ich versuche, dabei beide Teile spannend zu machen. Falls das Müll ist, stoppe ich das Experiment aber wieder.***
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Bakugou Superstar
Fanfiction"F*** dich einfach! Kannst du mich nicht endlich alleine lassen?" Genervt drehe ich mich zu dem dämonisch grinsenden Bakugou um. "Nee, tut mir leid, ich nerve dich so lange, bis du aufgibst, meine kleine Primadonna!" Ich schwöre, ich habe den schlim...