Bakugou Superstar

Eis und Streit (L)

Ich weiss nicht, was passiert ist in diesem Training. Nachdem ich mit Katsuki trainiert habe, hatte ich das Gefühl, er würde weniger aggressiv sein.
Zumindest hielt das zwei Tage an, denn am Montag:

"Hey, Laahs! Vielen Dank, ich habe es geschafft!", Midoria kommt winkend und lachend auf mich zugerannt. "Ich habe tatsächlich den Test mit Bravour bestanden! Darf ich dich als Dankeschön zu einem Eis einladen? Gleich nach der Schule, ich kenne eine herrvorragende Gelateria. Wird von einem echten Italiener geführt!"
Nun, eigentlich darf ich kein Eis essen. Doch ich sehe, wie übermütig Izuku ist. Ich lächle ihn an: "Weisst du was, ich komme gerne mit. Aber ich werde nur was kleines Essen, ich muss auf meine Figur achten."
Er schaut mich extrem verwirrt an, begutachtet meinen Körper sehr genau: "Was? Wieso denn das, du bist körperlich in perfekter Verfassung...", dann schaut er mir in die Augen und erschrickt plötzlich: "O-oh, ich wollte nicht... das wollte ich nicht sagen damit..."

Nun muss ich herzlich lachen. Ich weiss, wie er das gemeint hat.
"Weisst du Izuku, ich will Ballett tanzen, und da ist ein Athletischer Körper von Vorteil. Ich trainiere täglich mehrere Stunden, und halte strikte Diät. Es ist nicht gratis, diesen "perfekten" Körper zu haben. Ich schaue das jetzt als Kompliment an."

Izuku kratzt sich verlegen am Kopf und grinst mich wieder an: "Dann bin ich ja froh! Ich würde dich gerne einmal tanzen sehen!"
"Oh, wir haben nächstes Wochenende eine Aufführung, du bist herzlich dazu eingeladen!"
"Wirklich! Das will ich unbedingt! Kann ich einen Sitz in der ersten Reihe reservieren? Das muss ich einfach sehen!", seine Augen leuchten.

Nachdem ich ihm versprochen habe, einen Platz reservieren zu lassen, ist die Pause auch schon vorbei, und wir gehen in den Nachmittagsunterricht. 
Der ist wahnsinnig schnell vorbei, und so führt mich Izuku zu eben diesem Italiener.
Die Eisauswahl ist gigantisch, und ich kann mich beinahe nicht entscheiden, aber ich sagte nur eine Kugel, und daran halte ich mich auch. Wir sitzen zusammen auf der Terasse und löffeln gemütlich unser Eis, während wir uns über dies und das unterhalten.

Ich hätte nie gedacht, dass Freunde zu haben so cool sein kann. So viel gelacht wie heute habe ich selten, und wenn dann nur mit meinem Dad.

Bald aber ist es Zeit für mich, um nach Hause zu gehen, und wieder ein wenig zu trainieren.
Zuhause angekommen ist es bereits ziemlich dunkel, ich hasse den Winter. Im Nebenhaus kann ich das Licht brennen sehen, was bedeutet, dass ich mal wieder Besuch habe von einem gewissen Bakugou. Na toll. 

Ich bringe meine Sachen in mein Zimmer und mache mich ebenfalls auf den Weg ins Tanzstudio. Dort kann ich Katsuki sehen, er trainiert bereits mit Musik, und so wie es aussieht, hat er es bereits sehr gut intus! Wow, das muss auch erst mal einer nachmachen, in einigen Tagen eine komplett neue Choreo zu lernen!

Schnell ziehe ich mich um und betrete den Saal. Bakugou sieht mich finster an. Was hat er denn nun schon wieder?

"Wo warst du denn so lange?", knurrt er mich an.
"Ehm, geht dich denn das was an? Ich war noch mit Midoria ein Eis essen. Ist das etwa verboten?", verdammt, muss der wieder so zicken?
"Mach doch was du willst", er spuckt die Worte regelrecht aus. Dann dreht er sich um und verlässt den Raum, geht nach oben zu den Ausdauergeräten.
Echt jetzt, den soll mal einer verstehen! 

Wenigstens ist jetzt der Tanzsaal frei, und ich lege meine Musik ein und beginne mich aufzuwärmen. Obwohl ich nicht hochsehe, merke ich geau, dass jede meiner Bewegungen kritisch verfolgt wird. Ich fühle mich beobachtet.

Ich seufze, stehe auf und schau hoch: "Was denn jetzt schon wieder?"
"Nichts... ich kann ja schlecht woanders hinschauen, ohne mir den Hals zu verrenken! Also spiel dich nicht so auf und dreh deine Pirouetten.", eiskalt ist seine Stimme.
"Würdest du dann bitte aufhören, mich so anzustarren?", gebe ich zurück. Er stoppt in seiner Bewegung, kneift die Augen zusammen und presst zwischen zusammengepressten Zähnen hervor: "Hey, kleine Primadonna, die Welt dreht sich nicht immer nur um dich! Von hier Oben sieht man halt herunter, ich hätte auch lieber J LO dort unten als dich! Die sieht wenigstens gut aus wenn sie tanzt! Spiel dich nicht immer so auf!"

Ganz ehrlich, ich dachte, wir hätten eine Art Waffenstillstand, doch so wie er sich jetzt gerade benimmt, hat er wohl wieder die grossen Geschütze aufgefahren! Meine gute Laune von Vorhin ist weg. Futsch, aus!

Ich stampfe wütend  aus dem Raum, packe meine Tasche und will gehen.
"Hey, wo willst du denn jetzt wieder hin! Läufst du etwa davon?", schreit er mir nach.
"Als ob ich vor dir weglaufen würde, aber der Nachmittag war so schön mit Izuku, und du schaffst es, meine Stimmung zu zerstören, ich gehe lieber, bevor alle gute Laune deinetwegen futsch ist! Versprüh dein Gift alleine, ich kann im Gegensatz zu dir mein Programm einwandfrei!", keife ich zurück.

Ich höre, wie er vom Rad, und dann die Treppe runter springt, mir nach: "Du kleines Miststück! Du hattest auch n Jahr Zeit, deine Piruetten zu lernen, ich darf in einer Woche alles neu lernen, weil jemand verletzt ist! Wenn du plötzlich ein neues Programm tanzen müsstest, wärst du noch mehr im Arsch als ich!"

Wütend drehe ich mich um und starre ihn an: "Ah, der grosse Katsuki muss den Club retten. Ohne meine Hilfe hättest du es noch nicht mal halbwegs drauf, ich kann mich noch erinnern, wie lange du hattest, um den anderen, einfachen Schritt zu lernen!"
"Fick dich! Du hast mich beobachtet und dich lustig über mich gemacht, weil du den schon trainiert hast, und ich ihn aus dem zwei mal gesehen rekonstruieren musste! Wenn ich schon seit meiner frühsten Kindheit so verwöhnt gewesen wäre wie du mit einem eigenen Tanz- und Fitnesstudio und hunderttausenden Trainingsstunden könnte ich auch alles!", schreit er mich an, seine Augen blitzen gefährlich.

Ich mache wieder einen Schritt auf ihn zu, nun bin ich keine 10 cm mehr von seinem Gesicht weg, und starre hasserfüllt in sein Gesicht: "Ich habe nie darum gebeten, reich oder behütet zu sein. Ich hätte lieber noch meine Eltern, die du so dermassen nervst, dass sie dich nicht mehr ausgehalten haben, und dich zu deiner Tante abgeschoben haben! Du bist so ein arrogantes, selbstverliebtes Arschloch, das auf Instagram so scheinheilig tut. Wenn die anderen wüsten, wie Scheisse du in Wahrheit bist...!"

Damit drehe ich mich um und gehe. Er ruft mir noch was nach, doch ich ignoriere ihn einfach und gehe ins Haus hinüber.

Dieser Arsch kann mir gestohlen bleiben!